[Ylraphon]

Die Liser Sümpfe waren seit jeher ein Gebiet, dass man mit Fug und Recht als verwunschen bezeichnet werden konnte. Dass aus dem Sumpf die ein oder andere Untotenplage die Region ereilt hatte, wusste Nathaniel selbstredend, was mithin ein Grund für seine Erkundung war. Der Sumpf allerdings umfasst 2.500 Meilen im Quadrat. Kein mal eben kleines Gebiet, das je näher man dem Lis kam, umso wechselhafter war. Es gab kaum Wege, denen man folgen konnte. Hauptsächlich Trampelpfade, die sich in weniger regenreichen Zeiten und der Sturmfluten des Mondsees bildeten, bevor sie wieder weggespült wurden. Mithin ein Grund dafür, weswegen es nahezu unmöglich war, den Sumpf ordentlich zu kartografieren.

Nathaniel hatte seine Befähigungen. Daran gab es nichts zu rütteln, doch musste er sehr achtsam sein, um sich nicht zu verirren. Ohne profunde Kenntnisse, das Terroir zu lesen, konnte man sich gnadenlos verirren und der Sumpf zur Todesfalle werden. Immerhin: für den Fall der Fälle konnte Nathaniel wohl auf das ein oder andere Gebet zugreifen. Gleichwohl war auch klar: die Erkundungen in einer Gruppe vorzunehmen, wäre vorteilhaft.

Nathaniel traf auf die üblichen Verdächtigen. Fiese Insektenartige, selbst zu dieser Jahreszeit, dazu verdrehte, aggressive Bäume, über deren Entstehen man nur rätseln konnte, einige Spähtrupps der Orks und hier und da auch versprengte Gruppen von Untoten, die allerdings in der Zahl nicht mehr so groß waren wie früher. Auch hier schien sich also nichts wirklich zum Schlechten entwickelt zu haben. Das Gebiet jemals ganz zu befrieden, war schon ob der schieren Größe unmöglich. Aber Nathaniel konnte durchaus zur einer Erkenntnis gelangen, die wenig überraschte: es galt, den Sumpf mit Achtsamkeit im Blick zu behalten. Und sicherlich half es, die bedrohlichen Kreaturen dann und wann zu dezimieren.