An der Pforte

Eines kalten trüben Mittags, die Sonne hält sich noch hinter dichten Wolkenbergen versteckt, klopft eine rotwangige Frau an die Tore des Turm. In viele Schichten eingepackt, wirkt sie womöglich etwas fülliger als sie ist. Blass ist ihre Haut, rot ihre triefende runde Nase und das rote Haar steht ihr in alle Richtungen vom Kopf ab, Kleidung und Stiefel wirken eher abgewetzt und vielgebraucht. Auf Nachfrage gibt sie an, dass sie sich gerne den Schriften widmen würde, so es denn eine Möglichkeit des Zugangs gäbe.

((gerne auch IG falls jemand möchte))

Nachdem Irene Finnja in ein Gespräch verstrickt hatte, fand man die Magierin recht häufig bis tief in die Nacht bei Kerzenschein an einem der Tisch über dicken Wälzern brüten. Dabei knurrte ihr Magen so laut, dass sie zuweilen darauf hingewiesen wurde doch endlich einmal etwas zu essen.

Spät nachts würde der brütenden, mageknurrenden Finnja ein Teller mit - zumindest mäßig - frischem Gebäck auf den Tisch gestellt. Zumeist schlendert Lyn mitten in der Nacht oder vor Sonnenaufgang in den Turm der Lehren hinein, um sich immer wieder ein wenig mit ihren Forschungen zu beschäftigen. Aber auch einem Gespräch ist sie nie abgeneigt.

Sieht man sich dabei jedoch ihren "Arbeitsbereich" an, so besteht dieser zumeist aus einem vollkommen wirr wirkenden Haufen an zusammengewürfelten Seiten und Büchern, die quer verstreut im Kreis um die Halbelfe herum liegen.
Ein Teil der Studierenden hat sich daran bereits gewöhnt, ein anderer Teil schüttelt nach wie vor den Kopf über diese Arbeitsweise und dann mag es da noch ein oder zwei geben, die sich hin und wieder dazu gesellen.

Findet man allerdings etwas Zeit das zu beobachten wird einem schnell klar, dass das wohl einfach eine Art von System zu sein scheint, in dem offenbar nur Lyn selbst durchzublicken scheint.

Finnja freute sich sichtlich über die Zuwendung und so erlaubt verschlang sie den Inhalt des Tellers noch an Ort und Stelle während ihr Blick am Inhalt eines der Wälzer klebte. Es war in dieser Zeit schwer sie für etwas anderes zu begeistern. Für einen Austausch war sie jedoch immer zu haben und so würde sicherlich die Minute kommen in der sie versuchte Lyn auf ihre Forschung anzusprechen.

Eine weitere Gestalt, die im Magierturm ein und aus zu gehen schien war ein Tiefling. Ein waschechter Tiefling, der in einer Magierrobe steckte. Aufrechten Ganges und mit einer teuer und hochwertig anmutenden Klinge an der Seite wirkte er fast aristokratisch und die Gespräche, die er mit einfachen Magiern führte - sie mochten zwar stets freundlich geführt sein, doch nicht minder oberflächlich - bestätigten diesen Eindruck auf eine gewisse Weise.

Lediglich Lyn gegenüber schien er fast schon fröhlich, so er sie traf. Nun, die Mundwinkel zuckten nach oben. Dass die Halbelfe ihre eigene Art des Studierens besaß, schien ihn nicht zu stören. Das neue Gesicht im Turm hingegen beäugte er im Vorbeigehen nur kurz.

Seine Anwesenheit im Turm war dennoch eine Regelmässigkeit.

((Gern mal ingame, wenn es sich ergibt))

Als Finnja dieser Tage den Magierturm betrat schaffte sie es bis zur Pforte dann brach sie in Tränen aus. Schlafenden Schrittes machte sie sich auf den Weg zu ihrem regelmäßig genutzten Sitzplatz. Darüber sprechen was geschehen war, wollte sie nicht aber nahezu stundenlang beruhigte sich die zottelig aussehende Frau nicht. Zahlreiche Ästchen und Tannennadeln hatten sich in ihrem Haar verwunden und die einfache dick gehobene Robe wies Flecken von Blut auf, saß aber offensichtlich nicht ihr eigenes war. Sie weinte erbitterlich bis tief in die Nacht, die Arme um den Kopf geschlungen und die laufende Nase in einen Schal vergraben.

Nach mehreren Stunden begann sie dann zu zeichnen, skizzieren und offenbar ihre Notizen zu ordnen. Vielleicht etwas später am darauffolgenden Tag hatte sie dringlich mit Lyn und vielleicht auch mit dem distanzierten Tiefling zu besprechen. Der würde indes feststellen dass Finnja sich ihm nicht aufdrängen würde, auch wenn sie ihm den ein oder anderen merkwürdigen Blick zugeworfen hatte.