Stille Bestie

Nathi hatte ihr davon erzählt. Etwas oder jemand sollte in den ärmeren Regionen Lisfars morden. Leider konnte das Gespräch nicht weiter geführt werden und egal mit wem sie sprach von den "wichtigen" Bewohnern Lisfars konnte ihr nichts näheres zu der Sache berichten. Viele waren beschäftigt mit dem Massaker vom See, bei welchem sie zwar anwesend war, nicht aber einen Anhaltspunkt hatte an welchem man sich festhalten könnte um zu forschen.

Sie war lange nicht mehr in der Stadt gewesen und war als sie zuletzt hier war auch ein unbeschriebens Blatt. Keine Verbindungen, keine kleinen Gefallen die noch offen waren. Sie musste also bei Null anfangen und vielleicht über ein paar Ecken irgendetwas erfahren.

Sie stand also Tagsüber in der Unterstadt oder aber oben am Hafen. In der Unterstadt hatte sie zwei Orte gefunden, an welchen sie sich aufhalten konnte und zumindest so tun könnte, als würde sie als Mittelsmann für zwielichtige Aktivitäten dort stehen und auf Geschäftspartner warten.
Falls jemand fragte, so würde sie etwas anbieten. Da der gegenüber nicht wissen könnte, was genau sie anbot, nutzte sie dies als Argument. "Meine Herrin macht nur Geschäfte mit solchen die wissen, was man bei ihr erwerben kann."

Da sie im Prinzip nichts verkaufte, konnte sie auch niemandem einen Markt streitig machen. Das war wichtig um sich am Ende herausreden zu können, so man gewissen Persönlichkeiten durch Existenz auf den Schuhen herumtreten würde.
Zumindest gab es so Begründung und Legitimation warum man sich gerade an diesen Orten aufhielt und so konnte sie regelmäßig beobachten ob sich etwas tat.

Sie versuchte sich vorerst ein BIld davon zu machen wer hier regelmäßig wandelte und einzuschätzen wer welche Aufgabe hier hatte. Vielleicht würde sie auch dem ein oder anderen gespräch folgen können. Vielleicht würde sich so ja jemand auftun, der vielleicht irgendetwas genaueres wusste.

Es sollten Morde passiert sein und soweit Liliana es verstanden hatte, soll immer das selbe dafür verantwortlich gewesen sein. Irgendetwas, dass man "stille Bestie" nannte. Ob das nun tatsächlich irgend ein Ungetüm war oder ein Zweibeiner welcher bestialisch mordete war zumindest für Lili noch nicht klar.
Irgendjemand würde irgendwann irgendetwas zu dem Thema sagen.. oder irgendetwas würde passieren, alsdass sie einen tiefen einblick in die Geschichte bekommen könnte.

Liliana erkannte sehr schnell das die Unterstadt nicht umsonst so genannt wurde. Es gab hier sehr viele zwielichtige Gestalten, eigentlich standart. Keine Wachen, nur wenige die ihr Gesicht nicht unter einer Kapuze verhüllten. An jeder Ecke gab es Hunger und Armut, Prostitution, Diebstahl, streit und andere übliche Reibereien oder Vorkommnisse.

Es war aber Schwer direkte Informationen über das gewollte zu erhalten. Man tuschelte über verschwundene Leute, doch war es in der Unterstadt nicht unüblich, das jemand mit einem Messer in der kehle endete.

Der Name der stillen Bestie fiel überhaupt nicht, als sie sich umhörte, ebenso wenig würden die Leute offen darübersprechen.