Fährtenleser. Bestientöter. Monsterjäger.
Derlei Begriffe für Thogrims Berufung gibt es viele und doch stimmen sie alle. Denn als Diener des Gwaeron Windstrom ist er stets bestrebt, Ausschau nach möglichen Gefahren für Land und Leben Ausschau zu halten und diese zu beseitigen. Der Winter nähert sich langsam dem Ende zu, der Frühling wird folgen. Die Jahreszeit in der das Leben sinnbildlich sowie im wahrsten Sinne des Wortes wieder erwacht, damit auch die Gefahren in Form blutrünstiger Bestien und hungriger Monstrositäten.
Doch um etwas jagen zu können, muss man erstmal wissen ob und was es zu jagen gibt. Bei den zahlreichen Gesprächen mit den Stadtbewohnern erfuhr er bereits von so einigen Wesen wie seine vollblütigen Vettern die sich in der Region befinden oder die Untoten im Sumpf, doch beide sind keine akute Gefahr zumindest im Moment. Thogrims Hauptaugenmerk liegt im nahen Umland Lisfars, bei den Dörfern und Höfen. So hielt er während seiner Botengänge für die Fuhrmeisterei die Augen und Ohren offen ob er irgendwelche Gespräche oder Gerüchte von aufmüpfigen (Un)Wesen aufschnappt denen man nachgehen könnte.
Dies gilt es nun herauszufinden, denn es juckt dem Fährtenleser schon in den Fingern und sein Jagdtrieb erwacht ebenfalls aus dem Winterschlaf.
Der Bestientöter hatte zumindest von einer Sache Wind bekommen : Dem Gestank von nassem Hund. Oder eher Hyäne. Oder Hundefresse. Oder auch Gnoll.
Dazu brauchte es keiner spezifischen langen Suche, denn einige Wachen hatten hin und wieder darüber berichtet, wie das nahegelegene Holzfällerlager in der Nähe des Fluss Lis gelegentlich in Bedrängnis kam. Nicht so, dass man ernsthafte Schäden davontrug - schon allein deshalb nicht, weil es Palisaden errichtet hatte und nicht nur ein Zeltlager war - , aber die Anhäufung dieser Gnolle hatte seit dem Winter signifikant zugenommen und sie waren nicht allzu weit entfernt. Vielleicht lohnte sich ein tatsächlicher Besuch der Wildnis.
Gwaerons Ruf - Gnolljagd
So war es Zufall oder Wille der Götter dass die Gnolle ins Visier des Fährtenlesers gekommen sind. Neben ihrer erhöhten Population, welche früher oder später eine Gefahr darstellen wird, haben diese garstigen Wesen auch den persönlichen Zorn von Thogrim auf sich gezogen. Eines dieser Wesen, vermutlich ein Häuptling oder erfahrener Krieger, ist im Besitz eines Jagdhorns welches dem Halbork gehört. Wie die Gnolle in dessen Besitz kamen ist am Ende Spekulation, vermutlich haben die Hundwesen es aus dem Fluss geplündert und nutzen es nun für ihre unheilige Jagd.
Die Gnolle machten den Fehler das Horn zu benutzen, das Horn welches Thogrim als "Gwaerons Ruf" getauft hat. Dieser Ruf ist nun ertönt und der Bestientöter hat ihn vernommen.
Die Jagd ist hiermit eröffnet.
Gwaerons Ruf - Reinwaschung
Die Gnolle sind besiegt, in alle Windrichtungen verstreut. Zumindest für eine längere Weile sollte die Region Ruhe vor diesen Wesen haben. Der Kampf war erfolgreich, doch die Jagd endete in einer persönlichen Niederlage. Der Halbork hatte sein Jagdhorn wieder und der Gnollhäuptling wurde erschlagen, doch nicht von ihm selbst. Diese Tatsache betrachtet der Fährtenleser als Niederlage, denn das Horn stellt seinen Ursprung als Diener Gwaerons dar und so war es sein Ziel sich seiner Usprünge als würdig zu erweisen indem er das Horn mit seinen Händen dem Gnollhäuptling aus den toten Klauen reißt. Dieses Ziel wurde Thogrim jedoch verwährt, aufgrund der Umstände des Kampfes bekam er Häuptling gar nicht zu Gesicht.
So soll es nun zu einer Reinwaschung kommen. Das Horn soll gereinigt werden, der Bestienjäger muss sich erneut beweisen und zeigen dass er ein würdiger Diener Gwaeron ist. Eine neue Beute sollte auserkoren und erlegt werden, ein ebenbürtiges Ziel wie der Gnollanführer und als Tribut an seinen Patron dargeboten werden.
Thogrims Augen wandten sich in zwei mögliche Richtungen: nach Westen zum Cormanthor, ein Wald voller Gefahren für jeden der sich dorthin verirrt und selbst erfahrenen Waldläufern vor Herausforderungen stellt. Dann wandern die Augen nach Osten zum Erdsporn-Gebirge, eine zerklüftete Bergkette welche von Tunneln durchzogen ist und so manch spannende Legende in sich tragen soll.
Ein Scheideweg.
Welcher Pfad es sein möge, es soll eine gute Jagd werden.