Easifa durchquerte weiterhin die Landen um Lisfar. Sie durchwanderte vom Sumpf östlich des Lis bis hin in den Westen zu den Eingängen in den Unterreich.
Sie hatte zweierlei Themen zur Zeit, die sie in den Wald trieb.
1. Die Rodungen der Lisfarer Einwohner galt es im Auge zu behalten und sobald der Frühling einsetzte etwaige Aufforstung durchzuführen, so kein anderer Waldhüter sich dafür verantwortlich fühlte.
2. Wölfe waren zahmer, als sie es sein sollten. Sie hatten kaum Flucht-, Revier- und richtiges Jagdverhalten. Sie wollte, dass das unnatürliche Verhalten aufhörte und vermutete, dass in der Region der Zauber Tiere beruhigen auf Wölfe lag.
Ihr erster Plan war es mit den Verantwortlichen der Unnatürlichkeit Kontakt aufzunehmen, daher änderte sie ihre Nachrichten auf folgende druidische Worte:
"Jene, die das unnatürliche Verhalten der Wölfe verschuldet, möge sich Easifa, lebend in Lisfar, erklären."
Allmählich geht es dem Frühling entgegen. Obgleich jenseits der Wälder der Schnee bereits ein Stück weit abgenommen hat, ist es dort noch reichlich verschneit. Natürlich gibt es noch immer den ein oder anderen "unerlaubten" Bürger, der sich dort am Holz zu schaffen macht, doch nachdem wieder vermehrt Lieferungen möglich waren, hat auch das ein Stück weit abgenommen. Es waren nicht einmal besonders viele Bäume, die verletzt oder gänzlich geschlagen wurden - gemessen an der Zahl der Stadtbewohner. Aber an so manchem Örtchen fehlten schon mal 4-5 Bäume direkt nebenbeinander. Insgesamt, wenn Easifa sich wirklich Zeit nahm um alle nähere gründlich abzusuchen, würde sie feststellen, dass wohl an die hundert Bäume ihr Leben lassen mussten, wovon zu allem Überflüss auch noch an einigen Stellen teils halbe, teils ganze umgeschlagene Bäume einfach liegen gelassen wurden. Sei es, weil sie zu sehr harzten oder man anhand der Spuren feststellen konnte, dass man es aufgegeben hatte diese weiter durchschlagen zu wollen. Vielleicht wurde man da aber auch überrascht und hat sich aus dem Staub gemacht - oder schlimmeres?
Auf ihrer Suche nach einem Verantwortlichen jedoch, erhielt sie keine Antwort.
Erst einige Tage später fielen Easifa allerdings tatsächlich kleine Hinweise auf. Zu Beginn so vereinzelt und verteilt, dass sie viel zu zufällig wirkten. Mit jedem Abschnitt im Wald, den sie hinter sich brachte, formte sich allerdings immer mehr ein Bild. Und wenn sie nur genug hinsah und vielleicht ein oder zwei Mal die Wege neu abging um alles nochmals zu betrachten, mochte ihr da tatsächlich jemand etwas sagen:
"Nein."
Gut, das war gewiss wenig hilfreich für den Anfang. Doch war es überhaupt etwas. Damit konnte man nun entweder arbeiten oder sich mit der wenig missverständlichen Antwort zufriedengeben.
Die Spuren erschienen alt, wenn überhaupt noch vorhanden? Oder gab es andere Auffälligkeiten, die zu „finden“ jemanden Aufmerksamen ins Auge fielen?
Dieser Tage wanderten Firraerim und seine Gefährten vermehrt durch den Wald und dessen Ausläufer, bis zum Fluss hin. Hinauf und herab. Er selbst hatte damit begonnen Teile seiner Spuren zu verwischen, doch eben auch an mancher Stelle sichtbar zu lassen, dass hier jemand ging. Ein Kundiger des Waldes würde es erkennen. Einfachen Wandernden mochten diese Nuancen vielleicht entgehen.
Vermehrt sah das wachsame Auge auch Abdrücke großer und schwerer Paarhufer erkennen. Es war deutlich, wenn dafür interessiert, dass hier mehr als nur ein großes Tier seiner Wege ging. Eine "neue" Rotte? Einfache oder einzelne Spuren würden wohl auch einfach in einen Wald gehören.
Was würden wohl aber Firraerim und seine Gefährten vorfinden? Was war mit der Flora? Gab es noch die druidische Nachricht? Gab es irgendetwas, was dieser Tage, so kurz vor dem nahenden Wetterumschwung, auffälliger sein mochte als sonst? Denn dies würde des Waldelfen Aufmerksamkeit erregen.
~~Worte verletzen mehr als jegliche Waffe dieser Welt~~
Labradorit - Firraerim Auvrea'elrvis - "Auf der Suche nach dem Weg."
Ravunis - [...]
Nachdem Easifa ihre Pflicht als Priesterin der Umberlee - freilich gut vergoldet - mit der Teilnahme an Schiffsreise(n) erfüllte, war sie wieder in Lisfar.
Der anstehende Wintereinbruch konnte Sie als Druidin wahrnehmen. Geschuldet den vielen magischen Einflüssen in der Region, fing Sie an zu prüfen, ob hier ein natürliches Ereignis vorliegt oder ob jemand oder etwas für ein unnatürliches Verhalten der Umwelt und Natur sorgte.
So nahm sie ihre Wanderungen in der Region wieder auf, und ließ ihrerseits ihre Magie wirken, um hier eine möglichst vollständige Beobachtung vorzunehmen.
Doch auch würde sie unter der Hand die hiesige Umberlee-Gemeinde auf den Einbruch vorbereiten, freilich in ihren befehlenden, aber deutlichen Ton:
"Macht eure Schiffe und Boote winterfest! Und rüstet euch bereits nächsten Zehntag eingeschneit zu sein."
Dass der Winter hart würde, brachten bereits die aktuellen Tage deutlich zum Vorschein. Es wurde kalt. Eisig kalt und mit den dichten Schneemassen, die nun schier unentwegt zu fallen begannen, brachte das jede Menge Arbeit sowohl am Hafen der Stadt, als auch an den Höfen drumherum. Dennoch wirkten die Leute nur mäßig beunruhigt. Selbstverständlich machte die Mehrheit Auril dafür verantwortlich, immerhin ist der eisige Winter ihre Spezialität, doch war es nicht der erste harte Winter und nicht viele Jahre zuvor war es sogar so kalt, dass größere Teile des Hafens zufroren, so auch der kleine See im Wald und mancher Rand des Flusses Lis. Doch war dieser einfach zu kräftig und lebhaft, als dass er sich von der Kälte bändigen lassen würde.
Ungewöhnlich war die immense Kälte für diese Region nicht. Sie war nicht häufig, aber sie war nicht unbekannt. So ließ sich auch mit Magie nichts weiter als der Lauf der Natur feststellen, ohne dass jemand in diesen eingegriffen hat.
Die druidische Nachricht war fort, wie sie gekommen war. Ruhig und unauffällig und zu dieser Zeit schon lange fort.
Einzig auffällig mochte noch immer sein, dass die Wölfe sich nicht sofort an die Flucht machten, wenn jemand Fremdes sich näherte. Jedoch ergriffen sie eher die Flucht, als sich in den Kampf zu stürzen, es sei denn, sie waren auf der Jagd oder wurden angegriffen.
Somit fand Firraerim also keine größeren Ungewöhnlichkeiten, in Form von Nachrichten oder gar anderer „ungewöhnlichen“ Anzeichen. Jedenfalls nichts, was nicht auch schon sich vermuten ließe. Er passte seine Routen und sein Tun dem Wetter und der Jahreszeit an. Weiterhin wurden Vorbereitungen getroffen, dass hier und dort kleinere Vorräte für Tier und Elf sorgsam gesichert, den Winter überstehen mochten. Bereits angelegte „Vorratsverstecke“ überprüfte er ob ihres Bestehens.
Das Leben stellte sich auf den weiß bedeckten Schlaf ein, wenn die weiße Decke, wie in Lisfar wohl auch, nicht schon schneller gewesen und sich ohne „Gnade“ über das Land niedergelegt hatte. Als er der Stadt bei seiner Wanderung näher kam, denn auch hier galt es nach dem Rechten zu sehen von Zeit zu Zeit, war er verblüfft, dass selbst die Brackwassermünung vom Lis, am Hafenbecken und sicher auch andern Ortes über die Strömung hinweg, zufror. Es würde wohl kein milder Winter werden, wenn Aurils Atem diese Stärke inne war.
~~Worte verletzen mehr als jegliche Waffe dieser Welt~~
Labradorit - Firraerim Auvrea'elrvis - "Auf der Suche nach dem Weg."
Ravunis - [...]