Fiiraerims Netz an Pfaden wob sich immer weiter. Er war mit Blauflügel und Honigdieb unterwegs, vom kleinen See, entlang des Flusslaufes und auch im Wald-Inneren. Der Wald hatte damit begonnen zu beobachten, was es hier und dort auszukundschaften galt. Welche „Regelmäßigkeiten“ in dem chaotischen Lied des Waldes sich zeigten. Ebenso begann er damit sich mehr und mehr mit der hiesigen Flora und Fauna auseinander zu setzen. Dies brachte hervor, dass hier und dort mehr Brombeeren Sprösslinge begannen zu wachsen. Auch über andere Keimlinge hielt er nun eine schützende Hand, wenn er konnte. Dem Wohl des Waldes half also jemand der um eben dieses Wohl wusste und es stärkte, so weit es derzeit gelingen mochte.
Der Wetterumschwung machte sich wohl auch in kleinen Zeichen für ihn bemerkbar. Entsprechend würde er sein Handeln anpassen und sich so gut er konnte darauf vorbereiten. Wenn und die kalten Monde kommen sollten, galt es dies zu erkennen und darauf aufbauend zu handeln.
Was würde der Waldelf, entsprechend des Wetters, vorfinden?
~~Worte verletzen mehr als jegliche Waffe dieser Welt~~
Labradorit - Firraerim Auvrea'elrvis - "Auf der Suche nach dem Weg."
Ravunis - [...]
Der Cormanthor ist für den Waldelfen gewiss kein fremder Ort, so weiß er um die Gefahren dort besser, als die meisten anderen aus der Stadt oder deren Umgebung. Doch nun im Winter, wirkte es zumindest entlang seiner Pfade ungewohnt ruhig. Gewiss ließ er sich von ein paar Gnollen oder Wölfen nicht aufhalten oder umging sie behutsam, waren die Wälder doch gewissermaßen Firraerims Heimat. Seinen wachsamen Augen entging dabei, besonders an den äussersten Randgebieten, auch nicht mancher Fremde, der sich an dessen Holz bediente und Bäume schlug - obgleich diese darauf achteten, nicht direkt dabei erwischt zu werden. Allerdings sind die wenigsten wirklich geschickt genug, sich zu verstecken und würden ihr Heil eher in der Flucht suchen, wenn man sie entdeckte. Dennoch würde dies eher die Ausnahme sein und nicht, wie er vielleicht in der Stadt oder auch durch andere Waldbewohner erfahren könnte, wie im vergangenen Winter, als nicht wenige sich in die Wälder aufmachten, um sich mit Holz für die kalte Jahreszeit einzudecken. Eines jedoch, als er sich zu dunkleren Zeiten etwas weiter in den Wald begab, mochte ihn womöglich etwas länger beschäftigen, oder sich zumindest immer wieder in seinen Kopf drängen. Ein blinder Fleck. Er war sicher, ein schwaches bläuliches Leuchten gesehen zu haben, doch kaum, dass er hinsah, war es fort. Hatte ihm seine Einbildung oder gar der Wald selbst, einen Streich gespielt?
Jagende Wölfe, umherpreschendes Rotwild, Wildschweinrotten, welche die schneereichen Böden aufwühlen... Firraerim glaubt nicht nur, er steht im Wald, er ist im Wald. Und noch dazu in größtenteils eher unberührtem Wald, je weiter er sich von Lisfarer Seite hineinwagte. Ist der Respekt der meisten Menschen doch deutlich zu groß, als dass sie sich in dieses nicht unbedingt als friedfertig bekannte Stück Land wagen. Immerhin gibt es zahlreiche Geschichten, um verschwundene Personen, verirrte Wanderer und manche noch viel grausamere Sage um den Cormanthor.
Je weiter nördlich er jedoch dem Fluss am Rande des Waldes folgt, würde ihn sein Weg irgendwann nach Ulmenholz bringen. Doch wirkliche Auffälligkeiten gab es nicht. Gnolle, ein paar Goblins, gewiss lief er auch mal einem Ork über den Weg oder wich ihm geschickt aus. Auch wusste der Waldelf ja bereits um die Untoten, die den Sumpf, oder besser - den Überfluteten Wald - auf der östlichen Seite des Lis verunzierten. Doch rührten diese sich kaum bis gar nicht über den Fluss hinweg.
Hatte der Waldelf sein Augenmerk auf etwas Bestimmtes gelegt oder wollte er sich einfach mit seiner aktuellen Umgebung vertraut machen?
Hatte der Waldelf sein Augenmerk auf etwas Bestimmtes gelegt oder wollte er sich einfach mit seiner aktuellen Umgebung vertraut machen?
Hatte er dies? Ab und an kam ihm selbst der Gedanke: Was suche ich eigentlich gerade?
Doch hier und dort wusste er es wiederum genau. Er wollte sicher gehen, dass Zivilisation und Wildnis sich in diesem nicht zu sehr entgegen Traten. Es gehörte freilich dazu, dass mancher Orts „wild“ Bäume geschlagen wurden. So waren viele Aethen einfach. Zu vielen mangelte es an Sinn oder Feinfühligkeit um zu erkennen, wo oder ob ein Baum geschlagen werden konnte, ohne einen größeren Schaden anzurichten. Auch die Waldbewohner, die sich an warmen Mahlzeiten labten, brauchten etwas, dass ihrer Feuer Nahrung gab. Er würde also sich nur jenen offen zeigen, die wahrlich Schaden anrichten würden mit ihren Äxten, bei ihrer Suche nach Feuerholz. Um so näher es den Höfen sein sollte, um so eher würde er sich auch darum bemühen mit den Anhängern der Erdmutter, eine friedliche Lösung zu finden. Wären es aber jene wenigen, die blindlings und ungeachtet der Auswirkungen einfach ersuchten ihren Äxte Arbeit zu schaffen, würde er wohl oder übel ihnen einen Schrecken einjagen, wenn er sich zeigte in Begleitung riesiger Eber. Einen Kampf vermied er unbedingt! Er hoffte, wenn er denn überhaupt einschritt, dass Furcht seine beste Helferin sein mochte. Wilddieben, würde es wohl ebenso ergehen. Es ging nicht darum, Nahrung für den Winter zu verwehren. Er benötigte diese genauso wie jedes andere Lebewesen. Allerdings gab es bedeutende Unterschiede zwischen einem erfahrenen Waldläufer oder Jäger und einem feisten Wilddieb.
Wenn er Schäden fand, bemühte er sich darum, diesen so gering zu halten wie eben möglich, es war nun einmal Winter. Seine druidischen Fähigkeiten hatten Grenzen und der Kreislauf blieb beständig. Welche Pflanzen oder Tiere den kalten Schlaf überstehen würden versuchte er zu kräftigen. Jene, die den Äxten oder Bögen zum Opfer gefallen waren, gab er ein stilles „Leb wohl“ mit auf den Weg durch den Kreislauf, wenn von Nöten.
Wärend also all dies seinen Lauf nahm, achtete er mehr instinktiv darauf, ob er Zeichen von Druiden oder anderen Bewohnern dieser Region ausmachen konnte. Wenn es keine gab im Moment, dann war es schlicht einfach so. Er war nicht komplett bis nach Ulmenholz gewandert, doch bis in dessen Einflusssphäre. Er war sich seiner Grenzen wohl bewusst und derzeit galt seine meiste Aufmerksamkeit Lisfar und dessen Umgebung. Er konnte das Gebiet, dessen er sich widmete, nicht zu groß werden lassen. Sonst entginge ihm zu viel. Ab und an aber die Grenzen „dieses Gebietes“ zu verlassen um nach den rechten zu sehen, hielt er aber auch für wichtig.
So würde also irgendwann in seinen Gedanken sich etwas bemerkbar machen. Erst ganz unbewusst, dann irgendwann ließ es sich nicht mehr weg zu denken. Was war das? Irgendetwas schien doch nicht ganz so „gewohnt“. Seine Sinne versuchten zu begreifen, dass dort sich ein blinder Fleck eingeschlichen … hatte? Er folgte dem vagen Gefühl bis er sich sicher war, da war eine Lücke, etwas, dass zuvor nicht da gewesen. Hatte er sich eingebildet etwas gesehen zu haben? Oder war es nur ein „verirrter“ Lichtstrahl gewesen. Und selbst wenn… die Sonne oder Mond schienen nicht die Quelle gewesen zu sein. Also ging er diesem „Leuchten“ nach, wenn es denn überhaupt eines sein sollte.
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Labradorit - Firraerim Auvrea'elrvis - "Auf der Suche nach dem Weg."
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Firraerim mochte feststellen, dass es jemand gab, der zum Anfang des Vegetationszyklus bewusst Pflanzungen von Bäumen und Sträuchern in der Region um Lisfar vorgenommen hatte. Dabei gab es zwei Arten von Aufforstung: Die eine hatte ihren Zweck im Bereitstellen von Nutzholz und das so offensichtlich, dass es dem Waldelfen klar war, dass hier jemand aktiv gewesen war: Das Holz war leicht zu finden, leicht zu erreichen, leicht zu schlagen, so der Baum eine gute Höhe erreicht hatte und auch leicht abzutransportieren und die jungen Setzlinge waren durch Sträucher vor Fraßschäden geschützt. Die Kombination an manchen Stellen mochte auch unnatürlich wirken - hier hatte jemand mit Magie nachgeholfen.
Die andere Art diente dazu eine natürliche Aufforstung seitens des Waldes zu stärken: An schwer erreichbaren und schwer zu schlagenden Stellen waren Bäume gepflanzt worden, meist an Klippen und hohen Stellen, die dank Samenfall und -flug die Robustheit des Waldes stärkten.
Freilich war dieser Einsatz begrenzt und über den Lauf des Jahres vernachlässigt worden, aber irgendwer war bemüht gewesen den Schaden seitens humanoiden Baumschlags auszugleichen.
Ebenso konnte der Waldelf bemerken, daß verteilt über den Cormanthor immer wieder Felsvorsprünge, Unterstände und andere Schutzmöglichkeiten zwar nicht ausgebaut, aber auf den Winter vorbereitet worden waren. Immer wieder fand er geschlagenes Brennholz nässegeschützt untergebracht, Feuersteine und aus Steinen geformte Feuerstellen gehörten zur Mindestausstattung jeder dieser Stätten. Manchmal, zwischen dem Brennholz gelagert, auch Trinkbeutel mit hochprozentigem Schnaps oder künstlich gebaute Holzbarrikaden um die Feuerstellen, um sie besser vor Wind und Sturm zu schützen.
Es wirkte, als hätte da jemand kleine Zufluchten geschaffen, für verirrte Abenteurer, Jäger und Holzfäller, die vom Winter oder der Nacht überrascht wurden. Zudem zeugten Fußspuren im Schnee davon, daß die Orte immer wieder aufgesucht und abgelaufen wurden. Jemand kümmerte sich da also aktiv um die kleinen Rettungsinseln gegen den bitteren Kältetod.
Seit Wintereinbruch gab es am Außenposten der Gardisten Lisfars am Handelsweg immer mal wieder Besuch von einer Waldläuferin. Mit im Gepäck hatte sie dabei meistens kleine, leckere Geschenke: Rehe, Wildschweine und Hasen. Tabea war klar, daß Lisfar sich um die Versorgung der Gardisten kümmerte, aber frisch gebratenes Fleisch war in den kalten Wintertagen und -nächten doch sicher etwas das die Stimmung etwas erhellen konnte. Sie hatte da nur eine Bitte an die Garde: Die Felle der Tiere sollten als Spende an Armenhäuser in Lisfar gehen. Zudem gab sie manchmal ein paar Informationen über die Lage in der Umgebung weiter.
So viel Uneigennützigkeit mochte dem ein oder anderen Gardisten komisch vorkommen, aber so selbstlos war die Sache natürlich nicht. Tabea machte klar das sie gerne regelmäßig Kontakt mit der Garde halten würde, in der Hoffnung selbst auch Hilfe von der Garde zu bekommen, sollte es im Wald nötig sein. Erlenberge hatte es schließlich gezeigt, wie schnell sich bedrohliche Situationen zusammenbrauen konnten. Zudem konnte die Garde ihr Informationen weitergeben, sollten in Lisfar Vermisstenmeldungen aufgegeben worden seien, von Leuten die in den Cormanthor auszogen, aber nicht zu ihren Liebsten zurück kehrten.
So fand man am kleinen berühmt berüchtigten See inmitten eines Schneesturmes eine vereiste Kuppel, die fünf niedliche Entchen beinhaltete, die sich in dem eindeutig "arkangeformten" Iglu die gefrorenen Watschelfüße und das unterkühlte Gefieder warmkuschelten. Bereits nach einem Tag waren die Tiere wieder auf der Eisfläche unterwegs und die sonderbare Unterkunft verschwunden.
Firraerim:
Der Wald verhielt sich, wie ein Wald. Gewiss waren hier und dort Anzeichen anderer Druiden, die er aufzuspüren vermochte. Doch wirkliche Spuren oder Anzeichen darauf, dass sich einer davon mit ihm in Kontakt setzen wollte, konnte er nicht finden. Was ihm aber gewiss nicht entgehen würde, je länger er im Wald seine Präsenz zeigte, wäre das Gefühl an manchen Stellen etwas behüteter zu sein, als an anderen und je länger er an einer Stelle verweilte, so mochte er auch nicht ganz unbeobachtet sein.
Der blinde Fleck jedoch blieb ihm weiterhin ein Rätsel. Je mehr der Waldelf sich auf das bläuliche Leuchten fokussierte, umso weniger schien es da zu sein. Konzentrierte er sich jedoch auf einen anderen Punkt, so wurde das Leuchten etwas klarer. Ein gutes Stück gelang es ihm sogar, diesem zu folgen. Doch mit einem Mal war das Licht erschloschen und ein Flüstern wanderte vorsichtig über den schneebedeckten Waldboden und drang gerade so wahrnehmbar an seine Ohren. "Zu früh... Zu spät..."
So bedrohlich es in diesem Wald auch sonst war, Firraerim war sich sicher, dass dieses Flüstern nicht zu den Bedrohungen seines Umfelds gehörte. Doch für den Moment war es verschwunden. Und gleich wie sehr er suchen mochte, es war nichts aufzufinden, was darauf schließen ließ, dass es je dagewesen wäre.
Egal war es nicht, aber auch keines Falles entscheidend. Firraerims Blick wanderte entlang der Landstraßen und Wege, die er diese passierte. Seine Gründe, warum er derzeit vermehrt sich von zu viel Fremden fernhielt, blieben sein Gedankengut für den Moment. Waren es die langen Aufenthalte in Lisfar. Oder der Winter? War das wirklich wichtig? Nein, für ihn im Moment nicht. Das Land schlief und so ließ auch er einige der Gedanken schlafen, bis er sie wirklich brauchen sollte. Er nutzte den Winter um nachzudenken. Frei umher zu streifen half ihm dabei deutlich mehr, als dass er in Lisfar oder sonst wo in einer Höhle alleine sitzen würde. Die Bewegung war es, die ihm Weitsicht versprach und es vielleicht auch wirklich tat.
Er hatte damit begonnen, wieder meist aus der Ferne zu sehen, was hier und dort geschah. Nur einzugreifen, wenn es wirklich erforderlich schien, um an der Winterlichen Natur Schaden zu vermeiden.
Bisher zum Glück und bei Lurues silbernen Hufen, musste er kaum irgendwo Einhalt gebieten… oder es „wollen müssen“. Bisher.
Die Region, die er derzeit abwanderte, bezog sich auf die westlichen Ufer des Lis‘. Die wenigen Wanderungen, die weiter führten so rar, wie manchmal das Sonnenlicht an diesen winterlichen Tagen. Verdunkelt von Schnee oder Regenwolken an winterlich kurzen Sonnenläufen. Er sparte sich manche Mühe um genau dieses Sonnenlicht vor Ort besser nutzen zu können. Bald würde endlich die Wintersonnenwende sein. Danach endlich würden die Tage wieder länger werden.
Er beobachte also nun vermehrt, wer dort am kleinen See einkehrte, wenn seine Pfade dort entlangführten. Ebenso wie er mittlerweile wohl die kleine Lichtung als Knotenpunkt für einige hiesige Bewohner der Wildnis nicht länger außer Acht lassen sollte. Die Spuren die dorthin oder fort führten, kamen und gingen Mannigfaltig. Manche ihm wohl bekannt, teils aber sicher nicht. Nach und nach ordnete er die Spuren zu, so gut es ihm gelang. Selbiges tat er auch am kleinen Holzfällerlager oder am Felsenkreis. Andere Orte schien er dieser Tage bewusst zu meiden, denn…
Seit er dem Drow mit dem Knochenarm am See begegnet war, traute er dieser Umgebung kaum. Genauso, wie es ihm an vielen Stellen, Orten und Plätzen erging, in seinem Heimatwald, dem Cormanthor. Er kannte nicht jeden Stein und Baum oder jedes Wesen in diesem Wald. Unumstößlich blieb aber die Vergangenheit des Cormanthors, genauso wie daraus resultierende Gegenwart. Dieser Wald gehört zu den gefährlichsten Wäldern des Nordens Faeruns. Mit diesen Erzählungen aufzuwachsen, sicherte einem eines der fragwürdigen „Güter“, die es mit sich brachte, zwischen Mondsee und den Ruinen Myth Drannors geboren worden zu sein. Auf der anderen Seite mochte dies wohl auch einer der Gründe sein, dass er nun versuchte dieses Gebiet, die südlich bis östlichen Ausläufer der cormanthischen Waldsäume bis hin zum Lis, sich so vertraut zu machen wie es der Winter gerade zuließ.
War da nicht irgendetwas, was ihm entging? Er glaubte sich sicher, dass da irgendwo etwas „schien“. Ein blinder Fleck, der sich ihm wirklich mit ungesehener und erfolgreicher Stärke ihm entzog. Jedes Mal, da er dachte davon zu wissen, war es schon fort und jeder Schritt weiter diesen Gedanken nach brachte nur mehr Verwirrung ob dessen. Wohl ein „Glitzern“, dass er nur aus den Augenwinkeln sah und dann schon nicht mehr. War es der Winter? Machte ihm die Kälte doch mehr zu schaffen, als er sich eingestand? Das kurze Flüstern, kaum wohl mehr als das knacken und brechen eines unter dem Schnee zusammenbrechenden Baumes, blieb zurück und doch war es fort. Mürrisch zog er weiter.
Also beobachtete er, mehr und mehr. Tastete sich langsam heran und ließ Vorsicht walten, vor seiner sonst üblichen Neugier. Wenn er konnte, folgte er dem Treiben der hiesigen Läufer aus sicherer Ferne. Er beobachte Ragnar und Lysiane dabei, wie sie durch die Wildnis strifen und, so vermutete er, sich mit Tabea trafen. Ebenso war ihm wohl Easifa handeln nicht entgangen, wenn auch sich der Sinn ihm noch nicht offenbaren wollte. Also offenbarte er seine Gegenwart von Zeit zu Zeit. Als er das kleine Schneekuppel am See sah, wunderte es ihn nur kurz, da wohl die Enten just in dem Moment nicht darunter kauerten. Hatte hier jemand aus Spaß so etwas gebaut, wie … er dachte an Lyn und Soleanna auf dem Marktplatz und überlegte. Er ließ die Schneekuppel unbehelligt, zog seiner durchaus auch falschen Schlüsse und zog weiter. Er verwischte den Großteil seiner Spuren, oder die seiner Gefährten. Manch anderen Orts ließ er bewusst einige zurück. Sowohl auch, wenn er meist ungesehen manchen Mitarbeitenden der Fuhrmeisterei „begleitete“, sie abseits der Wege beobachtete, wie Lueith und Dreufang.
Allerdings… er verstand so vieles nicht, dass die Rundohren taten. Also hieß es geduldig zu warten und zu beobachten. Geduldig warten… für diesen Waldelfen wahrlich kein Vergnügen. Doch schon immer waren es die Winter, da er dies besser ertragen konnte. Von blinden Flecken abgesehen. Er
Vielleicht weil vieles in Firraerim selbst, ähnlich wie auch das Land, unter der weichen kühlen Decke dieser Jahreszeit schlief. Seine Rast müsste allerdings noch warten bis er einen für ihn geeigneten Ort fand. Ganz im Stillen sandte er kleine mehr oder minder reimende Verse gen Rellavar Danuvien, um den Atem Aurils zu trotzen. Ganz gleich, ob Kinderlied oder nicht. Ganz gleich, ob Wahrheit diesem entsprang oder ob elfisches Märchen. Er mochte den Gedanken, dass er nicht Auril um Gnade bitten musste.
~~Worte verletzen mehr als jegliche Waffe dieser Welt~~
Labradorit - Firraerim Auvrea'elrvis - "Auf der Suche nach dem Weg."
Ravunis - [...]
Tabea am Vorposten
Die Gardisten am Posten zeigten sich anfangs noch zurückhaltend ob der regelmäßigen Besuche der Waldläuferin. Das Konzept des Altruismus stand in krassem Widerspruch zur Alltagswelt der Gesetzeshüter. Ihre wiederkehrenden Besuche brachen jedoch langsam das Eis. Beim Kartenspiel am Lagerfeuer, dem Bier nach Schichtwechsel oder einer kurzen Unterhaltung während einer zähen Wacht wuchs langsam das zierliche Pflänzchen des Vertrauens.
Nach einiger investierter Zeit konnte sich Tabea vergleichsweise sicher sein, dass die Gardisten sie wissen lassen würden sobald sich etwas wesentliches zutragen würde. Auch konnte sie einigermaßen einschätzen, wie weit und tief sich die Patrouillen in den Wald hinein wagten und dass dies kein zuverlässiges Maß an Sicherheit für Sie garantieren würde. Die Handelsstraßen waren recht sicher, der Rest eben nicht. Ernsthaften Problemen begegnete man meist mit Unterstützung der städtischen Abenteurer, aber vielleicht wäre es ihr schon ein Trost, dass sie vermutlich die Chancen gesteigert hatte, dass besagte Abenteurer von einer Misere würden Kenntnis erlangen. Und zumindest am Lagerfeuer im Posten war nun regelmäßig ein Plätzchen für sie frei.