((Beitrag von 2020))
Es gibt so viele Bedingungen für bedingungslose Liebe...
Filrean hatte schon ewig diesen Plan gehegt. Nun, mehr oder minder. Eigentlich so gar nicht. Sein Plan war ein völlig anderer gewesen, aber er hatte nichts gegen Pragmatismus, Effizienz, Reichtum und Macht. Und dafür würde er grenzüberschreitend arbeiten und auch das ein, oder andere "Problemchen" in Kauf nehmen.
Die Arbeiter waren schnell besorgt, er ließ mehrere Erdkolosse von Innen verotten und nutzte ihr untotes Dasein, um sie für seine Zwecke zu missbrauchen. Immerhin gingen sie so noch dem nach, was sie am liebsten taten : Graben!
Der Nekromant hatte genaue Vorstellungen von dem kleinen Tunnel, der verdeckt vom Licht, zur Dunkelheit und wieder zurückführen sollte. Oft genug hatte er sich nun mit allem auseinander gesetzt und sich dafür eine hervorragend wirtschaftlich denkende Partnerin an die Seite geholt. Nicht zuletzt war es vielmehr ihre Idee gewesen, welcher er im Delirium zugestimmt hatte - sicher, es hatte sie einige Flaschen gekostet, aber ihrem Gekicher am nächsten "Tag" nach zu urteilen, hatte sie ihren Spaß. Wie auch immer geartet.
Faktisch hatte er nun mit seinem Reichtum etwas in die Wege geleitet, was Anderen große Freude bereiten sollte...
...und ihm das Geld wieder in die Taschen schwemmen sollte. Nicht zuletzt das Ansehen, den Respekt und auch die Furcht vor ihm...oh und natürlich mehr Freunde für James. Bei der letzten Aktion waren ihm doch zu viele abhanden gekommen.
Unterdies kümmerte sich die Dame des Hauses um die Inneneinrichtung - das war ihm auch Recht so. Er hatte zwar guten Geschmack, aber seine Gestaltung würde sich in den Augen Lebender doch etwas tot anfühlen.
((Beitrag von 2020 von Zimtstern - durch diese genehmigt übertragen))
Chessrae war gelangweilt. Um genau zu sein langweilte sie sich, seitdem sie damals den kleinen, verschlafenen Handelsposten betreten hatte. Es gab für sie kaum etwas zu tun und die Möglichkeiten der Zerstreuung waren schlicht und ergreifend überschaubar. In Filrean und Shyntafein hatte sie zwar interessante Ablenkungsmöglichkeiten gefunden, aber sie strebte nach mehr. Viel mehr. Um ihre Pläne jedoch verwirklichen zu können bedurfte es einem halbwegs intelligenten Partner. Shynta hatte sich zwar dazu bereit erklärt ihre gelegentlichen Einkaufsbummel an die Oberwelt zu ermöglichen, jedoch war sein Interesse an ihren übrigen Plänen recht gering. Also musste Filrean von seinem Glück überzeugt werden. Zwei Kisten des guten, calishitischen Roten und mehrere Häppchen, so wie ein wenig Musik und zärtlich geflüsterte Worte und der Magus erklärte sich einverstanden. Was wohl mehr den Pilzen im Wein geschuldet war als seinem freien Willen. Aber das war Chessrae schlicht und ergreifend egal. Fort an wollten sie also Partner sein. Er gedachte sich um die Planung und Umsetzung der Bauarbeiten zu kümmern und sie sich um die eher femininen Details. Zur Umsetzung jener musste auch Shyntafein erneut herhalten. Immerhin mussten diverse Kleinigkeiten aus umliegenden Städten und Siedlungen und auch von der Oberfläche erworben werden. Möbel, Stoffe, Pflanzen, Nahrungsmittel, Angestellte, die Liste erschien Chessi endlos. Aber wie sagt man so schön? Gut Ding will eben weile haben. Zudem war sie nun beschäftigt und ließ ihren Unmut nicht mehr an ihrer Umwelt aus. Ein Segen für die männlichen Drow die regelmäßig ihre Gesellschaft genossen.
((Beitrag von 2021))
Der Nekromant des Handelspostens hatte nur mäßige Freude an den ganzen Belanglosigkeiten innerhalb der Zuflucht. Innerhalb des Handelspostens. Innerhalb dieses weltlichen Gefüges. Eigentlich... war er sich nichteinmal mehr sicher ob er Freude empfinden konnte, oder ob er es Anderen und vor allem sich selbst bloß vorgaukelte. Was für sich gesehen, doch irgendwie wieder humorvoll anmuten mochte.
Die Zuflucht war zu einem Ort herangereift, an welchem es sich tatsächlich ziemlich friedfertig verhielt. Er war bekannt dafür Penner, Schläger und ungehobelte Bestien aus seinem Etablissement herauszuhalten und nötigenfalls diesem Vorgehen auch Nachdruck zu verleihen. Und obwohl die meisten Persönlichkeiten es bevorzugten verkleidet an diesem Ort zu erscheinen, unterhielten sie sich doch recht freizügig - spätestens nach der ein, oder anderen Substanz - und besuchten den Platz häufiger. Sei es wegen der gehobenen Gesellschaft, der feinen Damen, dem guten Essen, oder der reinen Entspannung dem ganzen Trubel, sei es nun unter-oder oberhalb, entkommen zu können.
Hier wurden Geschäfte geschlossen, Versprechen eingelöst und intellektuelle Gespräche geführt. Wer zudem noch Arbeit suchte, konnte sie problemlos finden, wenn er sich nur clever genug anstellte und gewisse Talente mitbrachte. Vor allem das Talent "Ego-Streicheln" des Faeruks mochte sich hier als positiv herausstellen.
Filreans Pläne waren allerdings weitreichender...er wollte den Handel mit den umliegenden Unterreichs-Posten weiter ausbauen und sich dort noch präsenter als ohnehin schon zeigen; ob im Namen des Hauses, oder seines eigenen, war ihm schlussendlich ziemlich gleichgültig.
Bezugnehmend auf "Gerüchte im Hafen" / Quest
Als die fleißige menschliche Bedienstete mit dem Namen 'Marina' durch die Tür stolperte, um zu ergründen, weshalb die Tassen und Teller mal wieder auf den Tischen zitterten, ging sie zunächst davon aus, dass der Magus mit seinen Experimenten die Höhle gesprengt hatte. Aber weit gefehlt, denn eine Staubwolke hüllte den Bereich vor der Zuflucht in hustenreizerzeugende Dunkelheit, als sich das Tor zur Mine knirschend öffnete.
Hustende, keuchende, kreischende und vor allem: panische Menschen polterten hinein und suchten einen Ausweg vor dem lautstarken Gerumpel, dass sich hinter ihnen wie ein Erdbeben aufgetan und sämtliche Leiber verschlungen hatte.
Als sie plötzlich durch die Staublandschaft wieder zu spähen vermochte, geschah dies, weil der Faern in unweiter Entfernung von ihr stand und die Sichtbehinderung mit Fuchtelei beiseite gewedelt hatte.
Zur Erleichterung der jungen Bediensteten hatten beide Teilhaber der Zuflucht sich dazu entschieden, die Flüchtlinge aufzunehmen und für eine Weile zu beherbergen, ohne sie direkt zu versklaven...naja...außer sie waren arbeitsunwillig oder wollten ihre Schulden nachträglich nicht begleichen, aber das konnte sie gut verstehen. Immerhin erging es ihr nicht ganz anders. Und sie wollte ja auch von was überleben.
Das es die Unterstadt erwischt hatte, verunsicherte die junge Frau, denn dort war einst ihre Heimat gewesen. Eine abgeranzte, ekelhafte, verlorene Heimat, alle die sie liebte waren tot...
...naja egal. Sie begann sich also ebenfalls um das vermeintliche 'Gesocks' zu kümmern und erfüllte damit den Befehl der beiden Ilythiiri.
Ein paar platschende Geräusche später hatte der Erdwächter auch merkwürdige zweibeinige Frösche zu Mus verarbeitet und der Nekromant einen exquisit hässlichen Frosch mit grauer Färbung und großem Schlund an seine Seite manövriert. Nicht, dass Marina das nun wirklich wunderte, aber...wenn der Frosch besser auf der Bühne darstellen konnte als sie...na, dann fraß sie aber einen Besen!
Finnja gedachte die Kosten für Unterkunft und Verpflegung der Geflüchteten in Gänze zu übernehmen. Das ließ sie nicht nur Marina wissen sondern hinterlegte 500 Goldmünzen als Pfand für wie immer hoch die Kosten am Ende auch sein würden. Jeder, der wollte konnte sich für einen Zehntag hier ausruhen und seine inneren und äußeren Wunden einigermaßen auskurieren. Sie verbrachte in den kommenden Tagen viel Zeit damit sich nach den einzelnen Geflüchteten zu erkundigen, war aber auch dreimal am Tag in einem der Sessel des Foyers anzutreffen von wo aus sie eine magische Transportmöglichkeit nach Lisfar anbot. Für maximal vier Personen. Dort, und auch das gedachte sie an alle Anwesenden zu verbreiten, würde man ihnen eine Notunterkunft stellen. Die Tunnel war nicht sicher um auf diesem Wege auf eigene Faust zurück an die Oberfläche zu gelangen.
Am Ende machte die Rothaarige einen erschöpften und aufgewühlten Eindruck. In den nächsten Tagen würde sie die Tunnel einmal genauer unter die Lupe nehmen wollen, ob und in welcher Zahl sich dort noch weitere Slaade aufhielten. Dem konnte und wollte sie allerdings nicht allein begegnen und so macht sie sich noch am selben ersten Abend auf die Suche nach dem Nekromanten des Hauses.
Finnja hatte die Hoffnung, dass Marina mit ihrer Vergangenheit als ehemalige Bewohnerin der Unterstadt zu den Geflüchteten durchdringen konnte sobald diese den Schrecken der Vernichtung ihres Zuhauses etwas verdaut hatten. Womöglich würde sich der ein oder andere ja noch überwinden können der rothaarigen Magierin zu trauen und so seinen Weg zurück nach Lisfar zu finden.
Einen weiteren Hoffnungsschimmer gab es aus Sicht der Magierin: Jivvin und Filrean hatten sich bereit erklärt gemeinsam mit ihr den oberen Bereich des Unterreichs nach Überlebenden und Slaadi zu durchsuchen. Man wollte in Bälde gemeinsam aufbrechen. ((Termin müssen wir noch machen.)) So, dass Grund dazu bestand anzunehmen, dass jene, die mit ihrer Magie weiterhin nichts zu tun haben wollten alsbald zu Fuß ihren Weg zurück in heimische Gefilde finden konnten... vielleicht.
Yathrin May'iiramyrace Avithoul begibt sich zur Zeit ab und an mit ein paar erfahreneren Sargtlin und vielen Nachwuchs-Sargtlin (und solchen, die es werden wollen) in die Tunnel, welche die Zuflucht mit der Oberfläche verbindet, um dort auf Slaad-Jagd zu gehen. Dabei achtet sie darauf, dass die Gruppe sich nicht zu weit vordringt und der Rückzugsweg zurück in die Zuflucht gesichert bleibt, falls es für die angehenden Sargtlin (und jene, die es werden wollen) zu brenzlig wird.
Sie will dabei die Slaad-Population in der Nähe der Zuflucht möglichst gering halten. Immerhin ist nicht auszuschließen, dass dies doch die Vorbereitung für einen größeren Angriff seitens der Oberflächler aus Lisfar ist! Außerdem ist es für die Nachwuchs-Sargtlin (und jene, die es gerne werden wollen) eine gute Gelegenheit um Felderfahrung im Kampf gegen diese exotischeren Wesen zu sammeln und ganz nebenbei die Schwächeren und Untauglichen in den eigenen Reihen auszusortieren. Und nicht zuletzt sind einige der Körperteile der Slaads ja auch ein bisschen was wert.
Natürlich nimmt sie auf den Streifzügen gerne auch erfahrenere Abenteurer oder Hausmitglieder mit und sofern ihre Zeit es zulässt, würde sie auch den Vorstoß von Finnja, Filrean und Jivvin unterstützen.
"Ich will dir die Wahrheit sagen. Ihr Menschen habt gar keine Angst vor dem Teufel. Ihr hofft und wollt, dass es ihn gibt. Denn gäbe es ihn nicht, dann... wäret ihr ganz alleine selbst für all das hier verantwortlich? Kriege, Morde, Vergewaltigungen. Das wäret dann alles ihr selbst, nicht wahr? Ihr wollt einen Bösewicht, weil dann alles ganz einfach ist. Töte den Bösewicht, vernichte das Böse. Wäre es nicht schön, wenn es einen Meisterplan gäbe? Wenn alles Schlechte auf der Welt irgendeinem Algorithmus folgt, wenn es Teil eines Puzzles wäre, das man lösen könnte? Doch was, wenn das gar nicht der Fall ist? Was, wenn viele Menschen nur das tun, was für sie gerade besser ist, ohne auf die Konsequenzen zu achten? Was, wenn viele Menschen die unter dem Egoismus anderer leiden, irgendwann irgendein Ventil suchen, Fanatismus, Rassismus, Amoklauf? Was, wenn viele Menschen überzeugt sind, das Richtige zu tun und alle, die etwas anderes tun, als Diener des Bösen brandmarken? Dann hätten wir einen kollektiven Wahnsinn, ein Karussell der Gewalt, das sich unaufhörlich dreht und völlig willkürlich alles zerfetzt, nicht wahr? Ihr braucht keinen Teufel. Ihr seid euer eigener."
Die Unterstadt war fort, zerstört in einer alles vernichtenden Explosion. Wer letztendlich für jene Tat verantwortlich war, war unklar. Es gab jedoch Gerüchte, dass das Drogenlabor einer bekannten Persönlichkeit in die Luft geflogen war und dadurch bedingt auch diverse Destillen für schwarzgebrannten Alkohol und alchemistische Dinge, die unter der Hand verkauft wurden. Natürlich spielten auch die Slaadi mit hinein und die Kämpfe, welche die Abenteurer gegen jene Kreaturen geführt haben.
Glücklicherweise fanden bei jener Explosion nicht sämtliche Bewohner der Unterstadt den Tod in den Flammen. Einige Familien, zwielichtige Gesellen und Einzelpersonen hatten überlebt und suchten jetzt nach einer neuen Bleibe. Nach Lisfar ziehen wollten sie nicht. Das Leben dort lehnten sie strikt ab.
Da die Unterstadt nicht mehr bewohnbar war blieben nur noch die tieferen Tunnel und der Bereich vor der Zuflucht. Erstere wurden zum Teil von Monstern heimgesucht und so entschied man sich ohne große Umschweife für den Bereich vor der Zuflucht.
Wie Filrean zu seinem großen Unmut feststellen durfte, tauchten dort irgendwann einfach zahlreiche Personen auf (im Schlepptau Schutt und Trümmer) und begannen damit sich behelfsmäßige Bretterbuden zu bauen, in welchen sie fort an Leben wollten. Es dauert auch nicht lange, bis der starke Geruch von Alkohol und giftigen Dämpfen durch den Bereich waberte. Offenbar gab es ein neues Drogenlabor und mehrere Destillen für Alkohol. Auch wurde der Weg zur Zuflucht nun von einigen leicht bekleideten Mädchen gesäumt, welche auf Kundenfang waren und die Besucher der Zuflucht schnappen wollten, bevor sie das Gebäude betreten konnten.
Zwischen all dem Dreck und der merkwürdigen Gestalten gab es auch ein paar abgemagerte Kinder, welche das Ganze beobachteten, herumtobten oder einfach in den Tag hineinlebten, benebelt von den giftigen Dämpfen.
Bei Finnja würde sich tatsächlich ein kleines Grüppchen bedanken wollen. Für ihre Freundlichkeit und ihr umsichtiges Handeln. Man würde ihr sogar ein kleines Dankeschön überreichen wollen. Bestehend aus selbstgebranntem Schnaps und einem funkelnden Steinchen, welches man in den Tunneln gefunden hatte.
Von jenen Personen die Unterschlupf in der Zuflucht gefunden hatten, zogen nun ebenfalls einige vor das Gebäude und suchten die Gesellschaft ihrer Bekannten und Angehörigen.
Die Kunden der Zuflucht reagierten gemischt auf das Auftauchen der Vagabunden. Einige rümpften die Nase und äußerten sich abfällig, während andere es nun vorzogen die Damen vor dem Gebäude aufzusuchen und den günstigeren Fusel der Schwarzbrenner zu genießen. Bei der Durchsicht der Bücher konnte Filrean durchaus feststellen, dass sie bereits jetzt leichte Verluste machten. Vom Lärm, dem Dreck, dem Chaos und all dem, was die Vagabunden nun verursachten, durfte man erst gar nicht sprechen. Waren durfte man nicht mehr unbeaufsichtigt stehen lassen, wenn einem seine Gesundheit lieb war, durfte man auch nicht zu viel Zeit vor dem Gebäude verbringen und ohnehin musste man nun ständig damit rechnen, dass man beklaut, betrogen oder Zeuge von Gewaltausbrüchen der Bewohner untereinander wurde. Langweilig wurde es so zumindest nicht mehr.
Hauptcharakter: Sarah Morgentau - Kind der Meere
Spielleiterzuständigkeit: Marktviertel & Oberstadt
Filrean Avithoul. Der Nekromant des Handelspostens. Strippenzieher, Untoter, Tierliebhaber, Kostverächter, Hygienefanatiker, Geigenspieler, Scherzbold...
Man konnte sich allerhand für den Ilythiiri zurechtlegen, aber eines war er nie: Ineffizient.
Dass er als Teilhaber ziemlich viele Reichtümer in dieses Projekt investiert hatte (ob er gewollt hatte oder nicht), viele Kontakte zur Oberfläche damit pflegte und etwas Ruhe vor den Abstrusitäten der Yathrin hatte, war Grund genug, um einen tiefen Atemzug zu tätigen, die Luft anzuhalten und seufzend den Quell des Lebens wieder auszuatmen. Nach ein paar Gesprächen mit genau den Kreaturen, die sich auch in der Unterstadt auskannten, sowie Oberflächenbewohnern war eines klar: Das Klientel wollte er nicht.
Seine eigene Beleg- und Kundschaft graute es vor den neuen Bewohnern und es senkte sämtliche Standards, die er einzuhalten gedachte. Plötzlich wurde es eng, dreckig und laut im Vorraum zur Zuflucht und gestaltete sich damit als furchtbarer Einschnitt seiner Frustationstoleranz. Er war niemand, der das Gewebe reisserisch aus den Fugen presste und die Lebenden wie durch ein messerscharfes Spinnennetz filettierte, allein schon deshalb nicht, weil er die Ersatzteile und den ein oder anderen Lebendigen durchaus effektiver nutzen konnte. So kam es, dass er derlei zunächst denjenigen überließ, die das Geschehen diplomatisch zu lösen versuchten...so sparte er Zeit und musste nicht selbst intervenieren.
Es gab nur ein paar Dinge, die...schwierig wurden, denn Samarah (die gewaltige Gul-Fledermaus) wachte über das niedliche Etablissement und war dazu angehalten, bei jeglicher Art von Konflikt einzugreifen – und das nicht, indem sie diese (wie Zuckerschnute) abschleckte, sondern sich den Verursacher brutal packte und mit sich schlörrte. Das bedeutete nicht, dass ein Stolpern eines Besuchers zur Reaktion führte, sondern dass solche, die das Gebäude beschädigten oder andere belästigten...Bekanntschaft mit dem untoten Monstrum machten. Gab es Ausschreitungen, so trat der Nekromant auf das Spielfeld, mit all der furchtsamen Präsenz, die den Drow ausmachte.
Vorerst durften also andere Bewohner sich mit der Situation auseinander setzen, bis ihm oder Chessrae der Geduldsfaden riss.
"Kann nicht", wohnt meistens in der "Will-nicht"-Straße
Einige der Bemühungen hatten gefruchtet, andere waren zu verschrumpeltem Dörrobst verfault und waren platschend zu Boden gefallen. Mochten ein paar Kinder ein neues Zuhause gefunden haben und solche, die Bürger der Stadt Lisfar waren, entschädigt worden sein, so hatten es sich ein paar besonders sture Anwohner gänzlich anders vorgestellt. Optionen wurden genannt, Konsequenzen bewusst gesetzt, die Regeln waren klar und deutlich formuliert worden und dennoch kam es zu Ausschreitungen, böswilligen Aktionen und frevelhaften Verhaltensweisen, die nicht länger geduldet werden konnten.
Der Abschaum der Gesellschaft hatte es sich zum erklärten Ziel gemacht, der Zuflucht die Vorräte abspenstig zu machen, den Lebensraum zu besetzen und zu verschmutzen, Gäste zu vertreiben und sich ein schönes Leben im geschützten Rahmen der großen steinernen Wächter zu machen, mit dem Ziel : Das Etablissement zu übernehmen und sich ins gemachte Nest zu setzen. Alternativen wurden ausgeschlagen und die stetige Bedrohung durch die Anwesenheit mindestens zweier Drow ignoriert.
Einer von denen trat zum gegebenen Zeitpunkt aus der Tür in die Höhle hinein und hatte bereits zuvor die tiefdunkle, glänzende Perle zwischen den knöchernen Fingern in feines Puder zersplittern lassen. Der Staub breitete sich glänzend aus und verband sich mit der negativen Energieebene, um wie schwarzer Sternenregen das untote Gewebe des rechten Armes zu schmücken.
Der wellenartige Strom glitt von einer Körperseite zur anderen und suchte den Kontakt zum Stab, der sich nur halbherzig für die Verstärkung der These einsetzte. Einem Pinsel gleich, zog er mit dem Stab einen Ritualkreis zu seinen Füßen über den Boden und benetzte die karge Steinlandschaft mit dem schwarz-roten Blutgemisch, das kaum, dass es den Boden berührte, auch schon wieder im Gewebe versickerte.
Die Wucht der Magie war für Uninspirierte nicht mehr als ein leiser klopfender Klang, als der Stab auf dem Boden aufdotzte und geräuscharm durch die Höhle hallte. Nicht mehr als ein schwacher Luftzug, der von seinen Bewegungen ausging; ein fahler Geschmack des letzten Atemzuges der Sterbenden. Zeitgleich sackten die Körper in sich zusammen und die wohltuende Stille breitete sich wieder aus. Das berauschende Gefühl, das von seinem sonst so empfindungsunfähigem untoten Körperteil bis in die letzten Fasern flutete, versackte mit dem Klingeln, das endlich seine Ruhe fand, wo sich keine brüllenden Mäuler mehr um den Aufbau von provisorischen Barracken kümmerten oder Pläne schmiedeten, seine Arbeit zu vernichten. Niemand vernichtete seine Arbeit. Jemals.
Mit einer gewissen Expertise ließ er die Körper dorthin verschwinden, wo er ihnen einen größeren Zweck zumuten konnte, als sie zu ihren Lebzeiten hatten (zumindest seiner Meinung nach) und so galt es nur noch, sich den Anwesenden in den Tunneln zu widmen und natürlich : Hier aufzuräumen. Aber dafür sah sich Filrean nicht zuständig.
"Im ernst, was bekämpfen wir hier? Komfort?!"
Die Bequemlichkeiten hatten plötzlich und unangekündigterweise ein Ende, denn die Gitter von der Zuflucht in Richtung Pilzweinkaverne waren verrammelt und verriegelt worden. Zu allem Überdruss stand auch noch das gewaltige Elementar im Weg, das jeden Reisenden tonlos auf ein kleines Schild hinwies, dass gut lesbar in der hiesigen Handelssprache verfasst worden war : "Umbaumaßnahmen. Wir bitten die Unannehmlichkeiten zu entschuldigen."
Das mochte ihn allerhand Kunden zumindest von 'dort unten' kosten, was nach der Bereinigung dieses kleinen Ortes, nach der Slaad-Sprengung sowieso schon kniepsig geworden war, aber er konnte schlecht ein großes Schild darbieten, auf dem stünde : "Nur gucken - nicht anfassen!" oder gar jeden Besucher mit einer These belegen... konnte schon, aber wollte nicht.
So musste der Durchgang zeitweilig gesperrt werden, damit keine Ansteckungsgefahr für teuflische Krankheiten bestand.
Zurück zum Glück
Nachdem einige Tage vergangen waren, in welchen man die Zuflucht sicherheitshalber abgeschlossen hatte (ah nein, moment, "Umbaumaßnahmen"), gab es eine zeitige Wiedereröffnung mit einer minimal vergrößerten Bühne, um dort ein Piano drapieren zu können, dass fortan fleißige Tänzerinnen mit wohligen Klängen unterstützte und die Besucher verzückte.