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[RP] Untote Projekte

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Spiegelfeder
(@spiegelfeder)
Heldenmut Spieler

Der Quell des Lebens
"Immerhin habe ich mich nicht umsonst erniedrigt..." raunte er in die klare, dunkle Nacht hinein, die für ihn taghell erschien. Kein Stern funkelte durch die düstere Decke und ein fahler, bleicher Nebel erschwerte die Sicht zusätzlich. Doch der Drow-Nekromant hatte freie Sicht auf das Geschöpf, dass sich aus dem dichten Dampf hervorwandte, als würde es die Schwaden wie einen Rock um sich wehen lassen.
Der Hass dieser Kreatur auf diese "Götteranbeter" war unvergleichlich - mehr noch, er überragte sein eigenes Unverständnis für die Einfältigkeit sämtlicher Lebender. Und er war leichter zu überzeugen, als er es sich erhofft hatte. Ein wenig tratschen, ein wenig lügen und beweisen, dass man nicht von der Macht einer Gottheit abhängig ist - mehr noch, absoluten Ungehorsam gegenüber jener ausübte; natürlich nur für den schlussendlichen Erfolg, oder auch Misserfolg. Hauptsache irgendetwas folgte auf sein Theater, dass er auf dem Friedhof abhielt, um diesen Quell zu überzeugen an seiner Seite zu existieren. Die Aussicht auf eine Jagd gegen mächtige Kleriker ließ den Körperlosen vor Gier, gefühlt speicheln. Die leuchtend grünen Augen glitzerten wie Smaragde in den tiefen Augenhöhlen und dieser abgemagerten, blassen Kreatur, die auf ihn zuschwebte konnte er eine gewisse Anmut zusprechen. Sicher, als der Nebel sich verzog, war irgendwie nicht viel davon übrig geblieben, aber dank der geisterhaften Erscheinung war er sich bewusst, dass vermutlich ohnehin nur er jemals in den "Genuss" dieses Anblicks kam... nun und natürlich jene, die sich mit göttlicher Magie gegen ihn richten wollten.
Schluss mit Weihwasser-Bädern.

Ein Händchen für alles
Es tippelte mit den Fingerspitzen auf der Schreibtischplatte herum. So langsam war es genervt. Es konnte nicht wirklich Emotionen spüren. Glaubte es. Glauben konnte es auch nicht. Aber es war soooo verdammt gelangweilt. Sein Meister war schon länger nicht zurückgekehrt. Hatte sich lieber um die blöde Katze gekümmert, anstatt ihm die Nägel zu schneiden! Immerhin faulten sie nicht mehr ab, seit diesem Fermentierungs-Anti-Faul...gedöns...Zauber. Es roch auch nicht mehr so. Dachte er. Denken war nun auch nicht das richtige Wort dafür.
Aber hören konnte es noch gut! Irgendwie... und dann diese innere Unruhe, dieser Drang nach Mord und Totschlag. Es wollte mit den kalten, toten Fingerchen jemanden würgen und die Kehle aufkratzen, mit den bloßen (viel zu langen!) Fingernägeln. Und doch war es ihm verboten worden und es musste auf seinen Meister hören. Also tippelte es auf den Büchern umher und harrte der Dinge, die dort kommen mochten... diese kreischende Lady wäre allerdings ein willkommenes Opfer, aber irgendwie war es auf diesen Tisch gebunden und musste Bescheid geben, wenn jemand des Meisters Zimmer betrat. ...Tja...aber wie denn?
Zwei linke Hände und es war ganz alleine. Seine bessere Hälfte hatte sein Meister diesem anderen Magus geschenkt, der sonst in diesem Karren hockte. Wäre er doch auch nur in dem Karren...dort würde man ihm bestimmt die Finger maniküren.

Glöckchen
Sie landete immer wieder auf ihren kleinen, weißen Pfötchen. Die rosafarbenen Ballen waren wie Sprungkissen und federten ihren geschmeidigen, aber mittlerweile alt gewordenen Körper vom Boden ab und konnten sie dereinst wieder in die Luft katapultieren, als wäre sie ein Vögelchen.
Doch die Zeiten im Hafen Lisfars waren hart geworden...der letzte Winter hatte ihren Knochen immensen Schaden zugefügt. Sie war öfter näher am Tod gewesen, als am Leben und es war immer schwerer sich bei fremden, starken und frischen Katzen in der Gegend durchzusetzen. Das Betteln wurde auch immer schwieriger, denn hinter der räudigen Katze flogen nun keine Fische mehr her, sondern Pantoffeln, Besteck, oder Steine.
Das Band mit dem Glöckchen um ihren Hals riss abrupt ab, als sie im Genick gepackt und umhergeschleudert wurde, sie vernahm wüste Beschimpfungen, verspürte Tritte, bis es um sie herum für einen Moment dunkler wurde. Aus den geweiteten Pupillen sah sie einen klobigen Mann mit dicken Griffeln, der sie plötzlich zu Boden fallen ließ. Sie kam nicht mehr auf ihren Pfoten auf, sondern klatschte plump zu Boden, wo die Pflastersteine ihr unsanft entgegenkamen und das Pfützenwasser in ihr Fell sog. Der menschliche Fleischberg fiel zur Seite und die Erde bebte, als er leblos neben ihr, seinen letzten Atemzug tätigte. Sein Atem war warm, roch fischig und erinnerte sie an vergangene Zeiten. Schöne Zeiten.
Als sie in die hellgrauen Augen des Drow blickte, der den Mann zu Fall brachte - sicherlich nicht ihretwegen - , hob dieser sie bereits auf und knöpfte ihr das Halsband um den dürren Hals. Ihr wurde warm, als ihr Atem schwand und ihr bewusst wurde, dass ihre Beine den Dienst für immer versagt hatten. Welch' angenehme, wohltuende Herzenswärme sie empfang, als ihr zukünftiger Meister ihr den Tod schenkte. Vielmehr... Unsterblichkeit verlieh.

Nur die allerbesten Bösen können sich als Gute tarnen.

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Themenersteller Verfasst : 1. November 2023 20:33
Spiegelfeder
(@spiegelfeder)
Heldenmut Spieler

Ein Glas voll Schleim
Massenopferung. So viel Sauerei. Er konnte derlei stets nur verantworten, wenn die Masse der Königin selbst geopfert wurde, aber dies war ein Experiment das sehr viel der roten Flüssigkeit auf einem Haufen benötigte und natürlich zunächstmal die dazugehörigen Konserven - also Körper. Die Flüchtlingskarawanen kamen ihm da sehr gelegen und er würde überschüssiges Material in etwas verwandeln, dass den restlichen Organismus abkömmlich machen würde. Solch' einen Spaß hatte er sich bereits in einem kleinen Glas genehmigt und würde derlei gerne als Flut über seine Feinde hinwegtreiben lassen, aber wenn der Wunsch danach bestand, dass nichts auf das Haus zurückfiel, würde er wohl bei seinem kleinen Blutschleim im Glas bleiben. Hoffentlich kam niemand auf die Idee irgendwelche Flüssigkeiten in seinem Zimmer zu trinken. Obwohl..?

Licht aus, Spot an
Er strich mit den Fingerspitzen in welchen er noch Gefühl hatte über die schwarze, feine Feder die er aus der Schattenebene mitgenommen hatte, vielmehr : welche er überbracht bekommen hatte, nachdem er ein Menschlein hereingelegt hatte. Welch' ein Spaß das gewesen war. War es Spaß? Nicht, dass Filrean sich noch daran erinnern konnte, was wirklich Freude war, aber sicher nicht das, als das Gargoyle-ähnliche Wesen auf seinem Bett hockte und aus seinem Blutglas schleckte. Dieses verdammte Glas mit seinem roten, süßlich-bitteren Inhalt war Opfer des Nachtspuks geworden, der dort mit seinem triangelförmigen Gesicht, den leblosen Augen und den langen Fingerchen bis zum Boden friemelte, um auch den Rest des Gallertanteiles auszuschlecken. Beschworen durch die winzige Feder genoss es für einen Moment sein Dasein, ohne Notiz vom Nekromanten zu nehmen, der sich im Raum umsah, als wäre er einer Illusion erlegen, denn erst nach ein paar hypnotischen Schluckversuchen wandte es sich dem Magus zu und ließ das Glas zu Boden fallen, dass dort berstend in Einzelteile zersprang. Sein... leeres... ausgeschlecktes... Blutglas.
In der Dunkelheit des schwächlich beleuchteten Raumes wurde es schlagartig blitzhell und für den Moment büßte der Hausmagus sein Augenlicht ein und der Gargoyle seine Existenz; zumindest solange, bis er sich wieder mit der Feder beschäftigen würde.
Solange würde er den Nachtspuk schonmal mit einem Namen beschenken... Ysval. Warum denn nicht?

Lieber Arm dran, als Arm ab
Warum sie den Unfug immer noch tat, fragte sie sich des Öfteren. Vielleicht weil sie Zeit hatte? Freude daran ihn gequält zu sehen? Mitleid? Auf gar keinen Fall Mitleid! Vielleicht war es die tiefe Verbundenheit, die sie seit der furchtbaren Kindheit miteinander teilten, die dafür sorgte, dass sie in ihm immer noch den kleinen, schwachen Buben sah, der schlicht dem Schmerz zu entrinnen versuchte...
...naja und der größte Magier aller Zeiten zu werden. Und sie alle zu sammeln. Was auch immer er damit meinen mochte.
Diese Kreatur hatte ihm den Arm abgerissen, inklusive Schulter und ihm das Schlüsselbein gleich mit zertrümmert, Teile der Rippen waren auch beschädigt und sie hätte schwören können, dass sie die zusammengefallene Lungenhälfte und das Herz hatte sehen können. Ihr wurde schlagartig übel. Sie war zwar mit Gewalt aufgewachsen (so wie jeder), aber diese Brutalität an ihm zu sehen, ließ in ihr Unwohlsein aufkommen, dass sie sonst nur hatte, wenn ihre Aushilfe das Essen verwürzte. Und noch viel widerlicher war doch die Tatsache, dass er vollkommen reaktionslos Anweisungen gab, um ihn wieder zusammen zu setzen. Die wievielten fremden Teile waren das nun? Wollte sie das wirklich unterstützen? Brauchte er sie eigentlich dazu? War sie hier überhaupt richtig? Schweißgebadet tat sie wie befohlen, nachdem sie ihn keifend darauf aufmerksam machte, dass man ihm vielleicht eher einen neuen Kopf anbringen sollte, da dieser hier kaputt sei. Naja, hauptsache der Herr bekam was er wollte... diese Kreatur war es bestimmt wert gewesen. Wenn irgendetwas in seiner Welt denn noch von Wert war. Ihre Vorteile zog sie daraus. Mochte er doch machen, was er wollte...solange die wesentlichen Dinge die Seinen blieben...
...und da wurde ihr wieder übel.

Nur die allerbesten Bösen können sich als Gute tarnen.

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Themenersteller Verfasst : 1. November 2023 23:26
Spiegelfeder
(@spiegelfeder)
Heldenmut Spieler

Nekromentar, Nekroelementar, untotes Elementar eben
Filrean hatte bereits vor vielen Zyklen damit angefangen (s. Thread Quellar Alent'tar) und war zu dem Ergebnis gelangt : Dinge die nicht wirklich sterben können, kann man schlecht untot wiederbeleben, generell hielt es sich mit dem Leben in diesen "Dingen" eher schlecht, als Recht. Luft und Feuer waren keine Option gewesen, Luft blieb einem entweder weg (ähnlich wie Spucke) und Feuer erlosch in seiner Glut. Blutkreaturen konnte er problemlos wieder für sich einnehmen, also sollte es sich mit einer liquiden Substanz doch ähnlich verhalten. Viele Experimente später, die sich auf Beschwörungsmagie konzentrierten, ließen ihn durchnässt in seinen Theorien versinken. Fern mit dem Wasser, her mit der Erde! Erde war formbar, Erde war fest, in Erde begrub man Tote und kontaminierte sie mit entsprechenden Essenzen. Perfekt für einen Versuch. Nach all dem brauchte er allerdings die Dusche des Wasserelementars.. Er hob die Schicht als Elementar in seine Fänge und durchtrieb sie mit untoten Materialien, um daraus ein Erd-Nekromentar...Elementar zu erschaffen, dass nun in seinem Zimmer herumstand. Für irgendetwas würde das schon noch zu gebrauchen sein...gemessen an seinen Überlegungen dürfte auch bald das Wasserleichen-Elementar zugänglich sein, wobei sich dann die Frage stellte, ob es nicht bloß der einzelne Untote war, den er bewegte... nur nass eben.

Energieeffizienzklasse A
Akkumulation war derzeit das Thema, mit welchem er sich ausgiebig genug beschäftigte, um sich selbst gerecht zu werden. Die Speicherung seiner Kernkompetenzen rund um Barrighym war zwar bisher immer adäquat gewesen und hatte dauerhaft sein Enzephalon vor suizidalen Gedanken geschützt, aber die hatte er artgerecht beiseite geschoben und aufgrund seiner erhabenen Unsterblichkeit sowieso keinen Wert mehr beigemessen. Kontrolle über möglichst viele Kreaturen und zwar zur vollen Gänze war leichter, je weniger differentielle Intelligenz die zu Beherrschenden...beherrschten - wie praktisch, dass die Leistung sämtlicher Untoter im Energiezentrum recht gering anzusiedeln war. Es war nicht die Komplexität die sein Gehirn herausforderte, sondern alles gleichzeitig zu manövrieren und dann auch noch möglichst viel. Filrean wollte vorbereitet sein für alles, was dort kommen oder auch nicht kommen mochte; nicht, dass er ein Interesse am Erhalt der Gesellschaft hatte...er wollte Wissen, mehr Wissen, mehr Macht und Individualdistanz zu denen mit Herzschlag. Er ging also dazu über, öfter manuell und physisch einzugreifen, denn Ezra hatte Recht: Handschuhe würden andere vor unerwarteten Übergriffen schützen und das wollte doch verhindert werden. Der Nekromant besuchte mehrfach das Portal und raubte auf der anderen Seite der Welt Lebewesen die Existenz und das durch bloße Berührung; mittels eigener Lebenskraft und dem Wissen über den fahlen Erhalt der Funktionen, sowie den Konservierungszaubern holte er sie sofort wieder zurück und überprüfte mehrfach deren Kontrolle. Zwischen wahllos aggressiv, einfach nur tot, schwach beherrschbar und dauerhaft, ohne große Mühen unter Kontrolle zu bringen, lagen Welten. Sie alle wollten gefangengenommen werden und während der Quell ihm ins Ohr tuschelte, dass er ihn niemals beherrschen würde, ignorierte er diesen einfach und bemühte sich unter größter Anstrengung weiterhin um sein Ziel, Energieeffizienz. In seinem Kopf hämmerte es. Der Quell sollte endlich aufhören ihn zu drangsalieren.

 

Nur die allerbesten Bösen können sich als Gute tarnen.

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Themenersteller Verfasst : 2. November 2023 12:43
Spiegelfeder
(@spiegelfeder)
Heldenmut Spieler

Die Grundlagen der Existenzberaubung, zum Exitus letalis und darüber hinaus

Die sechs Grundlagen der Untoten

Unerfüllte Aufgabe
Eine intelligente Kreatur, deren Wille/Wunsch/Aufgabe/Tat noch nicht vollendet wurde und die zuhauf zufällig in einen abstrakten, immateriellen Zustand versetzt wurde.
Beispiel : Geist [Specter, Poltergeist], Quell, Traumrest, u.w.

Knechtschaft
Eine intelligente Kreatur, die simplifizierte untote Kreaturen auf ihren eigenen Willen hin, erschaffen hat. Diese sind stets heteronom und dienen daher oft als Wachen, oder um einfachen Befehlen Folge zu leisten.
Beispiel : animierte Skelette (inkl. sämtlicher Subvariationen), Zombies, u.w.

Eigenverschulden durch Fahrlässigkeit
Eine Kreatur unterzog sich freiwillig/unfreiwillig einem grausamen Akt, ohne die in seinem Fall gebotene Vorsicht eingehalten zu haben. Intensität und Spezifikation gestalten sich hier als zufällig.
Beispiel : fehlgeschlagene Rituale vermögen zu Zufallserscheinungen jeglicher Art führen

Verfluchungen/höhere Mächte durch Patrone
Tranformationen durch verfluchte Gegenstände, oder/und verfluchte Orte, bestehende Zauber. Potential jede Kreatur zu befallen, an jedem Ort und zu jeder Zeit.
Beispiel : Zufallserscheinungen jeglicher Art

Tod durch Verwundungen durch Untote
Ein Großteil Untoter ist in der Lage durch physische Verletzungen, die zum Exitus führen, das Opfer wieder auferstehen zu lassen.
Beispiel : Ghoul/Ghast, Vampir, Wraith, u.w.

causam esse alcis rei
Eine lebende Kreatur unterwirft sich willentlich der Tranformation in den untoten Zustand, meist aus Gründen der Geraskophobie, einer schweren Krankheit zu entkommen oder dem Hunger nach Macht.

Drei Jahre lang hatte sich der Qu'El'Faeruk nun schon darauf vorbereitet, sämtliche Schriften in seinem Gedächtnispalast verwahrt und war jeglicher Bücher überdrüssig geworden. Die Materialien hatte er bereits zuhauf verwendet, um den Umgang damit zu proben und er war dabei sie sich von anderen jederzeit neu bestellen zu lassen, sodass er jetzt nur noch für die Vollendung sorgen wollte. Eine ganze Weile lang hatte er über eine Armee nachgedacht, die er wohl brauchen würde, um seinem Ego gerecht zu werden; sich aber schlussendlich dagegen entschieden. Viele schwachköpfige Helden strömten aus, um einen Drachen zu töten, aber doch nicht eine mickrige Schabe, die nichteinmal den Stiefeltritt wert war.
Die vielen Untoten hatte er ohnehin gut vergraben und konnte jederzeit darauf zugreifen, wenn er denn wollte... sie fortlaufend zu koordinieren, kostete ihn unnötig Rechenleistung und für das große Projekt brauchte er die Unterstützung mindestens zweier Lebender, damit er seine Untoten nicht opfern musste. Außerdem war es hin und wieder doch recht amüsant, einen derartigen Ausflug zu tätigen. Er tippte mit den skelettierten Fingern auf dem Schreibtisch herum und begutachtete die Karte. Im Nordwesten befindet sich die Spurlose See mit dem Inselreich Lantan, im Nordosten und Norden die Schimmernde See, im Süden die Wilde Küste; doch er wollte in den Südwesten Faerûns, zur Halbinsel Chultan.
Nur wann? Plötzlich wurde Zeit für ihn doch relevant. Bevor er alles verlor, oder danach, wenn er alles wiedergewonnen hatte?
Filrean sprach mit Vika und beorderte zwei Drow-"Jäger", zu seiner Unterstützung (mit besonderen Attributen), natürlich gegen entsprechende finanzielle Mittel und dann suchte er noch Jartane Cay'Vorym auf - das sollte doch nach seinem Geschmack sein.

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Themenersteller Verfasst : 3. November 2023 15:06
Spiegelfeder
(@spiegelfeder)
Heldenmut Spieler

Gut braucht Hut
Es hatte vermutlich viele praktische Gründe, weshalb die Yathrin von einer Bezauberung seinerseits absah und sich lieber darauf verließ, dass sie einen Gegenstand besaß, der es ihr einfacher (nicht ausnahmslos perfekt) machte, sich dorthin zu begeben, wo sie unbedingt hin wollte. Warum auch immer. Die Gründe waren vielfältig und ihm derart gleichgültig, dass er einen kurzen Moment daran verschwendete, sich eine Freude aus der Verzauberung zu machen. Der Illusionszauber war ersten Grades und daher für ihn nicht mehr wert als ein simpler Gedanke daran. Die Anatomie war ihm hinreichend bekannt und die letzte Sektion zwei Tage her, zudem hatte er eine genaue Vorstellung davon, wie eine Oberflächenelfe auszusehen hatte und bildete den Spruch nach dem Ebenbild einer halbelfischen Schönheit, die er in der Zuflucht angestellt hatte. Die Augen smaragdgrün und bezaubernd tief wie der Wald Cormanthors selbst, die Gestalt schlank, aber nicht in grotesken Proportionen ausufernd und auch die Kleidung war weniger abstrakt, sondern verführte durch größtenteils geschlossene Eskapaden, nur um dort etwas freizügiger zu sein, wo ein kurzer Blick sich lohnte. Ansonsten blieben die Äußerlichkeiten relativ gleich - natürlich war die Haut entsprechend verändert und die Statur etwas "stämmiger" und größer, die mandelförmigen Augen blieben, das schmale, zierliche Gesicht wurde um zarte Rötungen ergänzt.

"Nun es gibt Dunkelelfen, denen ihr Hut besser steht als ihr Kopf." raunte der Nekromant nachdenklich und verschwendete einen Teil seiner Zeit und Verzauberungskunst auf diesen Hut mit Krempe und ziemlich hässlicher, fusseliger Feder. Was sollte die Feder eigentlich...?
So brauchte es nur wenige Stunden, bis Filrean der Wache Zilzana einen Hut überließ, mit der Anweisung...diesen nicht aufzusetzen, sondern einfach Shry zu übergeben. Natürlich inklusive Zahlungsaufforderung von zweitausend Goldmünzen und einer "Bedienungsanleitung", die da deutlich machte, dass diese Kopfbedeckung kein Wundergegenstand war, der dauerhaft hielt. Nach 130Minuten müsste man den Hut wieder absetzen, den Zauber auflösen und wieder aufsetzen; zudem war es denjenigen möglich, die Illusion zu durchschauen...jenachdem wie willensstark diese waren. Es empfahl sich also, sich nicht zu tief in die Gesellschaft zu wagen.
Fortan sollte der Hut sie also bess-halt, "anders" aussehen lassen, wenn sie ihn aufsetzte.

Wie trollig - eh drollig!
Filrean massierte sich mit Zeige-und Mittelfinger die Nasenwurzel und ließ den Regen auf sich niederprasseln. Seine arkanen Künste verhinderten nicht nur, dass er nass wurde, sondern auch, dass er mit den Stiefeln überhaupt den feuchten Untergrund berührte, geschweige denn einsinken konnte, während sein skelettierter, schwer gerüsteter Mitstreiter stetig einzusinken drohte und seine Schritte schmatzend durch den Sumpf schwappten.
Die Geräuschkulisse war mannigfaltig, aber er hatte Übung darin, alles, was nicht er selbst war...einfach zu ignorieren. Eine wichtigere Person gab es eben auch einfach nicht. War ja klar.
Nun, bis zu dem Zeitpunkt, an welchem er mit einem Wesen konfrontiert wurde, für welches er überhaupt hier hinaus gestiefelt war. Inmitten des widerlichen Sumpfes, der durch jedwede Qualitätskontrolle schlicht durchgefallen wäre, gäbe es hier überhaupt einen gewissen Hygienestandart. Der gewaltige Troll labte sich gerade an seinen eigenen, schlammigen Zehen und fühlte sich mitnichten von Filrean beobachtet, der eine lange Zeit damit verbrachte, sämtliche Informationen über die Kreatur niederzuschreiben, die ihm in dieser Zeit zuteil wurden.
Trolle sind etwa 4,20 m groß, ihre gebückte Haltung lässt sie jedoch oft kleiner erscheinen. Ein erwachsener Troll wiegt geschätzte eintausend Pfund, sie haben lange, schlaksige Arme, die in Klauen enden und Hauer inmitten ihres Gesichts, hinzu kamen sämtliche Verhaltensweisen, die er als ungewöhnlich einzustufen vermochte - das Vieh fraß sich selbst! Eigenmotivierter Kannibalismus? Praktisch, dass er an sämtlichen Gliedmaßen eben einfach... regenerierte. Er wusste um die Schwächen dieses Wesens, aber seine Neugierde, herauszufinden, wie effektiv denn ein untoter Troll sein mochte und ob dies nicht eine Alternative zur Unsterblichkeit durch den Untod wäre... bwael, dass hatte sich bereits für ihn erledigt, aber wer wusste, ob der Tod dadurch nicht umkehrbar war?
Er verkleinerte diesen gewaltigen Troll, sperrte ihn gemäß all seiner Fähigkeiten ein und nahm ihn mit nach Hause. Sehr zum Unwillen seiner Mitbewohner... aber die waren noch nie von seinen Ideen begeistert. Narren. Kunstbanausen.
Es dauerte eine halbe Ewigkeit, bis er zu dem Entschluss der Unmöglichkeit kam... er konnte die Kreatur tatsächlich zombifizieren und für seine Zwecke nutzen und das auch eine ganz Weile lang, aber sein Herzschlag regenerierte sich binnen einer festgelegten Zeit und somit entzog er sich wieder seiner untoten Kontrolle und Filrean musste erneut von vorne anfangen. Leben entziehen. Untod wieder zur Existenz zwingen - und wieder lebte es. Unglaublich, dass solch eine hässliche, abartige und vor allem nicht allzu intelligente Kreatur... sich auf Dauer seiner Kontrolle entziehen konnte. Wäre Wut etwas, für was er seine Zeit und Ressourcen hergeben würde, wäre dies ein passender Augenblick gewesen. Nicht, dass es nicht ohnehin effizientere Subjekte gab und mit Sicherheit hatte er einiges an Wissen sammeln und niederschreiben können (er füllte ein ganzes Buch damit), aber es blieb wohl dabei, dass nur ein brennender Troll, ein guter Troll war.

...alsbald roch es nach gebranntem Trollfleisch in der Zuflucht...sehr zum Unmut Aller.
Konnte ja keiner wissen.

Nackte Tatsachen
Sie überschlug die nackten Beine, deren samtige Haut geräuschlos aneinander striff. Ihre langen, gepflegten Finger rutschten von ihrer üppigen Oberweite in ihren tiefen Ausschnitt, hinab zu dem dünnen, beinahe durchsichtigen Tuch, dass ihren Leib bedeckte.
Die schwarzen Haare fielen ihr wellenartig über die blanken, schmalen Schultern und ihr perfekter, kleiner Mund, mit den vollen Lippen formte ein zuckersüßes Lächeln.
Das in sich zusammenfiel, als der Mann sich ihr gegenüber setzte, die Beine überschlug und die Hände im Schoß faltete.
Eine tot. Die andere lebendig. Ihr Herzschlag begann zu rasen, als der Blick ihrer smaragdgrünen Augen auf die humanoide Waage fiel, die in sich absolut nichts vereinte, was sie zu greifen vermochte.
Kein Verlangen, keine Lust, keine Erregung. Nichteinmal überhaupt eine Regung. Sie schluckte schwer, als ihr die Spucke wegblieb und die nüchterne Stimme direkt zur Sache kam. Er hatte sie durchschaut und das nach all den Jahren an Erfahrung.
All die Männer, die sie mit ihrer puren Schönheit in die Waldhütte gelockt und verführt hatte, nur um sie schlussendlich zu ermorden, den Verdacht auf Verwandte zu lenken und sich daran zu ergötzen, wie Wut und Furcht in die Bewohner dieses kleinen Dorfes fuhr. All die Existenzen die sie ruinert hatte, all die Erschütterung und Panik, die sie in den Gesichtern der Männer sah, als sie ihre wahre Gestalt offenbarte.
Hier war sie allerdings auf dem Präsentierteller...vollkommen nackt und das nichteinmal gewollt. Ihre Fassade begann zu bröckeln, die Oberweite erschlaffte, die Haut rollte sich - beginnend an den Fingernägeln - auf und zeigte ihre widerliche, monströse Gestalt. Das zarte Lächeln der perlweißen Zähne wurde ersetzt durch eine grausame, krankhafte Fratze der grünen Vettel, die mit so einem hohen Besuch einfach nicht gerechnet hatte.
Hätte sie es - hätte sie sich alles gespart und weder Wein, noch Lügen aufgetischt, denn dieser Herr legte maßlos arrogant alles dar, was er mit sich führte.
Einen humanoiden Untoten in strahlender Rüstung, einen ekelhaften Geist, der seine Finger nicht von ihm lassen konnte und sich selbst. Je länger sie das Trio anstarrte, desto weniger konnte sie sagen, wer von denen denn nun der Drahtzieher war und wer nur die Marionette.
Freilich war sie sich schlagartig eines bewusst geworden: Mit ihren verführerischen Künsten würde sie hier nicht weiterkommen, sie stieß an eine unüberwindbare Hürde und gemessen an der Ausstrahlung, die von dem Besuch ausging, konnte sie sich nun in den Tod stürzen, oder kooperieren.

Der Handel war gesetzt und die Anforderungen hoch, aber gleichsam mit einem gewissen Reiz ausgestattet; zumindest einem höheren Reiz, als auf der Stelle ins (Sumpf)-Gras zu beissen. Sie würde ihm dann und wann Subjekte zukommen lassen und er brachte ihr einige bestialisch gute Zauber bei, mit welchen sie ihre Opfer noch tiefer in den Wahnsinn zu treiben vermochte.

Gleichwohl es ihr in den grünen, faltigen Fingern juckte, diesen einen Mann zu brechen.

Nur die allerbesten Bösen können sich als Gute tarnen.

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Themenersteller Verfasst : 4. November 2023 9:23
Spiegelfeder
(@spiegelfeder)
Heldenmut Spieler

Affektverflachung

Als er durch die langen Flure des Hauses Avithoul schritt und mit dem Blick die verschiedenen Personen beobachtete, suchte er speziell nach einigen Sklaven, die "mitleiderregend" aussahen. Was sollte das schon heißen? Mitleid - "Gefühl der Anteilnahme, des Bedauerns gegenüber Personen, die sich in einer unglücklichen Situation oder Verfassung befinden".
Einfacher gesagt, als getan, ihm waren jegliche Gefühle mehr, oder minder abhanden gekommen, ob seines Zustandes und dann sollte er sich auch noch darum bemühen Mitleid zu empfinden. Mit jemandem zu leiden, obwohl er dazu gar nicht in der Lage war, unter der Prämisse, dass jene es an der Oberfläche besser haben könnten, als hier unten. Woher sollte er das denn wissen? Er hatte viel gelesen von all den sozialen Strukturen dort oben, hatte mit dem ein- oder anderen Bürgerlichen gesprochen und nicht zuletzt fanden sich arme Seelen in der Zuflucht wieder, um der Oberfläche zu entkommen - war es also besser dort oben, oder nicht? Würde sich nicht zwangsläufig jedes Licht-süchtige Wesen dort wohler fühlen, als hier im Dunkeln?
Filrean brauchte unwahrscheinlich lange, um all diese nutzlosen Informationen zu filtern und für sich herauszufinden, was für den Handelspartner denn das passende Tauschsubjekt war. Dafür musste er sich in sie hineinversetzen; großartig. Noch etwas, dass er so gar nicht gut konnte : nicht an sich Selbst denken. Er konnte sich sonst nur in Andere hineinversetzen, wenn er sie arkan kontrollierte und dann war es doch vielmehr nur er selbst und niemand Anderes mehr.
Es vergingen ein paar Zyklen, bis er sich schlicht für jene Sklaven entschied, die in der Ecke kauerten und deren psychische Verfassung es nur noch erlaubte an die Wand zu starren, mit einer gewissen Embryonalhaltung, deren Wippen auffällig verstörend war. Mit denen konnte er ohnehin nicht viel anfangen und da der Rest des Hauses ohnehin dazu tendierte sie anderweitig einzunorden, was keinerlei Effekt auf solche Kreaturen haben sollte... nahm er eben diese beiden. Und zum Tausch sollten drei willenstarke, kräftige Herren Einzug in das Haus Avithoul einkehren - wunderbar, konnte sich der Waffenmeister an ihnen austoben, wenn er wollte. Er hatte da andere Pläne und grundsätzlich waren ihm diese Drei gleichgültig. Es würde sich zeigen, ob bei der Übergabe nicht noch ein paar Untote für ihn dazukamen.

Cephalopharyngealskelett, mit dem Schlundganglion
Gut. Das war nun das dritte Mal, dass Filreans komplexe Vorgehensweise im Sud der verstorbenen Maden unter ging und er sich den unterarmlangen Splitter tiefer durch zwei Rippen bohrte und das Sternum striff. Der Schmerz war hier nicht das vorherrschende Problem, vielmehr die Beschädigung an sich und die Immobilität die damit einherzugehen drohte - praktisch, dass er die offizielle Erlaubnis bekommen hatte, sich an einigen toten Dunkelelfen gütlich zu tun. So sammelte James seinen Meister wieder vom Boden auf, versuchte diesem ein wenig Pampe von der Schulter zu klopfen, glitt mit der behandschuhten Hand davon ab und pantschte ihm irgendwo im Gesicht herum. Irgendwie fühlte es sich an, als würde er sich selbst ohrfeigen, nur eben dissoziativer Natur. Also musste tatsächlich der Nekromant (um sein Gesicht irgendwie zu wahren) sich auch noch halbwegs darauf konzentrieren, eben diesen einen, zuständigen Körper gerade in den Leichen der Maden standfest zu halten, damit er nicht wieder auf dem Hosenboden landen mochte. Unterdies kümmerten sich seine restlichen Nervenzellen darum, aufzuräumen. Den Handelsposten hatte es schier zerklüftet und er wollte nicht derart viele und vor allem riesige Maden wieder in die Existenz bringen - was sollte er auch mit dieser Art Wesen? Ihre Fähigkeiten waren im Rahmen eines entzündungshemmenden Prozesses zwar praktisch und auch vermochten sie Leichname schnell zu "säubern", aber das konnte er mittels Magie von Selbst und brauchte dafür keine Larven von Zweiflüglern. Vor allem nicht von solchen Giganten. Die ein- oder andere Kreatur nahm er zwar mit und schnitt diese anatomisch der Länge nach auf, um einen größeren Nutzen für sich herauszufinden; aber alles in allem beschäftigte er sich lieber damit, sie in den Abgrund rollen und platschen zu lassen, während er andere Tote zu seinem Ersatzteilelager hinzuzufügen gedachte. Der ganze Umbau, die Absicherung, all die Aufräumarbeiten würden eine Zeit lang dauern... nichts, was ihn groß interessierte, solange man ihn nicht aktiv darauf ansetzte, oder ein Vorteil für ihn daraus ersichtlich wurde.

Nur die allerbesten Bösen können sich als Gute tarnen.

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Themenersteller Verfasst : 7. November 2023 0:05
Spiegelfeder
(@spiegelfeder)
Heldenmut Spieler
Der Vortrag
"Das gestorbene Ich"
Existenz ohne Existenzgefühl

Auswirkungen vom Sterben zum Untoten
Biologisch ist das Sterben der Verlust von immer mehr Organfunktionen.
Sterben ist das Erlöschen der Organfunktionen eines Lebewesens, das zu seinem Tod führt.
Der Beginn des Sterbens ist nicht eindeutig bestimmbar.

Signum Mortis - mögliche Identifikationssignalemente einer untoten Kreatur
*dafür ist ein Zombie zugegen, auf einem kleinen Tisch hat er ein Glas mit einer rötlichen Flüssigkeit abgestellt. Es handelt sich hierbei um normales Wasser, dem ein Farbstoff zugesetzt wurde - um niemanden hier irgendwie zu reizen.
An dem Zombie zeigt er die verschiedenen Merkmale.
Bei fehlender Atmung und Puls deutet er auf das Wasserglas, dass erst zu pulsieren beginnt, Wellen schlägt, erst heftiger, dann weniger, dann gar keine mehr*


Putrefaktion oder Verwesung
Zentralisierung (Blässe) - Pallor mortis (Leichenblässe)
Algor mortis (Totenkälte)
fehlende Atmung, fehlender Puls
Hornhauttrübung
Facies hippocratica

*doch in diesem Vortrag fokussiert sich Filrean hauptsächlich auf das untote Bewusstsein, die Psychologie dahinter und seine Folgen als Untoter zu existieren - es folgen noch zwei, drei Erklärungen, wie man einen Untoten optisch erkennt (was vermeintlich wohl Allen klar sein sollte)*

Wodurch charakterisiert sich ein untotes Bewusstsein? (derlei ist abzugrenzen vom physischen Zustand und der zugrunde liegenden Art des Untoten, sprich Vampir, Zombifikation, Lichwerdung; nicht zuverwechseln mit der Lichenfikation - *damit wohl mehr oder minder einen Wortwitz einbauend*)
*auf dem "Handout" finden sich die Stichwörter nur kurz angeschnitten*



Minussymptomatik

(Gesamtheit von Symptomen, die als Ausfall oder Mangel von früher vorhandenen psychischen Eigenschaften erscheint)
- Alogie (Mangel an sprachlichen Äußerungen mit verzögerten, wortkargen Antworten und einer wenig differenzierten Sprache)
- Anhedonie (mangelnde Fähigkeit, Freude und Lust oder Genuss zu empfinden )
- Affektverflachung (Unfähigkeit im Allgemeinen Emotionen zu empfinden)
Betroffene empfinden, dass sie nichts fühlen, oder dass ihre Gefühle „flach“ oder unwirklich sind. Ihre Wahrnehmung von Personen oder Objekten „lässt sie oft kalt“, das heißt, das Beobachten eines Sonnenuntergangs, die Wahrnehmung von Schmerz oder das Berühren ihres Partners löst keine Emotionen aus.
- Apathie (distanzierter Teilnahmslosigkeit gegenüber der Umwelt und der eigenen Existenz)
- Asozialität (mangelnde Kontaktfähigkeit in Form von Desinteresse am Umgang mit anderen Personen, sozialem Rückzug)
- Dissoziation von psychischen Funktionen (meist die Bereiche Wahrnehmung, Bewusstsein, Gedächtnis, Identität und Motorik, aber manchmal auch Körperempfindungen (etwa Schmerz und Hunger) betreffend,

Der eigene Körper oder Teile des Körpers werden als verändert (leichter/schwerer, größer/kleiner), als leblos oder als nicht zu-sich-gehörig empfunden. Das eigene Spiegelbild oder die eigene Stimme können fremd wirken. Manche Betroffene haben das Gefühl, nur „ein Kopf ohne Körper“ oder nur „Augen ohne Körper“ zu sein.


Kurzer Exkurs "Dissoziation"
hierbei lassen sich drei Bereiche hervorheben:
- dissoziativer Stupor
sind willkürliche Bewegungen, Sprache sowie die normale Reaktion auf Licht, Geräusche und Berührung vermindert oder fehlen ganz. Die normale Muskelspannung, aufrechte Körperhaltung und Atmung sind jedoch erhalten, die Koordination der Augenbewegungen ist häufig eingeschränkt.
- dissoziative Bewegungsstörungen (Zombies, Kriecher, Skelette)
zu einem Verlust oder einer Einschränkung der Bewegungsfähigkeit (Willkürmotorik, Sprache) oder zu Koordinationsstörungen, Ataxie oder der Unfähigkeit, ohne Hilfe zu stehen
- dissoziative Sensibilitäts- und Empfindungsstörungen
Bei den dissoziativen Sensibilitäts- und Empfindungsstörungen (F44.6) liegt ein Verlust (teilweise oder vollständig) entweder
der normalen Hautempfindungen (ein Körperteil oder am ganzen Körper) oder
des Seh-, Hör- oder Riechvermögens vor.
Darüber hinaus können seltener auch die auditive oder taktile Wahrnehmung, das Geschmacksempfinden oder die Zeitwahrnehmung gestört sein. Weiterhin können Gefühle von „Gedankenleere“ bestehen, die Unfähigkeit, sich visuell oder auditiv etwas vorzustellen, oder eine erhöhte Selbstbeobachtung. Auch eine erhöhte Schmerzschwelle bis hin zur Analgesie kann auftreten. Häufig treten akustische Halluzinationen (Akoasmen) auf, in Folge der Kontrolle über mehrere Untote zur gleichen Zeit.
Während man die Kontrolle beim Untoten über all seine Funktionen (am Beispiel des Skelettes bloß auf die Knochen beschränkt) geistig übernimmt und sich im Klaren ist, sowohl bewusst, als auch unbewusst, wie der Körper zu steuern ist.
- Essstörungen
- Hämatophagie (Ernährungsweise durch Blut)
- Kannibalismus (Verzehr von Artgenossen)
- Karnivorem-Verhalten (ausschließlicher Verzehr von Gewebe)
- motorische Defizite (Mangel an Mimik und Gestik mit reduziertem Bewegungsspiel)


So übernimmt das Gehirn das zentrale Nervensystem des eigenen Körpers in gleicher Weise, wie zuvor im lebenden Zustand, ohne von diesem abhängig zu sein.
Das vegetative Nervensystem sorgt für die Erhaltung der Organe, sofern der Wille des Nekromanten besteht den derzeitigen Körper zu erhalten. Atmung und Herzschlag, so wie Puls können verzögert auftreten, oder bewusst ausgegrenzt werden, oft geht eine Minderung mit den psychischen Schwierigkeiten (Bewusstseinsstörungen) einher.
Magie kann, je nach Fähigkeitsspektrum des Arkanisten, die völlige Erhaltung regulieren.
Verwendet der Erzeuger keine Konzentration (ob bewusst oder unbewusst) weiter auf körperliche Funktionen werden diese irreversibel eingestellt, da eine Apnoe unweigerlilch zu Sauerstoffverlust und damit einhergehend Organschädigung, sprich das Absterben von Zellen und Verwesen des Körpers einhergeht. Eine Regeneration ist durch den Zauber "rasche Regeneration" nur von vorhandenen Körperteilen und deren Zustand zu erwarten. Abgetrennte Körperteile können nicht wiederhergestellt werden (Troll-Phänomen).

Die Zerstörung des Körpers ist weiterhin möglich.
Mittels heilender Magie, irreparabler Schädigung des Gehirns (sofern vorhanden), oder vollständiger Zerstörung/Verkohlung des Körpers. Im Gegenzug zum Lich.


Wozu führen diese zunächst negativ erscheinenden Veränderungen?
- Immunität gegen alle geistesbeeinflussenden Effekte (Bezauberungen, Moraleffekte, Phantome, Täuschungen und Zwänge)
- Betäubung, Blutung, Gifte, Krankheiten, Lähmung, Schlafeffekte und Todeseffekte.

Zumeist steigern sich über die Zeit, die
sprachlich-linguistische
logisch-mathematische
musikalisch-rhytmische
(je nach eigenem Interesse)
bildlich-räumliche
körperlich-kinästhetische (Verlust den Körper und einzelne Körperteile zur Problemlösung oder zur Gestaltung von Produkten einzusetzen - Lich)
naturalistische Intelligenz,

Während die interpersonale/soziale und die intrapersonelle Intelligenz einem stetigen Verlust augesetzt sind. Nicht zuletzt wegen ästhetischer Charakterisika abschreckend auf die Lebenden, hat der Tod für die meisten ohne unendliche Existenz einen furchtsamen Hintergrund.
Der Mangel an sozialen Kontakten und der geringen Gesellschaftsfähigkeit sorgen in weiten Teilen dafür, dass beiderlei Intelligenzen keine weitere Relevanz für den Betroffenen darstellen und der Wert auf Äußerlichkeiten sich verringert, sprich : dafür keine weiteren cerebralen Tätigkeiten mehr aufgewandt werden. Abgesehen vom Gehirn und der Seele ist jeder Aufwand unter persönlichen Aspekten als nichtig zu betrachten, sodass Betroffene schlussendlich zur vollständigen Lich/Leichnam-Werdung tendieren und das Leben vollständig hinter sich lassen.

Da die Intrapersonelle Intelligenz (eigene Motive) zuhauf im Laufe der Zeit nachzulassen scheint, kann das weitere, maßgebliche Folgen mit sich ziehen: Verlust eigener Motive, Zielsetzungen, Hoffnungslosigkeit, resultierend in psychischen Störungen, sprich Wahnvorstellungen.


Exkurs Emotionen:
Ein physikalischer Reiz muss zunächst auf die Sinnesorgane treffen, die ihn in eine elektrisch-chemische Signalkaskade umwandeln - sind die Sinnesorgane bereits stark beeinträchtigt, wird hier auch die Reizweiterleitung an das limbische System verhindert : Reaktionen erfolgen verzögert, oder augenscheinlich gar nicht.
Der erste Verarbeitungsweg führt monosynaptisch (also nur über eine Umschaltstation) direkt vom Thalamus zur Amygdala, es werden reflektorische Reaktionen ausgelöst, z.B. einfache Flucht-und Abwehrbewegungen, charakteristische vegetative Veränderungen (Anstieg von Blutdruck, Puls, Atmung, usw); die im untoten Zustand maßgeblich reduziert sind und dafür nur für das Individiuum intern "erkannt" werden kann, wenn es überhaupt noch stattfindet.
Der zweite Weg führt vom Thalamus in die sensorischen Areale der Großhirnrinde und erst von dort in die Amygdala, so sind die Reize dem Bewusstsein zugänglich und es kann eine Bewertung stattfinden. Gäbe es nur diesen Weg, würden jegliche irrationale Ängste der Vergangenheit angehören, Z.B. Angst vor der Dunkelheit, in welcher statistisch gesehen nicht mehr Gefährliches passiert, als im Tageslicht.
Persönlichkeit ist die nicht pathologische Individualität in körperlicher Erscheinung, Verhalten und Erleben im Vergleich zu einer Referenzpopulation gleichen Alters und gleicher Kultur.

Zusammenfassend lässt sich erläutern, dass es von der Intention und der Stärke des Willen eines einzelnen Individiuums abhängig ist, ob er den Tod als Tor zur Unsterblichkeit anerkennt, oder eine Existenz mit Minussymptomatik nicht in Frage kommt.


Quellen:
Thieme "Hunde-und Katzenmedizin" (ganzheitliche Tiermedizin)
Wikipedia


Nur die allerbesten Bösen können sich als Gute tarnen.

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Themenersteller Verfasst : 7. November 2023 0:06
Spiegelfeder
(@spiegelfeder)
Heldenmut Spieler

Ein Thorax ohne Abdomen, muss sich lohnen

Eine Pflanzenart der Familie der Doldenblütler (Apiaceae), das Pimpinella anisum; eine Pflanzenart in der Familie der Myrtengewächse (Myrtaceae), deren stark duftenden und brennend scharf schmeckenden, getrockneten Blütenknospen und eine Pflanzenart aus der Gattung Lauch (Allium). Kurzum: Er brauchte Anis, Gewürznelke und Knoblauch. Man konnte fast meinen, dass er auf der Jagd nach einem Vampir war, hätte er noch den klischeebehafteten Holzpflock einstecken wollen. Aber dem war nicht so, sicher, es ging mal wieder um eine untote Kreatur, aber diese sollte etwas Besonderes sein, zumindest, wenn man seine Interessen hegte. Eine Kreatur so selten, dass er ewige Zeiten damit verbrachte, den ungefähren Aufenthaltsort zu bestimmen. Noch immer hieß es, einem tickenden Geräusch des Nachts nachzugehen und des Tags sich mit bezaubernden Düften einzupudern, um der halben Schönheit nicht in die Falle zu gehen. Die wichtigste der Fragen war doch : Wo trennte es sich? Am Os Sacrum oder am zwölften Pars thoracica? War das variabel? Wieviele Wirbelkörper besaß die Gestalt? Hatte es zusätzlich zur humanoiden Anatomie auch paarweise angelegte Coracoide? Oder wandelten sich die Extremitäten? Zumindest sollte es anhand einiger Bücher Flughäute besitzen, sprich Propatagium und Dactylopatagium - diese konnten aber wohl kaum mit den Füßen verbunden werden, was vermutlich auch nicht nötig war, wenn es sich nur um den Torso handeln sollte.
Abgesehen von der wandlerischen Anatomie war es doch der Intellekt, der für Filrean von Bedeutung war, war es doch den meisten Untoten unmöglich, sich adäquat an Konventionen zu halten, wenn der ständige Drang nach mörderischen Gelüsten und infantilen Nahrungszwängen als Hauptantrieb dienlich war. Bisher hatte er nur höheren Untoten die Möglichkeit zugesprochen, sich in die Gesellschaft lebender Humanoider einfügen zu können, doch würde er dieses Mal vielleicht sogar überrascht werden.

Des Ortes war er sich relativ sicher, nun galt es, die Person ausfindig zu machen. Er wollte die Kreatur sowohl im vollständigen, als auch im zweigeteilten Zustand begutachten können und eigentlich hatte er nicht vorgehabt, sich eine Begleitung an die Seite zu holen, da sie sich zuweilen aber friedlich und interessiert verhielt, würde er ihr wohl anbieten, mit auf die Reise zu kommen, wenn das Thema zufällig fiel.

 

Tot und lebendig herumkommandieren

Endlich jemand mit dem er sich adäquat austauschen konnte, jemand, der etwas von Taktik verstand, Schlachtplänen, Organisation, Aufstellung der Streitmächte und als Zuckerguss obendrauf : Untot.
Was wollte er mehr? Ach, stimmt. Die Tatsache, dass er nahezu unzerstörbar war, abgesehen von zwei verschiedenen Waffenarten und einer völlig lachhaften Taktik.
Zauberähnliche Fähigkeiten gehörten ebenso zu seinem Repertoire, wie die Möglichkeit infernal zu sprechen und so wunderte es nicht, dass Filrean sich einen ganzen Abend lang mit ihm unterhalten konnte, ohne das Interesse zu verlieren.
Dumm war er innerhalb dieser Konversation natürlich nicht - er hatte den Quell hinter sich stehen, der ihm permanent am Schal herumfriemelte und spielte mit seiner linken (durchaus noch fleischigen) Hand an einem Glassplitter herum, ob er sich dabei schnitt, war einerlei. Die unterschwellige Drohung sich seines Gegenübers schneller entledigen zu können, als dem Fext lieb war, sollte dieser ruhig zu spüren bekommen, denn wenn der Nekromant etwas war, dann war es "vorbereitet" und zwar immer.

Das Geflüster einer kleinen, abtrünnigen Mannschaft über unsterbliche Offiziere, welche feindliche Einheiten anführen, hatte ihn angelockt; führte er doch nur allzu selten Armeen an, sondern entschied sich für Qualität, statt Quantität und irgendwo im nirgendwo sollte es dafür auch noch lebendige Mitglieder des Hauses geben. Innerhalb seiner großspurigen Erzählungen wiederholte sich General Mikael von Eberblatt häufig, oder war Opfer vieler fehlgeschlagener Attentate und sah dabei immer noch recht ansehnlich aus. Regeneration war schon eine angenehme Fähigkeit, die nicht zu verachten war, wenngleich Fil das Gefühl hegte, dass ihm nach und nach die Gehirnzellen abstarben und davon herzlich wenig regenerierten - vielleicht hatte er aber innerhalb all dieser Geschichten irgendwann nicht mehr zugehört.

Man entschloss sich - sollte es mal notwendig sein - voneinander zu profitieren, immerhin konnte von Eberblatt sich gewählt ausdrücken und wusste ob seiner Macht und wenn er Freude daran hatte, Lebende, sowie Untote in den Krieg zu führen, bitte, sollte er doch. Filrean konnte (und vor allem wollte) auch nicht für alles in diesem Laden zuständig sein.

 

Eiskalter Tod

Der Hass ließ sie derart in Flammen aufgehen, dass sie das Eis um ihre Füße gar nicht mehr spürte.
Die Zehen war schon nicht mehr blau, sie waren schwarz, als sie sich in den Schnee gruben und der Schwall aus Flocken wirbelte ihre untoten Haare umher, fror ihre Haut an den Knochen fest, sodass sie den panisch aufgerissenen Mund nicht mehr schließen konnte. Sie hatte sich verlaufen und war vom Schneesturm überrascht worden und in Gedanken an ihre wundervolle Familie schloss sie alsbald ihre Augen, um nach einer gefühlten Ewigkeit aufzuwachen, mit Nichts als Wut in ihrem Herzen.

Und nun stand er dort. Ein Mann. Klein, schmal und irgendwie gebrechlich erscheinend, mitten im Schnee, mit schwarzer, edler Kleidung, auf welcher nicht ein Flöckchen zu sehen war. Gemeinsam mit einem weiteren Untoten, der halb eingesunken durch den Schnee stapfte und zaghaft die Hand zum Gruße hob - wollten die beiden sie auf den Arm nehmen? Sie schleuderte ihnen den tosenden Wind um die Ohren, doch der Zauber zerschellte an dem Drow und begrub nur den schwer gerüsteten Kerl in der Kälte. Verdammt! Was wollte er hier? Mit ihr im Schnee herumtoben? Schneeballschlachten führen?

Definitiv war das hier eine psychologische Kriegsführung, denn er kam einfach näher und oh - er sprach mit ihr. Das hatte sie ob des Rauschens gar nicht wahrgenommen...und es war schon eine Ewigkeit her, dass sie die Geduld fand mit jemandem diesen Geschlechts zu sprechen. Sicher, er war anders. Ohne Puls. Das hatte sie schon von weitem gerochen, aber selbst ihre eigene Art verirrte sich selten hierher. Schlussendlich, ein netter Austausch über "all das", vor allem der Exkurs in Richtung Emotionen.
Diese ständige Mischung aus Trauer und Hass war anstrengend, aber auch ein Antrieb, vielleicht nicht der Beste, aber immerhin etwas.
Was war das schon, gar nichts zu fühlen?

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Themenersteller Verfasst : 10. November 2023 18:13
Spiegelfeder
(@spiegelfeder)
Heldenmut Spieler
Des Augapfels Kern

Der Kern des Isitoq errötete, als die Hornhaut durch den Katzenkratzer verletzt wurde und Blut in die vordere Augenkammer gelangte. Die salzigen Tränen wurden noch steter geweint (als könnte es noch Schmerzen spüren) und Filrean rieb sich reflexartig sein rechtes Auge. Natürlich hatte er just dann nachgesehen, als Baron Merlot (oder auch Baron Flausch) sich wieder durch die Gänge schlich und mit dem untoten, fliegenden Auge spielte, wie es sich für eine Felidae gehörte. Die blutigen Nervenbündel, die wie flatternde Flügel auseinander fächerten, wurden herzhaft bearbeitet, durch die Gegend gekegelt und dann wieder achtlos liegen gelassen. Nach einer kurzen Bedenkzeit, entschloss sich der feiste Kater, dass es an der Zeit wäre, seiner Herrin Nahrung zu bringen - nicht, dass sie verhungert.

Als Ezra sich schreiend für das untote Geschenk bedankte, brüllte sie eine Kaskade an Flüchen durch den Gasthof gleich hinterher, gut, dass Filreans Konstrukt derart angeschlagen war, dass die Verbindung das Gezeter nicht mehr übertrug.


Die Mischung macht's

Die Skelettkreatur mit ihrem langen, dünnen Hals schien über den Boden zu schweben. Der langgestreckte Kiefer voller spitzer, abgenutzter Zähne blitzte um die Ecke, als es keuchend "Hunger..." schrie. Trotz des untoten Daseins formte die Aussprache eine dampfende Wolke in die kühle Nacht; wohl ob der letzten, warmen Mahlzeit, die es zu sich nahm.

Der unersättliche Hunger, der diesen Gaki plagte war nichts Neues. Die meisten von ihnen wurden von einem inneren Trieb befeuert, sei es eine unerfüllte Aufgabe, Hass, Rache, Trauer, oder eben... Hunger. Der dürre Hals machte es nahezu unmöglich eine große Menge zu verzehren, als würde es durch einen Strohhalm zu speisen versuchen, sodass ein röhrendes Geräusch bei der Mahlzeit erklang. Es traute sich nicht aus seiner Ruine im schlimmsten Elendsviertel dieser verrotteten Stadt im Nirgendwo heraus, denn der Mond schien helle und der Nekromant stand mittendrin. Es war, als wollte es nach ihm greifen, war er doch zwei Handbreiten von ihm entfernt, aber seine Haut fing schlagartig Feuer, sobald das glänzende Licht ihn berührte.

Filrean hatte sich eine sternenklare Nacht ausgesucht, nachdem die Bücher über einen Gaki derartige Mängel berichtet hatten. Schwach im Mondlicht, schwach im direkten Sonnenlicht - welch' anstrengende Existenz. Dennoch war dort etwas, was er selten zu spüren bekam, eine gewisse Anziehung. Nicht von ihm ausgehend - Götter bewahret! - aber dieses Verlangen seitens des Gakis, die Zähne in den Nekromanten zu schlagen, obwohl sie sich in ihrer Art glichen, war... unvergleichlich. Es schien, als würde die Aussicht auf eine sündige Person sie schier speicheln lassen vor Fleischeslust, als wäre sie davon abhängig einen Untoten zu verzehren. Das Gespräch gestaltete sich als einseitig, da sich die Kreatur ständig wiederholte und nach seinem Leib trachtete : "Nur ein Bissen! Nur ein paar mehr Bissen und ich werde meinen Körper zurückerlangen!"

Fragen konnte sich die Kreatur nicht merken, wenn es mehr als fünf Wörter waren, die er ihr stellte; aber laut diesem Wesen sollte die richtige Mischung dazu führen, dass sie erlöst wird, oder einen normalen Körper erlangt. Wie die Mischung aussehen sollte? Hauptzutat sollte Filrean sein.

 
_________________________________________
 
Na Gug einer an!

verwendetes Instrumentarium

Sezier-Messer (Spitze zentriert. Schnitt 9cm)
Kehl-Ader-Messer (schlank, mit Spitze. Schnitt 10cm)
Großes Organ-Messer (stumpfe Spitze. Schnitt 10cm)
Hirn-Messer/Encefalotom (lange Klinge)
Knorpel-Messer (Schnitt 5cm)
Sektionsnadel mit Pfeil gerade (12cm) und gebogen (12cm)
Meissel Flach/Hohl, je mittlere Spitze (14cm)
Wirbelsäulen-Meissel (42cm)
Schädelspalter
Hohlmeissel (23cm)
Hammer
Darm-Schere mit Sonden-Knopf (21cm)
Bronchien-Schere (18cm)
Präparier-Schere gerade/stumpf (15cm)
Muskel-Schere (17cm)
Hohl-Schnabel-Pinzette (11cm)
chirurgische Pinzette 2x3 Zähne (14,5cm)
anatomische Pinzette (14,5cm)
schlanke Pinzette mit feinen Griffrillen (14,5cm)
Osteotomie-Zange, mittel, lang (20cm)
Rippen-Schere/Riptom (25cm)
Wirbel-Zange (21,5cm)
Osteotomie-Pinzette (19cm)
Osteotomie-Schere (gebogen, Bajonett m. Horn 20cm)
Greifzange/Duramater (18cm)
Hals-Haken
Blut-Kelle

1375TZ
Vorbericht:
Congelatio des Viscerocranium, Combustio des Thorax, Ecitus durch Koronarinfarkt (Blitzschlag)

Gug ((Aussprache [ɡʊɡ]))
Systematik:
Große Aberration
anhand skelettaler Entwicklung und Gebissentwicklung >adult
Signalemente:
dunkelgraue Hautfarbe mit deutlichem Haarwuchs an Rücken, Kopf, Oberarme und Beine in schwarzem Farbton. Muskulöser Oberkörper, der überproportional zum Unterleib gewachsen ist. Je drei kräftige Klauen pro Extremität. Vertikal verlaufender "Venusfliegenfallen-"ähnlicher Fang mit seitlich am Schädel angelegten Augen, schlägt von konvexer in konkave Form und umgekehrt. Zahnreihe bei diesem Exemplar nicht komplett - 104 Canini.
erworbene Kennzeichen : negativ
Gewicht : 907,3 kg Größe : 487cm

Kennzeichen des Todes:
durch arkane Künste aufgehalten
Obduktion 3 Stunden nach dem Tod, 2 Stunden nach nekromantischer resurrectio

Zustand des Körpers:
Beschädigung des Viscerocranium durch Zertrümmern, Beschädigung der Epidermis, Dermis/Corium, Subcutis, quergestreifter Muskulatur durch ignescere
Urzustand: guter Allgemeinzustand
Lagerung: Rückenlage ventro/dorsal und latero/lateral bds.
Ernährungs-und Pflegezustand: gut, keine Muskelatrophie, stumpfes/zerzaustes Fell, Fehlen von 7 Canini
Körperoberfläche:
Haut und Fellkleid obB., bis auf die verbrannten Stellen. Zehenendorgane - dreizehig, Krallen überaus kräftig,
Kräftiger Rumpf
kräftig ausgebildeter Humerus, Ellbogengelenk aus sechs, anstatt aus drei funktionellen Teilgelenken mit gemeinsamer Gelenkkapsel ausgestattet - je Arm
Hyperextension sämtlicher Gelenke - Articulatio humeroulnaris + Articuloatio humeroradialis + Articulatio radioulnaris proximalis sorgen für eine Überbeweglichkeit und die Möglichkeit sich in kleinste Spalten zu zwängen - bis zu ein Viertel seiner Körpergröße

Haut/Haare/Blutreste an den Krallen, Hautfalten, Schleimhäuten
Schädelform aufgrund Beschädigungsgrades nur eingeschränkt beurteilbar - Vorhandensein von os zygomaticum und os frontale (da Augenhöhlen vorhanden), os occipitale.
Gehirn im Verhältnis zur Körpergröße dem Primaten gegenüber vergrößert, ausgeprägte Großhirnrinde, stark ausgebildete Körperbehaarung (obB.)
homodontes , spitzes Carnivorengebiss, darauf ausgelegt Beute zu fangen und festzuhalten, in keiner knöchernen Substanz gehalten - besitzen kleine Alveolen in welchen die Wurzeln eingepflanzt sind - Nachwachstum von Zähnen möglich
Schaufelförmiges Becken, einfache Krümmung der Wirbelsäule, nach vorn gebeugte Körperhaltung
Lunge obB., Urogenitaltrakt obB.

Mageninhalt lässt auf omnivore Ernährungsform schließen: Pilze, Schlicke, Schimmel, Aas, bereits verfaultes Fleisch (Untote? Ghulfleisch?)

Muskulatur:

obB.

Gegenstände:
-

 

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Themenersteller Verfasst : 12. November 2023 11:40
Spiegelfeder
(@spiegelfeder)
Heldenmut Spieler

Flatter-eh flederhafte Flattertiere

Filrean hatte murrend hingenommen, dass er nur den abgeranzten Schund auf dem Marktplatz ergattern konnte und das von all den Händlern gerade der Chitine noch zwei übrig hatte, der seine Kleidung mit einer Substanz ansabberte, die er nicht mehr abwaschen konnte und deshalb verbrennen musste (nein - nichts anderes war möglich!).
Der Preis war...in Ordnung. Zumindest dafür, dass er nichts groß erwartet hatte und bloß ein lebendiges Exemplar der Gattung Riesenfledermaus besitzen wollte und das bekam er : sogar im Doppelpack. Eine hätte ihm durchaus gereicht, aber es war ein unumstößliches Argument, dass eine bessere Aufzucht gelang, wenn sie in einem Schwarm (also mindestens zu zweit) gehalten wurden und falls einer starb - gut, dann hatte er noch einen Versuch, ehe er sich wieder selbst auf den Weg machen musste, solche Tiere zu einem halbwegs billigen Preis zu ergattern.
Er hatte schon längst in etwaiger Entfernung ein Gehege anfertigen lassen (wozu hatte er diesen beschädtigten Erdkoloss ausversehen erstanden?), dass entsprechend groß war und sich Unterteilungen eingebaut. Zwei kleinere Käfige, die durch eine Trennscheibe noch beengter wurden - für den Fall, dass man die beiden trennen musste, ein etwas größerer Käfig, um Fluchtsequenzen zu verhindern und eine Überforderung der Jungtiere zu vermeiden und schlussendlich die Halle, die er erst später freigeben würde.
Er hatte sich lange darüber belesen und für einen kurzen Augenblick kam ihm sogar der Gedanke, dass man passende Sättel anfertigen könnte, um sie als Flugtiere benutzen zu können, allerdings...konnte er sich so gar nicht ästhetisch auf einer gewaltigen Fledermaus vorstellen. Reiten war noch nie so sein Ding. Immer dieses Geschunkel und die Abhängigkeit vom Reittier - wobei, wenn er diese zwei Kreaturen in Untote bald verwandeln würde, hätte er auch das natürlich selbst in der Hand.
Die beiden betäubten, (noch) namenlosen Tiere wurden getrennt aufbewahrt, vermessen, gewogen und von Ektoparasiten befreit, während James diese sogar bürstete und wusch, um den Grad der Gesundheit zu erhöhen. Zunächst gab es kein Futter; ihm war bewusst, dass nach einer derartigen Synkope die Tiere eine gewisse Übelkeit verspürten und er wollte ein Regurgitieren durch vorschnelles Fressen verhindern.

Zudem legte er beiden kleine, stählerne Ringe an den Füßen an, die auf magische Art und Weise mitwuchsen und kennzeichnete so seine Tiere, um sie vor Verlust zu schützen und natürlich : um sie unterscheiden und nötigenfalls kontrollieren zu können.

Die kleinen Felsspalten hatte er absichtlich in dem winzigen Teil verbaut, sodass sie sich zur Sicherheit immer in ihre abtrennbaren Unterkünfte bewegen würden; er musste den Tieren nicht nur einen Rückzugsort bieten (darum ging es ihm nichtmal), sondern auch dafür sorgen, dass er sie nicht elendig lange fangen und manipulieren musste. Während ein fortlaufendes Rinnsal an Wasser die Wände befeuchtete und die Hydration versicherte.

Für diesen Vorgang der "Nekrofizierung" war es schlussendlich unumgänglich, dass die Tiere sich gut, gar prächtig entwickelten und möglichst unbeschädigt sämtliche Vorgänge durchlebten, bis er sich zum Ritual entscheiden würde und all das hinfällig werden würde.

So kam es, dass Filrean sich tatsächlich - wie im Lehrbuch - äußerst "sozial" verhielt, wenngleich auch berechnend. Futter gab es nur aus seiner Hand und er hatte unendlich Geduld die Tiere zu sich kommen zu lassen. Während er Bücher wälzte und den Tieren keine Beachtung schenkte, wartete er auf deren Hunger, Durst und Neugier, die sich nach und nach zeigen würden.

Chiroptera
Vespertilionoidea
Vespertilionidae
Myotinae
Myotis
Macro Myotis

Äußeres Erscheinungsbild:
Kleiner, quadratischer befellter Körper. Oberseite stets dunkler, als Unterseite.

Tragus gleich groß (spitzer Ohrdeckel) - besserer Empfang zurückgesandter Signale, große Ohrkapseln, kleine, leistungsschwache Augen.

Mehrere scharfe Schneidezähne im Ober-und Unterkiefer, geringe Anzahl von Prämolaren, scharfkantige Molaren, zerschneiden tierische Nahrung. Starker Gaumen, kräftige, lange Zunge.

Die Flügel wurden durch eine Umgestaltung der Vorderextremitäten gebildet. Der Oberarmknochen und vor allem die Fingerstrahlen II bis V sind stark verlängert. Der Schwerpunkt liegt im Brustbereich, wo die Wirbelsäule aufgebogen ist um Platz für das kräftige Herz und die große Lunge zu schaffen (sollte näher nach dem Exitus studiert werden).
Die Flugmembran besteht aus zwei Hautschichten und erstreckt sich von den Handgelenken bis zu den Fußgelenken. Weitere Membranen erstrecken sich von den Handgelenken zu den Schultern und zwischen den Beinen.
Uropatagium (Schwanzflughaut) vorhanden - dient dem Einkeschern der Beute?

Zwei Finger mit langen Krallen zum Spannen der Flughaut, fünf bekrallte Zehen, inklusive Calcar am Fußgelenk.
Die Fußkrallen (Calcar) sind scharf und gebogen und dienen dem Festhalten in der Ruheposition.

Vergleich Subjekt A (Männchen) zu Subjekt B (Weibchen)

Oberseite grau - Unterseite hellgrau, deutliche Kragenbildung // Oberseite grau, Unterseite hellgrau, ggr. fleckig gemustert
beide dunkelrot gefärbte Lederhaut // an einigen Stellen eingerissen und bereits vernarbt
drüsenreiche Haut stark ausgeprägt // drüsenreiche Haut weniger stark ausgeprägt
Flügelspannweite
3,00m // 2,40m
Gewicht
13,05kg // 10,4kg
Männchen ggr. adipös // Weibchen ggr. kachektisch
Ektoparasitenbefall : Flughautmilben und Lausfliegen -> in Behandlung
Endverhältnis beim adulten Tier schätzungsweise -> Flügelspannweite zu Gewicht= 3,57 : 1

Ernährung in der Wachstumsphase gemessen am Endgewicht:

Fliegen, Mücken, Nachtfaltern, Spinnen, Raupen, Fleisch (vorerst gekocht, dann roh) von Vögeln, Fröschen, Echsen, kleine Säugetiere, wie Nagetiere, weiche Obstsorten, Pilze (erst gekocht, dann roh)

 

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Themenersteller Verfasst : 19. November 2023 22:20
Spiegelfeder
(@spiegelfeder)
Heldenmut Spieler

Tsabal Gulstrae
Durch Atrozität (Gewalt/Grausam-und Ungerechtigkeiten) in den Untod gezwungen

Verbrechen können in verschiedene Dimensionen resultieren, Risse in die Realität reissen und die Fäulnis hineinkriechen lassen.

Ein hinreichend abscheulicher Akt kann die Aufmerksamkeit von bösartigen Geistern auf sich ziehen, die körperlos nach einem Zuhause aus Fleisch suchen, insbesondere gerade verlassene Hüllen.
Solche Geister sind oft nicht viel mehr als eine Ansammlung unstillbaren Hungers, mit der einzigen Gier diesen zu stillen. Dieser Umstand illustriert die meisten geistlosen Untoten.

Manchmal kann der böse Einfluss das dahinsiechende Gedächtnis des einstigen Körpers wieder aufleben zu lassen, sodass die neu geschaffene Existenz in einem ständigen Konflikt mit sich selbst und dem Rest des Wirts steht und eine bösartige, durchtriebende Intelligenz zum Vorschein bringt. Die Gestalt ist bei dem Vorgang nicht vollkommen besetzt von ihrer vorherigen Seele der Original-Kreatur, da diese bereits ihr ultimatives Ziel in den äußeren Ebenen aufgesucht hat. Diese Fusiom ist eine vollkommen neue Kreation.

Es gibt auch Umstände, unter welchen bei grauenhaften Machenschaften reanimierte Seelen in das Fleisch von kürzlich Verstorbenen transformiert werden und das Original intakt bleibt. Das mag dann geschehen, wenn die Person bereits niederträchtigen Ursprungs war, oder einen Hang zum Bösen in ihrem Leben bereits hegte.
Alternativ kann es in seltenen Fällen dazu kommen, dass gute Seelen auf unatürliche Weise in ihren Körpern gefangen sind und langsam zu einer bösartigen Perversion heranreifen, da die dunklen Formen den Körper langsam in einen untoten Status konvertieren.

Negative Energie als unterstützende Kraft:

Während Atrozitäten als Trigger für den Untot dienlich sind, reicht dies nicht aus, um eine Transformation diesen Ausmaßes alleinstehend zu ermöglichen.
Es braucht die Energie, die dunkle Seelen antreibt und ihren unstillbaren Hunger nach Leben forciert. Das was tot ist, besitzt keine Vitalität - worauf soll also die Energie für eine Animation basieren?

Negative Energie - die arrangiert, gespeichert und in der Regel von boshaften Kreaturen, dunklen Gottheiten und ihren Dienern genutzt wird - stellt diese Kraft für die Metamorphose bereit. Ähnlich, wie Blut lebende Kreaturen durchflutet, strömt negative Energie durch Untote, ermöglicht ihnen ihre Fähigkeiten von der Mobiltität zum Empfindungsvermögen, vom Fleisch-Fressen zum Seelen-Verschlingen.

Negative Energie als entziehende Macht:
Manche behaupten Untote existieren simultan auf der materiellen Ebene und auf der Negativen Ebene. Um derlei zu präzisieren; sie halten daran fest, dass Untote auf der materiellen Ebene mit der negativen Ebene durch eine Verbindung fixiert sind, ähnlich wie das Leben selbst aus Teilen negativer Energie entspringt.
Die Negative Energie-Ebene ist das Herz der Dunkelheit, der Hunger der Seelen verschlingt. Es ist ein öder, verlassener Platz, eine Leere ohne Ende, ein Ort nichtssagender, erstickender Dunkelheit. Es handelt sich um eine bedürftige, gierige Ebene, die das Leben aus allem Verletzlichem zieht. Hitze, Feuer und Leben werden in den Abgrund dieser Ebene gesogen, welchem es kontinuierlich nach mehr dürstet.

Die bloße Existenz selbst der schwächsten Untoten produziert einen konstanten Sog der Energie der Materiellen Ebene, welcher dafür sorgt, dass diese in ihrer Erscheinung stets hypotherm sind - ein typisches Attribut des untoten Daseins.
Bei der resurecctio verlieren Untote einen Teil der Energie der materiellen Ebene, welche von der negativen Ebene angezogen wird. Diese "gestohlene" Energie bleibt im Fluss, um die weitere Existenz aufrecht zu erhalten.
Mächtige Untote haben eine intensive Verbindung zur Negativen Energie-Ebene und sind dadurch in der Lage mehr Energie der Materielle Ebene, für ihre eigenen Zwecke zu speichern, ehe diese für immer in der unendlichen Leere verloren geht. Dieser Typ der Animation ist allgemeinhin als Nekromantie bekannt, findet sich allerdings genauso unter der Bezeichnung "entropische Animation".

 

 

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Themenersteller Verfasst : 25. November 2023 0:04
Spiegelfeder
(@spiegelfeder)
Heldenmut Spieler

Tsabal Gulstrae
Untod als Ansteckungseffekt:

Viele Untote haben Möglichkeiten entwickelt ihren Fluch unter (zuvor) lebendigen Opfern zu propagieren.

Beispielhaft lässt sich hier der Ghul als Kreatur nennen. Jene die durch einen Ghul-Biss infiziert wurden, können an sogenanntem Ghul-Fieber erkranken, gehen sie an der Krankheit zu Grunde, werden sie bei der nächsten Mitternacht selbst als Ghul wieder auferstehen. Auf diese Art und Weise "rekrutieren" manche Untote ihre ehemals lebendigen Bekanntschaften und integrieren sie in ihre Reihen.
Die Vermehrung von Untoten ist wesentlich schneller, simpler und erfordert keine Zustimmung des Gegenübers um in die gleiche Klassifikation gebracht zu werden - nur die Unfähigkeit des Opfers, den aus dem Grab auferstandenen Angreifer zu vertreiben.

Zielgerichtete Reanimation:
s. Vergleich - Die Grundlagen der Existenzberaubung, zum Exitus letalis und darüber hinaus - causam esse alcis rei

Man kann sich stets darauf verlassen, dass die Wissenssuchenden den Funken des Lebens und die dunklen Früchte des Todes zu weit verfolgen.
Manche versuchen die Geheimnisse des Todes aus Furcht zu ergründen, in der Hoffnung, wenn sie die Sterblichkeit überwinden, dass es nichts mehr zu fürchten gäbe. Arkanisten die diesen Weg bis zum Ende beschreiten, umarmen oft den Tod vollständig, obwohl sie nicht unsterblich werden, sondern einfach nur "dauerhaft".
Magiewirker die diese Existenz annehmen, werden oft unter der Bezeichnung "Lich" geführt. Oft bedauern jene Kreaturen, dass sie die Freuden des Lebens, die sie während ihrer Existenz empfanden, aufgaben und bezeichnen dies als schlimmeres Schicksal, denn die Absolution des wahren Todes. Andere loten die Grenzen zwischen dem letzten Atemzug und der endgültigen Stille zum Zwecke der Wissensansammlung aus.

Untoter Metabolismus:

Mit wenigen Ausnahmen, haben untote Kreaturen keinen wirklichen, oder gar keinen Metabolismus, den man als solchen auch tatsächlich bezeichnen könnte. Sie werden essentiell durch negative Energie animert und dennoch sind einige abhängig von einer spezifischen Ernährungsgrundlage. Obwohl die Biologie nur einen kleinen Teil in der Existenz dieser Kreaturen ausmacht, gibt es einige Parallelen zu den Lebenden.
Ähnlich ektothermer (kaltblütiger) Kreaturen, fehlt den Untoten die Fähigkeit ihre eigene Körperwärme zu produzieren, sodass sie von der Umgebungstemperatur abhängig sind.
Die Unfähigkeit Hitze zu produzieren ist ein typisches Charakteristika eines Untoten, dass von Gelehrten als solches hervorgehoben wird.
Untote als gänzlich kaltblütig zu kategorisieren ist als inakkurat zu bezeichnen, zudem die meisten Untoten ohne Blut auskommen. Wie ektotherme Kreaturen, nehmen auch diese die Umgebungstemperatur als die ihre an. Anders als kaltblütige, lebende Kreaturen machen ihnen weder kalte Umgebungstemperaturen (außer sie werden bewegungsunfähig eingefroren), noch besonders hohe Temperaturen (außer sie beginnen zu schwelen und zu brennen) übermäßig etwas aus.

Ernährungsweise:
Einige Untote existieren für Jahrhunderte ohne eine Interaktion mit lebenden Wesen einzugehen, während andere derlei scheinbar bedürfen, oder sich zumindest mit einer unaufhaltsamen Passion nach dem Fleisch derer sehnen.
Auch gibt es Untote, die nicht zwingend von einer Ernährungsweise abhängig sind, dazu aber dennoch in der Lage wären und Präferenzen zeigen. Sie können wählen, ob sie Nahrung zu sich nehmen wollen, auch, wenn es keine Grundvoraussetzung für die Existenz ist. Sie können sich auch von gewöhnlicher Nahrung ernähren, wenn sie das Bedürfnis hegen augenscheinlich "normal" zu wirken, oder Geschmacksstoffe aufzunehmen gedenken. Untote mit einer nötigen Anzahl von Geschmacksknospen (im Mundraum ist hier die Lingua zu nennen), wie Ghule und Skavelinge, behalten ihren Geschmackssinn.
Einige Untote rühmen sich ihrer Fähigkeit sich von Lebenden zu ernähren, während andere (zuhauf die Intelligenteren) ihr Bedürfnis romantisieren/erotisieren, um ihre Kraft zu erhalten (oder ihre Sucht zu befriedigen).

Kategorien
Nicht notwendig:
Einige Untote haben keine Notwendigkeit sich zu ernähren, sondern existieren durch reine negative Energie.

Unausweichliches Verlangen
Einige Untote bedürfen keiner zwingenden biologischen Notwendigkeit sich zu erhalten, indem sie Nahrung zu sich nehmen. Sie könnten genauso über negative Energie in ihrer Existenz gehalten werden, werden allerdings von einem unersättlichen Bedürfnis nach Nahrung getrieben. Diesem Verlangen zu lange widerstanden, ohne es zu befriedigen, kann auch die empfindungsfähigen Untoten in die Idiotie treiben.
Einmal der Hunger gestillt, fällt das Verlangen wieder auf ein tolerierbares Level. In der Regel gestaltet sich dieser Vorgang als rezidivierend.

Auf spezielle Ernährung angewiesen:

Manche Untoten sind auf eine spezielle Ernährung angewiesen, um ihre Mobilität, oder andere Fähigkeiten erhalten zu können. Die Verbindung zur Negativen Energieebene wird schwächer, je länger sie keine Möglichkeit zur Ernährung hatten, sodass ab an einem gewissen Punkt die Mobilität eingeschränkt ist, oder Fähigkeiten unterdrückt werden, bis sie wieder einen entsprechenden Nahrungskontingent aufgebaut haben.
Es ist unerheblich wie lange Nahrung einem Untoten entzogen wird, da sie nicht bis zur Deanimation verhungern können. Ein frisches Hinzufügen der gewählten Nahrung bringt sie stets zurück zu ihrem vollständigen Fähigkeitsspektrum. Die meisten Untoten können bis zu 18 Monate ohne Nahrung auskommen, ehe sie vollständig immobil werden.

Untoter "Hunger":

Untote die unter einem unersättlichen Hunger leiden, haben keine Option "nicht" zu fressen, das Verlangen kann nicht unterdrückt werden. Jene die auf spezielle Ernährung dabei angewiesen sind, sind sich darüber im Klaren, dass sie derlei zwingend benötigen (Beispiel Vampir). Gedankenlose Untote sind sich über die Folgen natürlich nicht im Klaren, ob der Hunger sie an die Öffentlichkeit treibt, oder in taktisch fragwürdige Angriffe. Intelligente Untote hingegen präferieren sinnvolles Vorgehen, wenngleich auch ier eine Abstinenz von entsprechender Nahrung zum Wahnsinn führen kann.

Nur die allerbesten Bösen können sich als Gute tarnen.

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Themenersteller Verfasst : 30. November 2023 16:57
Spiegelfeder
(@spiegelfeder)
Heldenmut Spieler

Maie Firvain ("Jenseits des Todes")

Rekonvaleszenz

Eine lebende Kreatur die tödlich verwundert wurde, verfällt in einen komatösen Zustand und befindet sich in der Terminalphase. Während dieser Zeit kann sie mit Unterstützung oder viel Glück wieder zu voller Stärke gelangen, oder zumindest vor dem Exitus bewahrt werden. Eine untote Kreatur kann bei anhaltendem Schaden für gewöhnlich nicht repariert werden, sondern behält den zerstörten Zustand der Animation bei. Da sie ohnehin schon tot sind, können untote Kreaturen nicht erneut in ihre derzeitige Existenz gezwungen werden (Sonderregel Phylakterium) - auch nicht durch den Zauber "Tote Erwecken", oder "Wiedergeburt".

"Auferstehung" oder "Wahre Auferstehung" haben zwar einen Effekt auf das untote Dasein, bringen diese Kreatur allerdings wieder zurück ins Leben, bevor sie zu Untoten wurden.
Einzig intelligente Untote sind sich der Beschädigungen bewusst und können diese durch nekromantische Heilfähigkeiten, oder Aufnahme von negativer Energie wieder aufheben.

Nekromantische Regeneration:
Es sind acht oder mehr Stunden einer inaktiven Phase notwendig innerhalb einer 24-Stunden Persiode, um sich von Beschädigungen zu erholen.

Magische Heilung:
Das Hinzufügen negativer Energie, wie bei den Zaubern "Wunden verursachen", "Untote reparieren", kann Beschädigungen regenerieren; generell steht die negative Energie konträr zur lebenden Existenz und heilt diese, anstatt die Untoten zu verletzen.

Nekromantische Reserve:

Einige Untote, die sich ernähren können, können diese Fähigkeit dazu nutzen, ihren Körper animiert zu erhalten, sodass sie ein permanentes Kontingent an Energie besitzen, um sich vor Schaden zu bewahren, oder diesen zu negieren.

Schlaf/Rast/Ruhe
Untote schlafen nicht, in der Regel brauchen sie so gut wie nie Ruhe (wenngleich einige davon deutlich profitieren, s. N.Regeneration oben).
Untote Magiewirker brauchen jedoch eine gewisse Zeit der Ruhe, um ihr Bewusstsein aufrecht zu erhalten, ähnlich, wie es lebendige Arkanisten tun, ehe sie das Gewebe nutzen oder Zauber vorbereiten können. Ein klarer Geist ist zwingend von Nöten, so der Magiewirker entsprechende Zauber nutzen will, sodass der Untote mindestens acht Stunden erholsamer Ruhe braucht, frei von Bewegung, Aufregung, Kampf, Zaubernutzung, Gesprächen oder anderen nennenswerten physischen oder mentalen Aktivitäten während dieser Periode. Ein Unterbrechen dieser Ruhe-Phase versetzt das Gehirn in einen Stress-Zustand, der -gleich wie lange die Unterbrechung war- stets eine Stunde zur allgemeinen Zeit hinzufügt.


Untote Sinne (Exterozeption)
Ähnlich anderer raubtierhafter Kreaturen, besitzen Untote diverse effiziente Sinne, um ihre Opfer ausfindig machen zu können.

Visuelle Wahrnehmung:
Die Energie die durch den untoten Körper fließt, weitet sich auch auf die Minimum visibile, Minimum discriminibile und Minimum separabile aus, sodass alle von Dunkelsicht bis zu sechzig Fuß profitieren. Sie werden niemals durch Dunkelheit behindert und sehen selbst unter pechschwarzen Bedingungen, in welchen die meisten Lebenden nichteinmal Umrisse erkennen können.

Auditive und olfaktorische Wahrnehmung:
Die Energie die durch den untoten Körper fließt, kann sich ebenso auf das Hörvermögen und den Geruchssinn ausweiten, solange keine dissoziativen Sensibilitäts- und Empfindungsstörungen vorliegen (s.Minussymptomatik). Ähnlich bei der visuellen Wahrnehmung : ist die Physiologie dafür nicht ausgelegt, oder fehlen entsprechende Organe, so ist die Wahrnehmung natürlich eingeschränkt.

Gustatorische Wahrnehmung:

Die Energie die durch den untoten Körper fließt, ermöglicht es diesem, auch zu schmecken, außer ein Untoter verliert die physischen Möglichkeiten dazu. Vielerlei Untote fallen unter die Kategorie derer, die dazu nicht mehr in der Lage sind (Skelette, alle körperlosen Untoten). Sonderfall Minussymptomatik.

Taktile Wahrnehmung:
Untote behalten einen stumpfen Tastsinn, der sich eher mechanisch, als in biologische Erregbarkeit äußert; eine blasse, grobe Annäherung an den Tastsinn der Lebenden, sodass Wärme-und Kälterezeptoren in der Regel nicht weiter wahrgenommen werden, bis zur Indolenz (mangelnde Oberflächensenibilität). Körperlose Untote besitzen keinen Tastsinn. Die Tiefensensibilität ist bei den Klassen der Untoten als unterschiedlich ausgeprägt zu bewerten; während die Wahrnehmung der Stellung der Körperglieder bei einem Zombie gering ist, ist sie vergleichsweise hoch bei einem intelligenten Untoten (Lich, Vampir).

Wahrnehmung von Lebendigem/Lebenssicht:
Besonders jene Untote, die kaum, bis keinerlei Wahrnehmungsmöglichkeiten haben, besitzen einen außergewöhnlichen Sinn, der es ihnen dennoch ermöglicht, ihre Beute zu identifizieren. Sie sind in der Lage innerhalb des Gewebes die Lebensenergie von Kreaturen ähnlich einem gleißenden Licht in der Dunkelheit wahrzunehmen und dieses zu verfolgen- Lebendige strahlen dabei ein Licht aus, dass deren Umgebung erhellt und so dem Untoten eine Art "visueller Darstellung" schenkt.

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Themenersteller Verfasst : 5. Dezember 2023 22:08
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Heldenmut Spieler

Tsabal Gulstrae
Unerfüllte Aufgabe/Heimsuchung als Prozess des untoten Daseins

Unter gewählten Umständen kann es bei der Entstehung von Untoten zu einem Umstand kommen, in welchem sie keinen physischen Körper mehr besitzen, sondern eher als bösartige Präsenz zu erkennen sind. Heimsuchende Präsenzen können spontan auftreten (ähnlich wie Grausamkeiten ins untote Dasein führen können), oder als Resultat des Zaubers "Heimsuchungs-Wandel" (Schule der Nekromantie - Arkaner Kalkulationsgrad 5).

Oft entstehen sie, wenn die Kreatur gestorben ist, ehe sie eine (für sie) wichtige Aufgabe erfüllen konnte. Das Motiv ist stets emotionaler Natur und involviert in der Regel Liebe, Hass, Rachsucht oder Bosheit.
An einen bestimmten Ort oder Gegenstand gefesselt, entfalten sie ihre Kräfte indirekt, zumindest zu Beginn.
Als eine heimsuchende Präsenz ist ein Untoter nicht in der Lage etwas zu spüren, oder direkt zu berühren. Sie gestaltet sich volatiler, als untote immaterielle Geister, Wraiths, oder jene Spukerscheinungen, die den Rand der Ätherebene überschreiten können.

Auch wenn sie keine physische Kontur besitzen, so nimmt jede Gestalt die Form einer spezifischen Kategorie eines Untoten an. Beispielsweise, kann es Präsenzen geben, die sich ähnlich einem Vampir verhalten, wieder andere mehr wie ein Wraith.

Die Heimsuchung:
Wann immer ein Untoter als heimsuchende Präsenz auftaucht, sucht es ein unbeaufsichtigtes, mundanes Objekt oder eine entsprechende Lokalität, im Radius von sechzig Fuß, rund um ihren Todesort auf, an welches es zwingend gebunden ist.

Die Präsenz wird Teil der Lokalität,oder des Objektes, das es in Besitz nimmt; sie sind sich stets visuell und auditiv in einem Radius von sechzig Fuß bewusst, was geschieht. Solange die Präsenz immateriell bleibt, kann sie nicht des Platzes vertrieben oder grundlegend zerstört werden. Typische Schwächen einer Kategorie von Untoten sind nicht an die Präsenz geknüpft. Eine vampirische, heimsuchende Präsenz kann durch den Kontakt mit Sonnenlicht beispielsweise nicht zerstört werden.

Effekte der Heimsuchung:
Eine Präsenz kann auf variablen Wegen ein Objekt heimsuchen, je nach eigener Stärke.
Heimsuchende Präsenzen der Kategorie "empfindsame Untote" sind durchaus in der Lage mit Personen innerhalb des Radius in einem flüsternden, zum Teil inkohärenten Ton zu sprechen, der aus der Umgebung zu kommen scheint. Mit einer Chance von 10% erinnert sich eine derartige Kreatur an Teile seines vorherigen Daseins und ist anteilig mit der Intelligenz seines früheren Selbst beseelt; dennoch wird er von dem Verlangen seine Aufgabe zu vollziehen getrieben.
Oft erkennen einfühlsame Lebende um das besessene Objekt oder die Lokalität herum, ein Flimmern oder Flackern der Luft; auch kann sich die Umgebung "anders" anfühlen.

Exkurs Poltergeist:
Die meisten Poltergeister entstehen zufällig, wenn ihre Gräber durch den Bau neuer Gebäude über den Leichen entweiht werden. Derartiges erzeugt bei einem Poltergeist ein großes Trauma, welche sein Wesen zum Bösen hin verzerrt, ihn alles Leben hassen und zu Wutausbrüchen neigen lässt. Ein Poltergeist ist an einen bestimmten Ort gebunden, meist ein Gebäude, einen Raum oder ein nachvollziehbares Gebiet wie ein Teil eines Friedhofes, ein Stück einsamer Straße usw. Dieser Ort steht in der Regel mit dem Platz seines Todes oder der Ruhestätte seiner sterblichen Überreste in Verbindung.

Solange ein Objekt Teile besitzt die beweglich sind, wie Räder an einem Wagen, eine Armbrust, oder eine Uhr, ist der Poltergeist in der Lage das Objekt zu bewegen, allerdings nicht schneller, als es dies auch von sich aus könnte (oder bewegt durch eine lebendige Kreatur). Ein Wagen könnte ohne Rothé nach vorne gezogen werden, oder eine Steigung hinaufrollen, eine Uhr langsamer oder rückwärts laufen und ein Bolzen entsichert und abgeschossen werden (allerdings nicht selbst geladen werden).

Besonders starke Poltergeister können in seltenen Fällen auch Gegenstände ohne bewegliche Teile manipulieren, je nach Größe des Objektes. Wird eine Lokalität heimgesucht, können innerhalb des sechzig Fuß Radius Objekte bewegt werden.

Exorzismus einer heimsuchenden Präsenz:
(Schule der Bannmagie - Arkaner/Spiritueller Kalkulationsgrad 4)
Unglücklicherweise funktioniert der Wandlungszauber eines Klerikers nicht direkt auf der Präsenz und löst dabei nur Irritation aus und zieht den Fokus auf den ausübenden Klerus. Anders verhält es sich mit dem Exorzismus - einem speziellen Ritual, das aus zwei Schritten besteht, welches die Anhörung einer oder mehrerer Gottheiten involviert, mit der Intention die Präsenz zu vertreiben.

Beim Exorzismus einer heimsuchenden Gestalt handelt es sich um einen Zwei-Stufen-Prozess, der die Präsenz dazu zwingt physischer Natur zu werden und sodann den offenbarten Untoten zügig zu zerstören. Ein Zögern oder zu langer Prozess lässt die Präsenz dazu übergehen, den Exorzisten in erster Linie zu zerstören, sodass ein Ritus dieser Art stets mit mehreren Personen vollzogen werden sollte.
Ein Geisterschamane mag mit einer gewissen Übung nicht nur die heimsuchenden Existenzen zu erkennen, sondern diese auch zu vernichten.

Wird der Poltergeist nicht vollständig durch ein Ritual vernichtet, entsteht er spätestens nach acht Tagen am Ort seiner Zerstörung. Es besteht - je nach Empfindsamkeit des Wesens - die Möglichkeit den Grund seiner Existenz herauszufinden und richtig zu stellen, was ihn davon abhält, seine Ruhe zu finden. Dies variiert und ist subjektiv zu betrachten. Eine permanente Vernichtung ist damit nicht zu garantieren.

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Themenersteller Verfasst : 11. Dezember 2023 12:36
Spiegelfeder
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Heldenmut Spieler

 

Exkurs
Nachtschatten

Bei der Kategorie Nachtschatten handelt es sich um eine Form nekrotischer Scheusale, die zu gleichen Teilen aus dem Schattengewebe, als auch der negativen Existenzebene bestehen. Ihre bloße Gegenwart entzieht ihrer Umgebung das Licht, die Wärme und das Leben.
In der Regel streben Nachtschatten nicht weniger an, als die Auslöschung von allem, das ist, war und sein wird. Sie können Legionen von Untoten und Schattengeistern mit ihrem Ruf anlocken.
Nachtschatten können ihre Gestalt der Umgebung anpassen und verhalten sich niemals altruistisch.
Sie stammen aus der tiefsten Leere am planaren Übergang zwischen der Schattenebene und der Ebene der negativen Energie; die dunkle Kluft wo das Gewicht der unendlichen Existenz die negative Masse des Unlebens und die dunklen Netze der Schattenrealität zu Masse, kristallinen Platten und Splittern verdichteter Entropie zusammenpresst.
Viele Nachtschatten widmen sich der Ernte unsterblicher Seelen aus jedem Volk, die allen möglichen Mächten gegenüber loyal sind und schleudern ihre zerbrochenen und zerschmetterten Körper in die negative Leere, wo die Rückstände ihrer göttlichen Essenz sich langsam abscheiden und in der dunklen Kluft verdicken.

Die am weitesten verbreiteten Nachtschatten sind die Nachtschreiter.
Zwanzig Fuß große, schattenhafte Wesen mit einer vagen humanoiden Form, die pechschwarz, von Dunkelheit umwoben, glatt und haarlos anmutet.
Nachtschreiter sind in der Lage humanoide Wesen, die sie verschlangen in Bodaks zu transformieren, indem sie ein äußerst spektakuläres arkanes Ritual vollziehen, dass die leere Energie des Schattengewebes nutzt. Auf keiner anderen Ebene ist dieses Ritual beobachtet worden.
Der Kontakt zu einem Nachtschreiter führt zu augenblicklicher Furcht und so man den Kontakt überlebt, zu rezidivierenden Albträumen.

Sie beherrschen u.A.: Fäulnis, Magie entdecken, Ansteckung, Mächtige Magie bannen, Tiefere Dunkelheit, Unheilige Plage, Unsichtbarkeit, Hast, Monster festhalten, Schnelle Unheilige Plage, Verwirrung, Ebenenwechsel, Finger des Todes, Schatten herbeizaubern, Kältekegel.

Orte, die von diesen Kreaturen jedoch nicht ohne einen gewissen Aufwand erreicht werden können, werden von anderen Nachtschatten beherrscht : gewaltige, fledermausartige Nachtschwingen, die bei Eintritt der materiellen Ebene, sich bei Sonnenaufgang eine Zuflucht in verlassenen Nekropolen, oder ausgedehnten Grüften suchen.
Die Reiche der Tiefe werden in der Regel von den Nachtkriechern heimgesucht; die sich als Zwielichtwürmer einen eigenständigen Namen aufgrund ihres wurmartigen Exterieurs verdient haben.
Zu den mächtigsten der Nachtschatten gehört die Nachtwoge, die einem Hai an der Oberfläche gleicht. Sie jagen in lichtlosen Tiefen der Meeresgräben und sammeln Seelen zahlloser Ertrunkener, oder verzehren die aquatischen Völker der Tiefsee.

Alle Kreaturen der Kategorie Nachtschatten sprechen abyssisch, die Gemeinsprache, infernalisch und können sich telepathisch mitteilen.
Alle Kreaturen der Kategorie Nachtschatten besitzen zauberähnliche Fähigkeiten, die sie zuweilen beliebig oft einsetzen können.
Bis auf den Nachtschreiter und die Nachtschwinge, können alle Kreaturen der Kategorie Nachtschatten Lebenskraft ihren Opfern entziehen.
Alle Kreaturen der Kategorie Nachtschatten können einen Ebenenwechsel an sich, oder einer anderen Kreatur vollziehen.
Alle Kreaturen der Kategorie Nachtschatten sind lichtscheu und erhalten die gleichen Immunitäten wie Untote.

 

 

Oh Schreck - ein Gespenst!

Als er den erdgebundenen Untoten aus der Existenz der materiellen Ebene riss und die negative Energie zurück in den Fluss der kurzfristig überlappenden Ebene wob, hatte er sich schon mental darauf eingestellt, direkt dem nächsten Untoten die Zauber um die Ohren zu fegen.
Filrean war nicht vorbereitet gewesen und Improvisation gestaltete sich für ihn als schwierig...nicht, weil er nicht kreativ war, sondern eben einfach langsam. Er brauchte mehr Zeit, um zu ergründen, womit er es zu tun hatte und da war es bereits zu spät, als die Menschenmaid so dicht an die Türe gelangt war.
Der Zauber des fünften Kalkulationsgrades hätte ihn bereits darauf aufmerksam machen müssen, dass die Kreatur stärker war, als er es angenommen hatte, aber er fand innerhalb seiner inneren Katalogisierung nichts, was dem gleichkam- denn der Worg hegte plötzlich unnatürliche Furcht, die auf keinem arkanen "Mist" gewachsen war.
Ein Zauberwirker, ohne magische Aura? 
Die Gestalt, die sich aus der Türe schälte, hatte keinen Atem, der in die kühle Nacht wirbelte, als sie ihre Stimme gen der Menschenfrau erhob, also musste sie diejenige sein...aber sie hatte trotz ihrer körperlosen Existenz die Türe geöffnet - also...ein Poltergeist? Mit arkanen Fähigkeiten?
Während der Worg so im Schlamm versunken war und er oben aufsaß, konnte er sich darauf keinen Reim machen, schließlich schien die Entität an das Haus gebunden, was allerdings die wenigsten Untoten mit Körpern waren.

Und das auch nur bis zu dem Moment, als der Guecubu aus dem Haus brach und seinem schlammigen Zauber Folge leistete - eine Falle und sie drei mittendrin.

Schlussendlich war alles ziemlich schnell vorbei und niemand musste sich irgendeiner Reihe von hirnverbrannten Untoten anschließen; sodass er das Gespräch mit der holden Maid im Hause führen konnte, denn sehr zu seinem Leidwesen hatte er sich auf einiges vorbereitet. Nur eben nicht auf solch' eine Situation, die für ihn in keine Spalte passte. Wie auch? Es war nicht ein Untoter, sondern zwei gewesen. Der eine von physischer Natur und die Andere körperlos.

Das hätte er wissen müssen.

Die Unterredung mit dem Schreckgespenst hielt er währenddessen von draußen ab - die waren nämlich lichtempfindlich. Immerhin etwas, das er wusste.

Nur die allerbesten Bösen können sich als Gute tarnen.

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Themenersteller Verfasst : 19. Dezember 2023 17:39
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