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[RP] Mein kaputtes Spielzeug

Marek
(@marek)
Fester Nebel Spieler

Sie musste es sich eingestehen - sie hatte sich hinreißen lassen. Möglicherweise waren es auch die Nachwirkungen des Alkohols gewesen. Die vielen Schlucke aus dem hochprozentigem Pilzschnaps im Rahmen der... Verhandlungen mit dem Goblinstamm. Dazu der gute Wein, den sie mit Namah genossen hatte und den anderen, hochprozentigen Schnaps, denn diese sich ausgesucht hatte. Und dann der gut gewürzte Grünwein an dem Getränkestand des Marktplatzes. Vielleicht war es auch einfach die Tatsache, dass sie wegen ihrer... eigenen körperlichen Beeinträchtigung einen leichten Anflug von Empathie für die verstümmelte Gnomin erlitten hatte. Als Shyntafein dann andeutete, dass in Bordellen Krüppel für speziellere Vorlieben zur Verfügung gestellt werden, hatte die Summe all ihrer widerlichen Emotionen einen ebenso ekelhaften Höhepunkt erreicht. Das Ergebnis war nun, dass sie eine einarmige Gnomensklavin in ihrem Zimmer und keine Ahnung hatte, was sie mit ihr tun soll.

Als Opfer taugte sie nicht. Wenn die Verstümmelung nicht im Rahmen der Opferzeremonie selbst vorgenommen wurde, konnte man mit der Opferung eines bereits verkrüppelten Sklaven leicht in Gefahr laufen, die launische Spinnenkönigin zu beleidigen. Immerhin könnte man damit den Eindruck erwecken, dass man der Spinnenkönigin den Müll vorwirft, das was man eh nicht mehr anderweitig gebrauchen kann. Aber ein Opfer musste schon etwas sein, dass man opfert, für das man entweder große Mühen auf sich genommen hat oder das in anderer Weise einen Verlust darstellt. Sonst wäre es ja nichts, das man 'opfert', sondern nur etwas, das man zeremoniell umbringt. Eine verrückte Gottheit wie Ghaundaur hätte damit vielleicht keine Probleme, aber Lolth... nun, natürlich konnte Mayiira'myrace unmöglich sagen, wie die Spinnenkönigin das tatsächlich sieht. Aber es wurde ihr so beigebracht und daher hielt sie sich daran und wollte auch lieber kein Risiko auf sich ziehen. 

Sie konnte die Gnomin natürlich auch einfach so umbringen, das wäre kein Problem, niemand würde sich daran stören oder darüber wundern, dergleichen passiert andauernd, den meisten Sklaven der Dunkelelfen ist kein besonders langes Dasein beschieden, selbst wenn sie alles richtig machten. Aber irgendwie verstieß dies gegen ihr ästhetisches Befinden. Nur so wirklich als Arbeitssklavin taugte die Gnomin ja auch nicht mit nur einem Arm? Mayiira'myrace seufzte und beschloss, diese Entscheidung auf einen späteren Zeitpunkt zu verschieben. 

Für Drowverhältnisse behandelte die Spinnenpriesterin ihre Sklavin dann relativ gut. Sie besorgte ihr frische Kleidung, achtete darauf, dass sie genug zu essen und zu trinken hatte, gab ihr einfache Alibitätigkeiten und kümmerte sich darum, dass auch ihre sonstigen Grundbedürfnisse erfüllt waren. In Momenten in denen Mayiira'myrace langweilig war und sie nichts zu tun hatte, versuchte sie der Gnomin das Sava-Spiel beizubringen um im Erfolgsfall immer mal wieder mit ihr eine Partie zu spielen. Nach einigen Tagen schließlich fragte sie während einer dieser Lern- oder Spielrunden die Gnomin, was sie denn eigentlich so könne, als wäre der Spinnenpriesterin erst jetzt die Idee gekommen, das zu tun.

Und wahrscheinlich war dem ja auch so. 

"Ich will dir die Wahrheit sagen. Ihr Menschen habt gar keine Angst vor dem Teufel. Ihr hofft und wollt, dass es ihn gibt. Denn gäbe es ihn nicht, dann... wäret ihr ganz alleine selbst für all das hier verantwortlich? Kriege, Morde, Vergewaltigungen. Das wäret dann alles ihr selbst, nicht wahr? Ihr wollt einen Bösewicht, weil dann alles ganz einfach ist. Töte den Bösewicht, vernichte das Böse. Wäre es nicht schön, wenn es einen Meisterplan gäbe? Wenn alles Schlechte auf der Welt irgendeinem Algorithmus folgt, wenn es Teil eines Puzzles wäre, das man lösen könnte? Doch was, wenn das gar nicht der Fall ist? Was, wenn viele Menschen nur das tun, was für sie gerade besser ist, ohne auf die Konsequenzen zu achten? Was, wenn viele Menschen die unter dem Egoismus anderer leiden, irgendwann irgendein Ventil suchen, Fanatismus, Rassismus, Amoklauf? Was, wenn viele Menschen überzeugt sind, das Richtige zu tun und alle, die etwas anderes tun, als Diener des Bösen brandmarken? Dann hätten wir einen kollektiven Wahnsinn, ein Karussell der Gewalt, das sich unaufhörlich dreht und völlig willkürlich alles zerfetzt, nicht wahr? Ihr braucht keinen Teufel. Ihr seid euer eigener."

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Themenersteller Verfasst : 22. Oktober 2023 0:35
Marek
(@marek)
Fester Nebel Spieler

Heute war die Yathrin etwas netter zu ihrer Gnomin als sonst. Das heißt, eigentlich war Mayiira'myrace grundsätzlich, zumindest in Relation zu dem, was bei den Illythiiri so üblich war, eine verhältnismäßig angenehme Sklavenhalterin. Wenn es nicht gerade der Einschüchterung, der Vergeltung oder der Zurschaustellung ihrer Position als Spinnenpriesterin diente, fand sie kein Vergnügen an sinnlosen Grausamkeiten oder Demütigungen. Was nicht bedeutete, dass die Gnomin ein angenehmes Leben hatte. Sie war immer noch Sklavin und Mayiira'myrace war trotz allem immer noch eine Drow. Aber sie hätte es eben auch schlimmer erwischen können. Deutlich schlimmer. Mayiira'myrace hatte ihr den Namen T'larryo'ste'kol gegeben - dunkelelfisch für Kaputtes Spielzeug. Ihr richtiger Name interessierte die Priesterin nicht. Wozu auch? Das war eine andere Person, ein Wesen ohne Daseinsberechtigung, denn in den Augen der Dunkelelfe erlangten alle Iblith, alle Nicht-Dunkelelfen einen Lebenszweck nur auf drei Weisen - als Nahrung, als Opfer für Lolth oder im Dienst als Sklave. Nach Ansicht Mayiira'myraces war es eine Ehre für jeden Iblith, Sklave eines Dunkelelfen sein zu dürfen und seiner Existenz einen Sinn zu verleihen. Ja, sie war verhältnismäßig nett. Aber eben trotzdem eine Drow.

Sie hatte der Gnomin eine Steinpilzsuppe gemacht, mit leckeren Gewürzen und sogar etwas Fleisch. Das heißt, eigentlich hatte Mayiira'myrace sie für sich selbst gemacht, aber sie hatte die doppelte Menge gekocht und servierte der Gnomin einen gut gefüllten Teller davon, ließ sie sogar an ihrem Tisch setzen um gemeinsam mit ihr zu speisen. Eine Geste, die für eine Drow in etwa so seltsam war, wie wenn ein Gnom oder Mensch ein Haustier auf einen Stuhl setzt und die Futterschale auf den Tisch stellt. Mayiira'myrace vollzog solche Gesten auch nur selten, normalerweise musste die Gnomin natürlich auf dem Boden essen, aber heute war die Yathrin entweder bessers gut aufgelegt oder sie mochte etwas vorhaben. Und als Krönung schenkte sie beiden auch noch zwei Kelche mit Grünwein ein zum Essen.

Irgendwann begann sie schließlich zu sprechen.

"Hör mal, T'larryo'ste'kol, ich möchte, dass du etwas für mich tust. Natürlich musst du dabei dein Sklavenhalsband gut sichtbar tragen, damit jeder weiß, dass du mir gehörst, sonst kommen sie auch noch auf die Idee, dir den anderen Arm abzutrennen, damit du symmetrischer aussiehst." 
Die Dunkelelfe lachte heiter über ihren eigenen, guten Witz, den sie vermutlich deutlich lustiger fand als die arme Gnomin. 
"Also... ich möchte, dass du zu deinesgleichen gehst, die anderen Sklaven. Vor allem die Gnome. Es gab unter ihnen zwei, die besonders waren. Eine, die Beliss hieß. Von ihr wurde wohl auch ein Gemälde gezeichnet, auf dem sie abgebildet war, mit einem Collier. Befremdlich. Nun ja, der andere Gnom war blind, seinen Namen weiß ich nicht. Beide sind spurlos verschwunden."
Nicht ganz spurlos. Aber soviel Wissen musste die Yathrin ihrer Sklavin nicht geben.
"Ich möchte, dass du Sklaven findest, die die beiden kannten. Und dann versuchst du mit diesen ins Gespräch zu kommen. Ich will möglichst viele Informationen über die beiden Gnome haben. Wo sie herkamen, wie sie wahrgenommen wurden, ob einer oder beide sich irgendwie seltsam oder auffällig verhalten haben. Was ihre Geschichte ist, was ihre Aufgaben waren. Was für ein Zusammenhang womöglich zwischen ihnen und einem Collier bestand. Alles, was du irgendwie aufschnappen kannst, ich will es wissen."
Sie öffnete eine Schublade und holte dort einen kleinen, vorbereiteten Beutel heraus.
"Schau, ich gebe dir gute Pilze mit. Und Trockenfleisch. Gewürze. Und sogar etwas Salz. Die Sklaven bekommen nicht gerade kulinarische Kostbarkeiten. Bestimmt kannst du sie damit etwas locken. Und falls es einen Sklaven geben sollte, der... 'mehr' zu wissen scheint... aber nicht reden will... lass mich seinen Namen wissen, dann rede ich mit ihm. Du kannst auch gerne damit drohen, falls es dir nützlich erscheint. Ich überlasse das ganz dir."
Die Yathrin reichte der Gnomin den Beutel. 
"Ich will keine Lügen hören. Erfinde nichts, nur um mich zu beeindrucken. Wenn du nichts herausfindest, lass mich wissen, dass du nichts herausgefunden hast. Aber wenn du was rausfindest, werde ich mich darüber freuen. Du darfst dann einmal ein langes, entspannendes Bad nehmen, in warmen Wasser, statt kaltem. Und du darfst dir ein Essen deiner Wahl wünschen, dass du dann kriegst. Und vielleicht denke ich mir noch eine andere Belohnung aus. Je nachdem, wie gut deine Informationen sind. Nun los, mach dich auf den Weg, T'larryo'ste'kol."

Mayiira'myrace lehnte sich zurück. Natürlich war das ein Schuss ins Blaue, ein Versuch. Es konnte leicht sein, dass die Gnomin nichts rausfand, oder getötet wurde oder sie einfach zu fliehen versuchen oder sich einen schönen Tag mit den Köstlichkeiten im Beutel machen würde um danach zu berichten, nichts herausgefunden zu haben. Aber die Gnomin auszusenden würde ja nicht der einzige Erkundungsversuch der Priesterin sein. Mal sehen, was sich ergab.

"Ich will dir die Wahrheit sagen. Ihr Menschen habt gar keine Angst vor dem Teufel. Ihr hofft und wollt, dass es ihn gibt. Denn gäbe es ihn nicht, dann... wäret ihr ganz alleine selbst für all das hier verantwortlich? Kriege, Morde, Vergewaltigungen. Das wäret dann alles ihr selbst, nicht wahr? Ihr wollt einen Bösewicht, weil dann alles ganz einfach ist. Töte den Bösewicht, vernichte das Böse. Wäre es nicht schön, wenn es einen Meisterplan gäbe? Wenn alles Schlechte auf der Welt irgendeinem Algorithmus folgt, wenn es Teil eines Puzzles wäre, das man lösen könnte? Doch was, wenn das gar nicht der Fall ist? Was, wenn viele Menschen nur das tun, was für sie gerade besser ist, ohne auf die Konsequenzen zu achten? Was, wenn viele Menschen die unter dem Egoismus anderer leiden, irgendwann irgendein Ventil suchen, Fanatismus, Rassismus, Amoklauf? Was, wenn viele Menschen überzeugt sind, das Richtige zu tun und alle, die etwas anderes tun, als Diener des Bösen brandmarken? Dann hätten wir einen kollektiven Wahnsinn, ein Karussell der Gewalt, das sich unaufhörlich dreht und völlig willkürlich alles zerfetzt, nicht wahr? Ihr braucht keinen Teufel. Ihr seid euer eigener."

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Themenersteller Verfasst : 22. Oktober 2023 0:42
(@dying-despot)
Fester Nebel Administrator

Ganz grundsätzlich nahm T'larryo'ste'kol wohl an, dass ihre neue Herrin ein besonders psychotisches Exemplar der Gattung Drow war. Das hätte die Gnomin so vielleicht nicht ausdrücken können und keinesfalls zeichnete es sich in gesonderter Weise im Gestus oder der Mimik der Svirf ab, aber mal ehrlich… Suppe? Diese Suppe war für die Svirf das standesgemäße Äquivalent zu einem Präsentkorb unter Intriganten. Natürlich wusste die Gnomin auch nicht, was ein Präsentkorb war, aber im Grunde sind die Attribute ja folgende:

  • Du kannst den Empfänger nicht leiden. Du gibst ihm zwar nicht das Gefühl, ignoriert zu werden, aber beliebig zu sein. Und wer ist schon gern beliebig?
  • Du signalisierst, dass du den anderen im Blick behältst.
  • Ein Geschenkkorb impliziert Gegenleistungen, die in jedem Fall immer bedeutender sind. Selbst wenn das Schenken eines Geschenkkorbes mit der Schenkung eines Geschenkkorbes erwidert wird, ist das verschenkt, da man eben nicht der erste Beschenkte in dieser Beziehung, die man sich schenken kann, ist, der einen Geschenkkorb schenkt. (Aber egal… woher hätte die Gnomin denn auch Suppe nehmen sollen? Gewiss… es gab Möglichkeiten, etwas selbsthergestelltes, ursprüngliches als Suppe zu verkaufen. Puh… lieber nicht.)
  • Gift. Gift. Gift. Gift.

So mutmaßte die Gnomin – so man sie vorher nicht wirklich ausgiebig hatte hungern lassen -, dass diese guten Lebensmittel etwas enthalten mussten, dass sehr, sehr langsam seine Wirkung entfalten musste, worin auch immer die bestehen würde.  

Wie dem auch sei… als einarmige Svirf-Sklavin im Unterreich konnte man nicht wirklich wählerisch sein. Man musste die Feste feiern, wie sie fallen, auch wenn das die schleichende Verwandlung in einen vielarmigen Fungus mit sich brachte.

Warum ein vielarmiger Fungus? Nun, die meisten anderen Svirf-Sklaven in Barrighym waren mit der Pilzernte im Dienste des Hauses Avithoul betraut. Denen sollte T'larryo'ste'kol jetzt Essen bringen. Waren nicht mehrarmige Pilzsammler, die sich gegen Kannibalismus sträubten, besser als zweiarmige Gnome, die möglicherweise dann und wann einen Pilz vernaschten?

Jaja, die Gegenleistung… wieder so eine Sache höchster Ambivalenz. Warum sollten T'larryo'ste'kol oder die anderen Svirfs zwei der ihren, die offenkundig frei waren, in die Pfanne hauen? Nicht dass man spezielle Bande gehabt hätte, aber im Endeffekt waren die Drow der Feind. Aber erfinden durfte die Gnomin nichts. Das musste sie auch den anderen Gnomen vermitteln. Wiederum ganz ohne Erkenntnisse zu der Drow zurückzukehren, schien ebenfalls nicht ideal. Also beschloss T'larryo'ste'kol, sich zu bemühen.

Bereits zu Beginn ihrer Bestrebungen hatte die Svirf das Gefühl bekommen, das vielleicht doch Informationen zu holen waren. Sie musste die ihren nur aus der Reserve locken, was bei einem grundsätzlich schon skeptischen Volk nicht leicht war. Dass T'larryo'ste'kol Essen dabeihatte, machte es nicht einfacher. Erst als sie selbst davon aß, zogen es die anderen Svirfs in Betracht, an dem Essen zu riechen.

Am Ende kehrte T'larryo'ste'kol zu Mayiira’myrace mit folgenden Erkenntnissen zurück: Beliss kannte man, hatte sie aber seit einer langen Zeit nicht gesehen. Beliss war wohl besonders naturnah gewesen (was auch immer das zu bedeuten hatte). Nein, man wusste nicht, wo Beliss hin ist. Einen blinden Gnom hatte niemand gesehen. Jedenfalls – und da wurde es spannend – nicht leibhaftig, aber nahezu alle Gnome, mit denen T'larryo'ste'kol gesprochen hatte, berichteten, wenn auch vage, von Träumen, die sie hatten. Seltsame Bilder von Dingen, über die keiner der Gnome genauer sprechen wollte, aber immer war am Ende des Traums das Gesicht eines Gnoms mit geschlossenen Augen erschienen. Die Träume endeten, als er die Augen aufschlug, die sich als blind herausstellten. Vollkommen weiß. Ein Weiß, das einen verschlingen konnte, aber nicht verschlingen wollte, abschreckend und beruhigend zugleich. Die Berichte hatten T'larryo'ste'kol ihrerseits daran erinnert, dass sie eine solche Traumsequenz durchlebt hatte. Sie konnte sich jedoch nicht mehr an die Details erinnern. Nur an das gespenstische Ende und einem seltsamen Gefühl der Geborgenheit, das nach dem Aufwachen einem mulmigen wich.

Wohl hatte die Träume begonnen, noch bevor es damals in den Tunneln zu vermehrten Angriffen durch riesiges Ungeziefer kam. Manche der Gnome berichteten, häufiger solche Träume gehabt zu haben. Allerdings nicht in der letzten Zeit. Sie mussten etwa zu dem Zeitpunkt geendet haben, als Beliss verschwand.

T'larryo'ste'kol hofft, mit diesen Erkenntnissen zumindest keinen Ärger heraufbeschworen zu haben. Ob sie sich als Belohnung für ein Essen „ihrer“ Wahl… (ja, klar…) würde begeistern können? Naja, vielleicht war das Leben als vierarmiger Fungus gar nicht so schlecht…

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Verfasst : 16. November 2023 21:51
Marek
(@marek)
Fester Nebel Spieler

Die Lolthpriesterin lauschte den Worten ihrer beschädigten Gnomin sehr aufmerksam und wurde sehr nachdenklich, sie zog sich eine Weile lang zurück. Ein blinder Gnom. Verrückte Träume, die nur an Gnome gegangen waren. Ein Weiß, das einen verschlingt. Dies konnte eine Bestätigung für den Verdacht sein, den sie schon nach dem Gespräch mit der Inquisitorin gehabt hatte. Dies hatte nichts mit Ghaunadaur zu tun, denn warum sollte sich der Gott der Schleime exklusiv an Gnome wenden? Verschlingen. Diese unsagbar böse Kreatur.

Sie suchte in der Bibliothek des Hauses nach einem bestimmten Band, den sie aus Eryndlyn mitgebracht hatte. Ein Buch über die Dämonen und Götter des Unterreiches. Man sollte als Priesterin der Dunklen Mutter immer auch ein wenig Literatur über seine Feinde haben. Sie schlug die Stelle auf und las.

Urdlen zerschmettert Leben ohne Rücksicht. Es gibt nichts, was es nicht verderben oder zerstören will. Der Unterirdische Kriecher ist ein geschlechtsloser, fast wahnsinniger, blinder Zerstörungsimpuls. Niemand kann vorhersagen wo es als nächstes zuschlagen wird oder was es plant, um die Wurzel des Bösen weiter in das Vergessene Volk zu treiben. Selbst für die anderen Gnomengötter ist das Wesen seiner Pläne, das Böse in die Herzen der Gnome zu bringen, völlig unverständlich. Es wird gesagt, dass Urdlen nach wertvollen Metallen, Juwelen und dem Blut Humanoider giert.

Ihr Blick wanderte zu dem Absatz weiter unten.

Dogma:

Gib dich dem Blutrausch hin. Hasse, begehre, zerschmettere, verderbe und töte. Feiere und frohlocke in Orden des Todes und der Zerstörung. Das, was lebt oder vom Leben erschaffen wurde, muss getötet oder vernichtet werden. Die Starken überleben und die Schwachen sind ihr Vieh. Besänftige den Unterirdischen Kriecher, damit er nicht kommt um dich zu holen.

Konnte es wirklich sein? Doch in welcher Weise mochte Malyks Geschenk damit verbunden gewesen sein? Urdlen giert nach wertvollen Metallen und Juwelen... mochte das die Antwort sein? Nun, von den Gnomen würde sie wohl keine weiteren Erkenntnisse mehr bekommen. Es war wohl an der Zeit ein Treffen mit Tenszar zu vereinbaren... dem Händler.

 

((OOC-Hinweis: Die Quelle der Texte ist aus dem Forgotten Realms Wiki - Urdlen | Forgotten Realms Wiki | Fandom))

"Ich will dir die Wahrheit sagen. Ihr Menschen habt gar keine Angst vor dem Teufel. Ihr hofft und wollt, dass es ihn gibt. Denn gäbe es ihn nicht, dann... wäret ihr ganz alleine selbst für all das hier verantwortlich? Kriege, Morde, Vergewaltigungen. Das wäret dann alles ihr selbst, nicht wahr? Ihr wollt einen Bösewicht, weil dann alles ganz einfach ist. Töte den Bösewicht, vernichte das Böse. Wäre es nicht schön, wenn es einen Meisterplan gäbe? Wenn alles Schlechte auf der Welt irgendeinem Algorithmus folgt, wenn es Teil eines Puzzles wäre, das man lösen könnte? Doch was, wenn das gar nicht der Fall ist? Was, wenn viele Menschen nur das tun, was für sie gerade besser ist, ohne auf die Konsequenzen zu achten? Was, wenn viele Menschen die unter dem Egoismus anderer leiden, irgendwann irgendein Ventil suchen, Fanatismus, Rassismus, Amoklauf? Was, wenn viele Menschen überzeugt sind, das Richtige zu tun und alle, die etwas anderes tun, als Diener des Bösen brandmarken? Dann hätten wir einen kollektiven Wahnsinn, ein Karussell der Gewalt, das sich unaufhörlich dreht und völlig willkürlich alles zerfetzt, nicht wahr? Ihr braucht keinen Teufel. Ihr seid euer eigener."

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Themenersteller Verfasst : 19. November 2023 19:43
Land ohne Segel
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