[RP] Krieg der Fey'...
 
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[Gelöst] [RP] Krieg der Fey'ri (abgeschlossen)

Spiegelfeder
(@spiegelfeder)
Fester Nebel Spieler

((Beitrag von vor 2 Jahren und 5 Monaten))

 

Filrean hatte sich bereits eine ganze Weile lang mit den Geschehnissen an der Oberfläche beschäftigt, schließlich kamen seine Kundschaft und seine Handelspartner von dort, sodass es ihm ein gewisses Anliegen war, dass diese überlebten. Natürlich war das eigennützig und vorhersehbar, aber für ihn gab es zu diesem Zeitpunkt nichts Wichtigeres, was schon allein ob der Lage nahe Lisfar nur allzu logisch war. Ob er dieses kleine Örtchen jedoch im Zweifel verteidigen würde, oder ob er sich mit Haus Jaelre zusammentat, um die Lande für Sarya zu ebnen, musste er noch eroieren. Er konnte von selbst schlecht auf die Mitglieder dieses Drow-Hauses zugehen, da Barrighym zumindest offiziell Lolth-gläubig war und jede gut organisierte Verbindung verlauten ließ, dass seine Yathrin diesen Glauben auch vehement durchsetzte. Sie seinerseits von etwas anderem zu überzeugen, erschien ihm zu riskant und konnte eine Konkurrenz erschaffen, die es bisher noch nicht gab. Immerhin hatte das Haus bisher noch niemanden gegen den Handelsposten geschickt...Dies mochte nun seine Chance sein, sich seiner ganzen Führungskraft zu entledigen, wenn er die Seiten zu wechseln vermochte, zugunsten von mehr Macht und mehr klerikalen Freiheiten, aber dies bedeutete auch, dass er Lisfar den Rücken kehren würde und schlichtweg alles dem Erdboden gleichmachen müsste.
Wie praktisch... er war so dicht heran, dass er sämtliche Truppen durch das Portal, direkt in das Herz von Lisfar schicken konnte. Ihm schoss der Gedanke durch den Kopf, sich eigenständig auf die Suche nach Sarya zu begeben und ein Treffen zu organisieren, dass dieses kleine Fleckchen von innen heraus zerstört werden konnte. Keine Mauern, keine Fallen, keine Kenntnis über ihn oder sein Vorhaben.
Der Nekromant begann dann schlichtweg damit, zunächst die Bücher über das verruchte Haus Jaelre zu wälzen und fand schnell die vier "Ratsmitglieder" Nurkinyan, Belarbreeza, Jezz der Lahme und Tebryn, heraus. Nun musste er nur noch den Gerüchten folgen, die besagten, dass sie es sich in alten Elfenbehausungen gemütlich gemacht hatten, oder machen würden. Der Cormanthor sollte es also sein.
Filreans Kenntnisse über das Portal und die Reise durch die Tunnel war ausgeschöpft und solange es keine weitere Möglichkeit gab, die Endpunkte des Zwei-Wege-Portales zu manipulieren, hatte er (zumindest magisch) nur begrenzten Zutritt zum Cormanthor-Wald, nämlich zu den östlichen Ausläufern und die weiteren Tiefen, die zum Labyrinth führen mochten, musste er zu Fuß absolvieren.

...sowas machte er natürlich äußerst ungerne, sodass er sich damit begnügte, begnadete Späher in den Cormanthor zu schicken, sowohl Dunkelelfen, als auch menschliche Bewohner, die seinen finanziellen Verlockungen nicht widerstehen konnten. Er wollte Informationen über den derzeitigen Standort sämtlicher Parteien (bevorzugt Haus Jaelre und Dämonenstreichlerin Sarya) und rufte sich derweil wieder die Geschichten Myth Drannors ins Gedächtnis, nur um sehnsüchtig schnaufend bei Pelendralaar hängen zu bleiben. Was war eigentlich aus dieser Echse geworden?

[[Die Späher sollten herausfinden : Wo hat sich Haus Jaelre einquartiert, wie hoch ist deren Anzahl, wie sind sie militärisch aufgestellt, wie ist die allgemeine Stimmung.
Gleiches galt für die Schauplätze der Schlacht (wenngleich er damit rechnete, dass kaum ein Späher die Reise nach Myth Drannor überleben würde...aber das war ihm gleichgültig) : Gab es einen Zugang über ein Portalnetzwerk, wo sammelten sich die meisten Vertreter teuflisch/dämonischer Natur, wie hoch ist deren Anzahl, wie ist die allgemeine Stimmung.]]

Vorerst sah er keine Notwendigkeit darin, sich gegen seine Handelspartner zu stellen, aber Angebote würde er sich einholen...wer wusste schon, ob es nicht auf der anderen Seite der Kluft schöner war.

Also ließ er auch einer Person einen Brief zukommen, die er schon länger nicht angetroffen hatte.

 
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Am einfachsten zu beantworten war die Frage, was aus der Echse geworden war. Sie war… wenn Filrean diese Frage gegenüber dem ein oder anderen Kontakt erwähnen würde… dem Vernehmen nach den Weg gegangen, der einer solchen Bestie vorbeschieden war. Sie hatte ihr Ende gefunden. Schon vor ein paar Jahren. Irgendwelcher dahergelaufener Plebs hatte sich bewaffnet, sich durch die Reihen der Drachenkultisten geschnetzelt und den hehren Ambitionen Pelendralaars (oder eben jener, die ihm zur untoten Beinahe-Apotheose verhalfen) ein Ende bereitet. Armer Pelendralaar.

Aber nun galt Filreans Intention ja einer gänzlich anderen Prätendentin, die Myth Drannors reichhaltiges Erbe für sich beanspruchte: Sarya Dlardrageth, die nochmal mit einer ganz anderen Chuzpe den Reichen zuzusetzen gedachte und bisher ein mehr oder minder erfolgreiches Unterfangen leitete. Gewiss: ihre Ambitionen hinsichtlich Evereskas mussten als gescheitert betrachtet werden… vorerst. Aber, so war mittlerweile klar, mochte dieser Rückschlag nur ein vorläufiger sein.

Nun befand sich Sarya wohl im Cormanthor und das mit der Aussage: „wahrscheinlich irgendwo bei Myth Drannor (Fragezeichen)“ war auch das konkreteste, was Filrean in Erfahrung zu bringen vermochte. Eine Kontaktaufnahme zu dieser Dame schien nicht realistisch.

Haus Jaerle indes war…. natürlich auch im Cormanthor. Offenbar, so konnte Filrean in Erfahrung bringen, hatte man nun wirkliche und tatsächliche Ambitionen entwickelt, in Elfenhof ansässig zu werden. Die Feste Minauth war nicht die schlechteste Ausgangsbasis, aber offenbar erhoffte man sich mehr Vorteile von den Überresten elfischer Hochmagie. Warum auch nicht? Überhaupt trieb das dunkelelfische Gebaren an der Oberfläche interessante Blüten. Das exilierte Drowhouse befand sich mittlerweile offenbar in einigermaßen einträglichem Einklang mit den Auzkovyns… was auch immer davon zu halten war. Vielleicht, aber nur vielleicht fühlte sich Filrean als (formell) Lolth-gläubiges Individuum plötzlich irgendwie auf… verlorenem Posten, ein Außenseiter… aber gut… ein Außenseiterdasein mochte für Filrean nun auch nicht die allerneuste Erfahrung sein, aber eine innere Stimme (so er diese noch nicht abgetötet hatte), mochte fragen: „Filrean… wie hältst du’s mit der Religion?“

Was die Portale betraf… nun, es gab da ja ein Portal recht nahe bei Barrighym und möglicherweise führte es nach Myth Drannor. Probieren geht über Studieren? Aber ja… dem Vernehmen nach wollte man gerade nicht wirklich in Myth Drannor sein. Irgendwo da sammelte sich ein Elfenheer, dann – es wurde nicht konkreter – Dämonen oder Teufel oder beides (ja, was war denn nun mit dem Blutkrieg geworden?!). Es gab gewiss klügere Ideen, als den Versuch zu wagen, durch das Portal Myth Drannor zu erreichen. Schlimmstenfalls würde Filrean unmittelbar zernichtet werden, sobald er am anderen Ende aufploppte.

Oder er stand halt im Wald. Allein.

Insgesamt war alles sehr unbefriedigend uninformativ, unklar, wenig bereichernd. Aber immerhin gab es vage Anhaltspunkte…

 
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Natürlich. Wo ein Drache, da auch ein Drachentöter...es war wahrlich eine Schande, dass gerade so etwas, was ja nunmal per se "unsterblich" war, mal wieder von unbekannten, sogenannten "Helden" zerissen wurde. Konnten sich diese untoten Biester nicht ein wenig mehr Zeit lassen und mit ihm in Kontakt treten? Für einen guten Schluck Wein? Nicht, dass er den noch schmecken konnte und Pelendralaars geschuppter Hintern würde kaum in seine Zuflucht passen, aber.... ach da verlor' sich der Magus wieder in schändlichen Gedanken und versuchte den Fokus zurück zu seinen Interessen mit Pulsschlag zu lenken.
Ihm war natürlich mehr als bewusst, dass er nun nicht in einem Suizidkommando die besten Späher Barrighyms in MythDrannor heizen konnte (obwohl...), um dort treffliche Informationen zu ergaunern. Das würde er den Oberflächenbewohnern überlassen, wenngleich er dafür zunächst den ein, oder anderen erwischen musste. Immer diese hektischen Lebenden, als ob ihnen die Zeit davonrennen würde... halt - das tat sie ja!
Um nicht gänzlich ausnahmslos Leben zu opfern, entschied er sich eben für eine untote Existenz, auf welche es nun nicht wirklich ankam und schnappte sich den nächstbesten, fliegenden Vertreter seiner Art (sprich ein Vögelchen) und beraubte es seinem Herzschlag, nur, um es wieder zu erwecken. Warum auch nicht? Natürlich erst nach ein paar Versuchen, da ihm die Vorstellungskraft über die Stärke eines solchen Tieres fehlte und er es zunächst mit magischer "Effektivität" zum Platzen brachte. Aber irgendwann war er dann auch so weit. Die Komponenten, die ihm von den Hausmitgliedern gebracht wurden, sollten ausreichen (schließlich hatten Vögel ja auch zwei Augen und nicht bloß eins, wenn alles gutging), um einen marginalen, magischen Sensor an das Tierchen zu fixieren.
Lange Geschichte kurz : Das Vögelchen wurde mittels zauberähnlicher Fernsteuerung (etwas holprig natürlich und unter vollem Einsatz seiner neuralen Möglichkeiten - dieses Mal nicht zwischendurch mit James Schach spielen - ), Richtung MythDrannor entsandt und zwar durch das Portal (warum? Ganz klar, die Macht des Zaubers war zeitlich begrenzt, ob er nun zu den Lebenden zählte, oder nicht).
Mal schauen, was es dort zu gucken gab. Vermutlich war es Ansichtssache. Vielleicht auch gar nicht so ersichtlich. Das würde man dann ja sehen.

Sarya also zu erwischen konnte ihn den Kopf kosten, oder eben ihre Armee. Beides keine guten Grundvoraussetzungen für ein nettes Pläuschchen unter vier Augen.

Der Auzkovyn-Clan war ihm ein Begriff gewesen, wenngleich er davon ausging, dass diese sich bloß wie Nomaden verhielten und demzufolge den Cormanthor alsbald wieder verlassen würden. Interessant, dass sich dieser abtrünnige Haufen, mit einer Eilistraee-Priesterin als feste Besatzung wohl tatsächlich mit Haus Jaelre zusammentat. Im Grunde hätte er es sich denken können. Sie hatten damit wohl Ihresgleichen gefunden - sie mussten nur tief genug sinken.
Seit dem Schweigen Lolths hielt er es mit dem Glauben an die dunkle Mutter genau so, wie er es mit jeder schweigenden Persönlichkeit tat. Seine Worte zählten - hörte er sich doch sowieso am liebsten selber reden. Er war bloß immer geschickt und vor allem intelligent genug sich auf entsprechenden Seiten zu positionieren. Welcher Trottel würde sich schon vollends abwenden und offenkundig anderweitigen Glauben zur Schau stellen? Er war verstecken gewohnt...und störte sich auch nicht daran. Seine Gottheit ebenso wenig.
Doch das würde nicht einfach dazu führen, dass er Seiten sprunghaft wechselte. Filreans Erfolge, seine Position, seine Rolle und seine Sicherheit waren unangetastet und Lisfar "noch" unter der Kontrolle der Oberflächenbewohner, die er kannte...sollte sich das ändern, würde er sich schon zu verkaufen wissen. Nun, oder eben einfach ein Portal in ein anderes Leben nehmen.

 
 
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Filreans Versuch war vom grundlegenden Gedanken ja das, was man als "neckisch" bezeichnen konnte, aber die Variablen waren immens in ihrer... Variabilität. Der Vogel jedenfalls ließ sich irgendwie fangen. Da konnte sich Filrean schon etwas darauf einbilden. Die dauerhafte Belebung des toten Vogels war nun auch kein Akt. Aber diese ganze sensorische Ausspähthematik war schon schwieriger. Das größte Problem war, dass der Wahrnehmungsbereich um den Sensor herum auf lediglich ein paar Fuß begrenzt war. Außerhalb dieses Bereichs lag nichts, was Filrean hätte einsehen können, außer natürlich er nutzte die Zauber, die er - mit etwas Glück - über den Sensor wirken konnte, auch wenn die Auswahl nicht sonderlich groß war.

Kurz nachdem das untote Geflügel das Portal passiert hatte, kreischte es plötzlich und aus der Peripherie verdunkelte sich die Sonne, just als sich ein sehr lebendiges Subjekt auf das Vögelchen stürzte, die Krallen voran. Offenbar ein Milan, Bussard oder Adler... sollte dies das Ende der Ambitionen des Faern sein, der Tod des todlosen Vogels? Obgleich im Sturzflug heranstoßend bremste der Greifer harsch ab und Filrean mochte erkennen, dass sich in diesem Moment auch die Augen des Angreifers weiteten. Vermutlich sah Filreans Geflügel durch einen Mangel an Lebhaftigkeit nicht sonderlich... appetitlich aus. Im Gegenteil: offenbar grauenhaft genug, um den ungleich größeren Greifvogel wieder auf Abstand gehen zu lassen. Flugs, gewissermaßen.

So dann konnte sich der Vogel also in der sagenhaften Stadt umschauen, diesem ruinösen Juwel der elfischen Hochkultur in Faerûn. Filrean sah nicht wirklich was davon. Er sah ein paar Steine, ein bisschen Gras, hier mal den Teil eines Gebüschs, vielleicht auch mal einen Ast, aber hier und da durchaus etwas, was zu einer Ruine gehörte, in der sich garantiert mal was bedeutendes fand.

Achja... und da waren da freilich noch die Dämonen-Patrouillen, niederer Abgrund-Plebs, oft angeführt von einem etwas höheren Auswurf der Abyss. In einem anderen Teil der Stadt wiederum lagerten Teufel. Scheinbar schien hier gerade sowas wie Waffenstillstand im Blutkrieg zu herrschen. Warum auch immer. Die Zahl der Dämonen und Teufel war unmöglich einzuschätzen auf diese Weise.

Als sich Filreans Vöglein recht nah an eine Truppe aus Teufeln heranwagte, folgten wohl einige Worte auf Infernal. Auch wenn das meiste davon belanglos war, hörte Filrean doch etwas heraus, dass nach einem Namen klang... einem Aristokraten, dem Vernehmen nach. Einem Gebrandmarkten oder Gezeichneten König...

Und dies war die letzte Information, die Filrean erhielt, denn einer der Teufel wurde auf ihn aufmerksam... also, auf den Vogel... aber vielleicht auch auf Filrean. Jedenfalls starrte das externare Wesen scheinbar direkt gen Filrean, eh dessen kleiner Sendbote... verpuffte.

 
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Nacherzählung aus dem Rollenspiel mit Zimtstern (SL) und nur hierher gepackt, damit nicht x Threads aufgemacht werden müssen

Die Recherchen seiner Dienerschaft warern mangelhaft, nicht nur, dass er die Briefe aufgrund der vielfältigen Rechtschreib-und Grammatik... und... Satzungs...fehler nur mit Kopfschmerzen lesen konnte, sondern allein die Wortwahl brachte sein Herz wieder zum Schlagen. Immerhin blieb der Würgereiz aus. Es gab einfach Dinge mit denen er nicht zurecht kam und die waren für andere völlig unverständlich. Wohingegen die Reise zum Mittelpunkt der derzeitigen Schlachtgeschehnisse für ihn ein Spaziergang war.
Zwar nicht dieser Vogelzwitschernde, lauwarmer Sommerwind und mit den Fingerspitzen über die Gräserstreichende Spaziergang, aber eben dieser, der ihn schnell an sein Ziel kommen ließ, ohne großen Aufwand betreiben zu müssen. Er war arkan maximal gesichert und da ihm sämtliche Emotionen abhanden gekommen waren, konnte man auch nicht davon sprechen, dass er wirklich ehrfürchtig auftrat. Er trat eher... ehrfurchtgebietend auf. Und das beste daran : Er hatte auch noch einen treuen Begleiter bei sich, der nörgelnd, jammernd, nölend einfach nur nach Hause wollte. Das konnte seine Nerven bisher nicht strapazieren, aber die Reise zwischen den Untoten wurde umso lauter und schwieriger, je öfter es an seiner Seite hirnverbrannt brüllte. Ja, es war noch klein...aber war das eine Rechtfertigung für mangelndes Benehmen? Nach ein paar dumpfen Aufschlägen mit dem Blutamnioten-Stab und sanften Streicheleinheiten von James ging es dann auch schon wieder. Welch' Glück.

Mitten in der Nacht, auf alles vorbereitet (da wusste er noch nicht, das körperliche Tätigkeiten abverlangt werden würden...) schritt er also durch das Portal, von welchem er wusste, wo es endete und seine gesamte Existenz wurde von Glassplittern durchbohrt, die sich in die untoten Knochen gruben und auf der anderen Seite wieder hinaus. Er fiel zu Boden, spießte sich beinahe mit seiner Gehhilfe auf und wurde auch noch von James in den Rücken getreten. Was ein Auftritt! Immerhin hatte seine niedliche Begleitung (den Kosenamen Zuckerschnute tragend, so lieb hatte man sich gewonnen) auch ein paar Haare lassen müssen, sodass die Schadenfreude begrenzt blieb.

Als sich seine Gesellschaft auch noch in der Spurensuche als nützlich erwies...wer hätte es gedacht, die Oberflächenbewohner hatten einfach alles zertrampelt und selbst ein unaufmerksamer, unwillentlicher Filrean konnte das erkennen, folgten sie also den allzu offensichtlichen Spuren, um die Toten wieder einzusammeln. Er wollte Allianzen schließen, die Sachlage überprüfen, den ein-oder anderen Ausfall wieder mit Energie versorgen und sich wichtig tun. Letzeres natürlich am Allermeisten.

Der Nekromant hatte Zeit und während das kleine Wesen rasend um ihn kreiste, wie die Sonne um den Planeten, schritt er in völliger Seelenruhe vorwärts und verhielt sich auch so, als er sich mit Derrik unterhielt. Den schwachköpfigen Späher, der feige vor der Schlacht davonlief, hatte es beinahe in zwei Teile gerissen und seine benebelte Sicht glaubte auch noch, dass der Magus auf seiner Seite stand. Tat er auch. Warum auch nicht? Für den Moment war es doch ein treffender Zufall, dass er diesem unter die Arme greifen konnte und mit Hilfe von James herausfand, wo sich das Heerlager befand, aus welchem er alsbald für eigenen Nachschub sorgen würde. Die Attentate der Fey'ri, Sembias, der Fernberger...all das interessierte ihn nur mangelhaft. Für ihn galt es herauszufinden, ob er auf der Seite Lisfars blieb, oder ob er überall ein wenig seine skelettierten Finger anbot und aus allem seinen Nutzen zog. Mit hoher Wahrscheinlichkeit letzteres...aber dazu musste er erst herausfinden, wer denn alles mitspielte - das war ohne den Kontakt zu vernünftigen Diplomaten an der Oberfläche als kritisch zu beurteilen. Fakt war : Gleich auf welcher Seite mehr Lebende fallen würden - gestorben wurde schließlich immer.

Als der Eigenbedarf auf der einen Seite des Flusses gedeckt war und er nach der Identifikation des Grad neun Nekromantie Zaubers sich durchaus in der Lage sah, der ganzen Situation Herr zu werden (es gab nichts, was ihn aufhalten konnte - dessen war er sich sicher), entledigte er sich sämtlicher überdrüssiger Untoter aus purer Nettigkeit. Natürlich. Nettigkeit. Vielmehr ein Vorschuss, sozusagen. Man konnte den Dunkelelfen sogar des Nachts dabei beobachten, wenn man ihn denn von den anderen Untoten unterscheiden konnte und es sich wagte zu der stöhnenden Gesellschaft in tiefster Finsternis dazu zu stoßen. Filrean war nun auch nicht der sozialste Gesprächspartner und tagsüber beschäftigte er sich mit der Krypta, welche er als Ersatzteillager für sich selbst missbrauchte.

Die Informationen, die er daraus zog, wollte er Leyana zukommen lassen... nun...sofern sie sich endlich dazu entschied ein paar Federn zu lassen. Es würde sich zeigen, ob ihr die Ehre der Toten wichtiger war, als der Schutz der Lebenden. Zumal sich die Verhältnismäßigkeit maßgeblich verändern würde, wenn er sein Wissen weitergab.
Nach einer gewissen Vorbereitungszeit widmete er sich James' Erkenntnissen, welche er nach einer Kuscheleinheit mit Derrik und abschließenden Wanderung gewonnen hatte. Also James, nicht Filrean. Dem war weniger zum Körperkontakt zumute, nachdem er gesehen hatte, was da auf ihn zukam. Viele Lebewesen mit Pulsschlag, eine (für ihn) ungünstige Formation und eine Wetterlage, mit welcher er vorerst nicht arbeiten konnte... also musste man ein paar Umstände zu seinen Gunsten verändern. Kein Hindernis für jemanden wie ihn. Doch dafür brauchte er tatsächlich Zeit...

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((Die Aktion ist ca. eine Woche her (also WocheN IG vermutlich) und mit SL-Schaft abgeklärt, alle Zauber finden sich im Regelwerk))

Nachdem er durch James wusste, wo sich das Heerlager von Derrik befand und er durchaus davon ausging, dass das Attentat auf den Kommandanten seine Folgen, im Form von aufgeschreckten Hühnerhaufen, hatte, suchte er solange nach einer zutreffenden Position, dass er in einem gewissen Abstand, nah genug an alles herankam.
Filrean war - wie immer - monströs von sich selbst überzeugt und hatte daher ein paar Kleinigkeiten zuvor geplant und für sich organisiert : Untote, die er auf seinem Weg vom Fluss, zum Lager sammeln konnte, hatte er zwar um sich geschart, aber jene sollten nur kleine Arbeiten verrichten und einen Ablenkungsmodifikator erschaffen, sowie ihm Sicherheit bieten, sollte es doch jemand in seine Richtung schaffen. Wovon er natürlich grundsätzlich nicht ausging.

Mitten in der Nacht sorgte er für ein paar Kleinigkeiten, die Hinweise auf ihn vernichten sollten.
Mit ein paar feinen Handgriffen zog er eine imaginäre Linie um sich und ließ in der Finsternis einen Nebelschleier um sich und seine Untoten entstehen, welcher auf Entfernung sämtliche Sicht vernebelte... er würde mehr als die halbe Nacht andauern, in einem Umkreis von 436 metern langsam und allmählich entstehen, den wärmlichen Dunst der lauen Nächte ausnutzend und ihm ein wenig Zeit verschaffen, die er auch brauchte, um sich vorzubereiten. Denn das Wetter und seine komplette Umgebung war etwas, was er leider notwendigerweise beeinflussen musste, um die ausgewählten Zauber mit voller Wucht einschlagen zu lassen. Das Ambiente, die Stimmung, die Kreatur, alles hatte er zuvor geplant und sich darauf eingeschossen. Er wollte nur so wenig Aufwand wie möglich betreiben, aber so viel wie nötig. Sicher. Er hätte auch einfach alles sprengen können, aber dafür wollte er zum Einen nicht die Komponenten verschleudern und zum Anderen war er nicht dafür bekannt, sich völlig zu verausgaben. Filrean hatte es nicht nötig zu protzen. Er wusste, er war der Beste.

Er brauchte zehn Minuten, um das Wetter zu der Art zu zwingen, die er haben wollte. Er wollte es unangenehm, nass, regnerisch, trüb und so richtig schön hässlich. Die Wolken verdunkelten nach der angegebenen Zeit den Sternenhimmel und ein Gewitter zog auf. Eine Naturgewalt, welche nur dem Zwecke der Ablenkung und der Verbesserung seiner Umstände diente. Während das Heer also vom Regen durchtränkt wurde und das Rauschen der Tropfen in ihren Ohren dröhnte, wie ein ferner Wasserfall, konnte er sich auf Dinge konzentrieren, die schlussendlich vielleicht nicht nötig waren. Vielleicht hätte es auch gereicht, genau jetzt, einen Zauber in die Menge zu jagen, aber das war ihm zu einfach, zu schlicht. Warum nicht die Naturgewalten für sich nutzen und alles wie eine normale Fügung darstehen zu lassen?

Je durchweichter der Boden wurde, umso besser konnte er seine Ideen zum Einsatz bringen. Er zeichnete mit dem Stab ein paar Kreise in den Boden hinein, vier an der Zahl, jeweils zu seinen Seiten, wischte sie mit den Stiefeln nach und ließ die Erde sich bewegen, langsam, stetig... es dauerte...und zwar verdammt lange...denn er wollte sie ungesehen einkesseln und zwingen in seinem Wirkungskreis zu bleiben. Dabei ging er ob der schieren Größe des Lagers nicht dazu über, sie komplett einkreisen zu wollen, es reichten die erschafften Schlammwände, die zusätzlich dafür sorgten, dass abschüssiger Regen in die Mitte, zu den Zelten und Gerätschaften liefen und ein Entkommen durch Rutschgefahr schwieriger wurde.

Jetzt begann langsam der richtige Spaß...die Vorbereitungen liefen : Es wurde nass, ungemütlich, der Regen klatschte den Soldaten ins Gesicht, durchweichte ihre Kleidung, schepperte auf ihre Rüstung und ihre Zelte. Es war laut genug, um seine Vorhaben mucksmäusschenstill wirken zu lassen, apropo Mäusschen... die kleinen Pest-Nager konnte er jetzt gut gebrauchen, denn wohin sollten sich diese Viecher verziehen, wenn nicht in Zelten, wo es Nahrung in Fässern gab und Käsefüße zum Anknabbern? Er beschwor knapp hinter einer Schlammwand, die er zuvor erschaffen hatte, einen Rattenschwarm, damit dieser in der Nässe hinabrutschte und im Lager sein Unwesen trieb. Nichts Ungewöhnliches...dachte er sich zumindest. Er hatte in etwaigen Büchern über diese kleinen Biester gelesen und wollte es einfach mal ausprobieren. So hatten die Krieger nicht nur ein Problem mit der Wetterlage, sondern auch mit argwöhnischen, beissenden, Krankheitenverbreitenden Tieren zu tun, die dort umherhuschten. Und Zuckerschnute durfte auch die ein, oder andere verwirrte Ratte fressen, wenn er denn wollte... hoffentlich bekam er keine Flöhe... ob untote Flöhe möglich waren? Dies galt es herauszufinden, nur nicht jetzt.

Als wäre dies nicht alles genug um der Meute langsam einzuheizen, wollte er da noch etwas ausprobieren. Ein mächtiges Ablenkungsmanöver, dass ihn eventuell alles kosten könnte... aber wer sagte einst zu ihm : Kein Risiko, kein Spaß? Nicht, dass er wirklich Spaß empfinden konnte, aber so langsam packte ihn ein neues Gefühl : Nervenkitzel. Das hatte er schon lange nicht mehr empfunden, aber je schneller er die Reaktionen sah; die rumhuschenden Fackeln, die brüllenden Soldaten, desto mehr gefiel ihm die Vorstellung, alles noch ein wenig weiter auszureizen und dazu gehörte nuneinmal ein großes Fest.

Lange hatte er sich ob der dämonischen Möglichkeiten einer fantastischen Illusion belesen und kam nicht umher : Der "Mahataa" passte absolut perfekt in sein kleines Schauspiel. Eine Kreatur, die den Sagen nach, aus verstoßenen Elementaren bestand, die bevorzugt mit Schlamm, Erdveränderungen und Feuchtigkeit angriffen - praktisch, hatte er doch schon alles so eingeleitet! Nicht, dass irgendwer noch auf solche Ideen kam, aber... wenn auch nur eine intelligente Person sich dort mit Dämonenkunde beschäftigt hatte, ob des Krieges...sollte nun wissen, was auf sie zukam.
In maximaler Reichweite zu ihm projezierte er nach fast aller Aufgabe seiner Konzentration ein Bild einer solchen dämonischen Kreatur und ließ sie aus der Dunkelheit wabern, selbst der trommelnde Regen konnte sein akustisches Nachahmen solch' einer Bestie nicht verdecken (klar, das hatte er sich ausgedacht, niemand hatte irgendwo geschrieben, wie diese Monster klingen...aber wie sollten sie schon klingen? Blechern, wässrig, gurgelnd - bedrohlich eben!).
Dieser Zauber machte es ihm auch möglich Gerüche und thermische Veränderungen zu projezieren, sodass er den Gestank von verfaultem Wasser in das Heerlager hinüberschwappen ließ und die Kreatur eine schwüle Hitze ausstieß (sicher aus dem Abyss...) - er ließ die Soldaten wissen, woher der Angriff kommen sollte...nämlich nicht aus seiner Richtung. Das Monstrum war ausreichend weit genug weg, sodass sich die Leute erstmal im rutschigen Schlamm sammeln mussten, gestresst durch die mangelnde Sicht, die wuselnden Ratten, das Aufblitzen des Gewitters und dieser Kreatur die aus dem Nebel schwebte, speichelnd, knurrend - halt, das war er.

Erregung selten da gewesener Natur machte sich mal wieder in ihm breit - ihm schmorte das Gehirn langsam weg und die Untoten an seiner Seite gerieten ihm außer Kontrolle...also schlitterten sie aus seiner Richtung, die Abhänge hinunter und mitten in das Heerlager hinein. Nun wurden die Zweibeiner also ungewollt von einer Illusion "angegriffen" und von der anderen Seite von wirklich "existierenden" Untoten, die ähnlich der Ratten : Auf Nahrungssuche waren. Sie hatten kein Interesse an dem Nekromanten, der nicht wesentlich mit einem Pulsschlag belegt war und der einzige, der noch an seiner Seite weilte, war der Quell, als er schnell genug, oder...gerade noch kurz vor zwölf bemerkte, dass auch dieser ihm zu entgleiten drohte. Was zur Folge hatte, dass die Mahataa-Projektion kurz einfror - innehielt, wie ein Standbild, eben das, was auch gerade seine neuronale Dysfunktion auslöste.
Nun hatte er nur noch die Wahl...einfach alles in die Offensive zu stecken, davon auszugehen, dass das Trugbild und die Untoten reichten, um sie aufzuschrecken, sie in Panik zu versetzen und den Kopf verlieren zu lassen.

Schweres Gestein, dass er in der Nähe finden konnte brachte er mit einer Handbewegung zum Schmelzen, indem er die knöcherne Hand zur Faust ballte, "feste" Unterlagen für Zelte, für Ballisten und der generelle Untergrund wurde in eine wabernde Masse verwandelt, die bis zu 3 Meter in die Tiefe ragte und alles mit sich zu Boden reissen drohte. Das passte doch recht gut zum Mahataa, den er immer mal wieder in Bewegung setzte und sich durchaus Mühe gab nicht völlig durchgebrutzelt zu werden, was seine Kopfschmerzen anging.

Als das koordinierte Chaos ausbrach...schickte er mit gewieften Handbewegungen zunächst den Zauber hinein, für welchen er die ganze Umgebung geschaffen hatte : Elektrizität sollte durch die durchnässten Wachen strömen, sie nicht nur lähmen, sondern ihre Vitalfunktionen zunichte machen. Knisternd sammelte sich Energie in seinen knöchernen Fingern, als er sich mitten auf das Lager konzentrierte und den gleißend hellen Blitzring zuckend hineinschleuderte. Für einen Moment das Lager erhellend, als die Wucht durch die nassen Körper fuhr und von einer Existenz in die andere schepperte. Das Wasser unter Strom setzend und mit grotesker Kraft den Boden erzittern ließ.

Natürlich hatte er ob der Umstände keine Chance auf Hitzebasierende Zauber, oder musste herbe Einbußen dafür hinnehmen, dazu war er aber nicht bereit gewesen. Filreans Wucht verließ sich auf die Kombination an Umständen und Möglichkeiten die er geschaffen hatte, zudem hoffte er, dass nicht allzu viele der Toten tatsächlich völlig zerstört wurden - die wollte er doch mitnehmen! Jene, an welche er herankommen konnte... belebte er wieder und nutzte sie, um sie untot gegen die anderen kämpfen zu lassen, während er in relativ sicherer Entfernung stand und sich das Schlachtfeld ansah, dass er verursachte und solange es anhielt, konnte er kaum an sich halten. Er schäumte vor Schmerzen in seinem Schädel und sein Körper konnte der inneren Hitze nur mit Müh und Not standhalten, oder vielmehr : weil davon kaum noch etwas mit notwendiger Kerntemperatur vorhanden war. Doch das war es ihm wert und noch viel mehr : der Mangel an sämtlichen Empfinden machte ihn noch süchtiger, nach genau diesem hier : der Gewalt über andere und dem daraus folgenden Nutzen... bis ihm wohl auffallen würde, dass er die meisten zu Asche verwandelt hatte und eben nicht mehr Nutzen konnte.

 

Nur die allerbesten Bösen können sich als Gute tarnen.

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Themenersteller Verfasst : 12. November 2023 11:30
Land ohne Segel
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