(Originalposting vom 15.07.2023)
Ein Neuankömmling hielt sich zur Zeit häufig im öffentlich zugänglichen Bereich des Turmes auf. Im Grunde kam sie seit ihrer Ankunft in Lisfar vor sechs Tagen beinahe jeden Tag hierher und blieb mehr oder weniger solange es gestattet/geöffnet war. Es handelte sich um eine zuweilen leicht verwirrt wirkende Frau mit sehr blasser Haut und spitzen Ohren, allerdings eher von der nicht ganz ausgebildeten Art, so wie sie Halb-Elfen hatten. Ihre Augen hatten eine gelbe Farbe und waren häufig weit geöffnet, während sie sich umsah. Manchmal zuckte ihr Blick paranoid umher oder sie brach ohne erkennbaren Grund in ein nervös wirkendes Kichern um. Wer ihr näherkam, musste außerdem feststellen, dass sie nach Bier, Schnaps und Tabak roch, allerdings wirkte sie nicht betrunken (allerdings auch nicht ganz nüchtern). Sie ging jedoch trotzdem relativ zielstrebig durch die Bibliothek und verbrachte viel Zeit damit, verschiedene der öffentlich zugänglichen Werke zu lesen und zu studieren, sie machte sich Aufzeichnungen in einem Notizbuch und verhielt sich, von ihrem seltsamen Verhalten abgesehen, außerordentlich höflich und demütig, bemühte sich niemanden zu stören, niemandem auf die Nerven zu gehen und niemanden zu verärgern. Wenn jemand sie nach ihrem Namen fragt, wird sie sich als Agatha Uldenschlund vorstellen.
(Originalposting vom 01.08.2023)
Inzwischen schien jener Neuankömmling, Agatha Uldenschlund, sich im Magierturm bereits gut eingelebt zu haben.
Sie hatte sogar ein eigenes Zimmer auf dem ihr Name stand. Sie wurde auch nicht müde, jedem ihrer neuen Kollegen, der es wissen (oder auch nicht wissen wollte) zu erzählen, dass man sie in ihrem Zimmer finden könne, dort wo ihr Name stünde und das man ihr dort natürlich auch Nachrichten hinterlassen könne, wenn man etwas von ihr brauchen würde. Ihr Zimmer war leicht zu finden, es befände sich hinter der Türe, wo ihr Name drauf steht (Filrean hatte Recht - sie neigte dazu, sich zu wiederholen).
Einen großen Teil ihrer Zeit verbrachte sie damit, sich in Büchern zur Herstellung und Verzauberung magischer Gegenstände einzulesen, Anleitungen auszuprobieren und ihn diesem Zusammenhang auch ihr eigenes, handwerkliches Geschick zu verbessern. Wann immer es möglich war, wollte sie Lyn bei ihrer Arbeit im magischen Allerlei helfen, um ihre einen Fähigkeiten zu erweitern.
Den anderen großen Teil ihrer Zeit verwendete sie im Moment dafür, für Finnja Nachforschungen über einen magischen Stein namens 'Sonnenstein' anzustellen. Dabei erkundete sie erkundige sie sich bei den erfahreneren Magiekundigen des Turmes zunächst darüber, ob sie Kenntnisse von einem solchen magischen Stein besitzen, um dessen Eigenschaften wissen und wo man so etwas wohl bekommen könne. Sollte sie bei diesem ersten Versuch, der natürlich eher ein Schuss ins Blaue war, niemanden finden, der auf Anhieb bereits entsprechende Informationen teilen könnte, würde sie weiter nachfragen, ob es in dem Sortiment der Bibliothek auch Werke über gnomische Edelsteinmagie oder Bücher über magische Gegenstände aus dem untergegangenen Nesseril und seien es nur historische Aufzeichnungen oder dergleichen. Falls sie solche findet, würde sie dann diese zu Rate ziehen.
(Gerne kann mir jemand darauf antworten, wobei natürlich auch die Auskunft, dass es keine solchen Bücher gäbe, keine zu finden seien oder die Aussage, dass es viel zu viele Bücher gibt und Agatha ihre Suche zuvor genauer eingrenzen muss, eine Antwort wäre. ^^ Natürlich werde ich auch unabhängig von meinem Posting hier diverse SC IG fragen, wenn ich sie antreffe.)
(Originalposting vom 02.08.2023)
Agatha Uldenschlund konnte recht zügig feststellen, dass detailliertere Informationen über "Juwelen-" oder "Edelstein-Magie" ziemlich rar gesät waren, was schon allein daran lag, dass diese Form der Magie im alten Nesseril praktiziert wurde, wo sogenannte "Juwelenmeister" vorbereitete Edelsteine herstellten und sie manchmal als Fallen in Gräben und Ähnlichem einbetteten. Ein Anwender dieser Art von Magie musste in der Regel sowohl im Schleifen von Edelsteinen, als auch in der Arkanistik ausgebildet sein und grundlegend war diese Form der Magie dazu gedacht, einen Zauber an einem Edelstein zu befestigen, um ihn später zu verwenden. Der Edelstein konnte nur aktiviert werden - und der Zauber wurde freigesetzt - basierend auf einem Auslöser, den der Schöpfer zum Zeitpunkt der Abstimmung des Edelsteins festlegte. Der Auslöser konnte sein, dass der Edelstein berührt wurde, dass eine bestimmte Zeit seit seiner Abstimmung vergangen war oder dass eine bestimmte Art von Kreatur in der Nähe des Edelsteins war oder kam.
Die Geheimnisse der Herstellung präparierter Edelsteine waren so gut verborgen, dass es den Anschein erweckte, diesem niemals (oder nur unter sehr schwierigen Bedingungen) habhaft werden zu können. Man konnte solche Edelsteine noch aus antiken Schatzkammern bergen, in welchen sie unerwartet ihre gespeicherten Zauber freigaben und auslösten, bevor sie in den Händen von Schatzsuchern zu Staub zerfielen.
Die Praxis der Verarbeitung genau solcher "geladener" Edelsteine konnte sie in keinem einzigen Buch mehr finden und die hiesigen Gelehrten sprachen von 'magischen' Edelsteinen bloß, wenn es dabei um Materialkomponenten oder den Einsatz von Foki ging.
Auch konnte sie in Erfahrung bringen (was gängiges Wissen für Arkanisten war), dass viele Edelsteine - ob nun kostbar, weniger kostbar oder wertlos - bekannt für ihre starken magischen Eigenschaften an sich waren. So waren sie ihrerseits entweder eigenständig 'magisch' oder wenn sie als Komponente für die Erschaffung von magischen Gegenständen, Tränken usw. genutzt wurden. Manchmal waren die 'angehafteten' magischen Eigenschaften von solchen Edelsteinen unklar und mit nur wenigen Ausnahmen war es nicht möglich, auf die natürliche Magie eines Steines zuzugreifen, ohne das Wissen zu besitzen.
Einige Steine sorgten für Verstärkungen des Trägers, solange dieser im Besitz war oder sie an der Haut trug und allzu allgegenwärtig war, dass die Nutzung der natürlichen magischen Eigenschaften ungenau war und oft 'fehlerhafte' Ergebnisse lieferte - ähnlich wie die Steine selbst Unreinheiten besitzen konnten. Die Kunst der Verzauberung von Steinen war also nicht bloß ein längst vergessenes Geheimnis (und wenn es das nicht war, dann war es verdammt gut gehütet), sondern furchtbar gefährlich.
In ein paar Büchern konnte sie jedoch kleine Geschichten entdecken, wie die antiken Nesseril Chrysoberyll nutzten, um alles - von Warnungen über Anweisungen, bis hin zu motivierenden Reden 'aufzunehmen' oder wie sie Azurit-Amulette nutzten, um sich in ihren Küchen vor Verbrennungen zu schützen (eine Praxis, die auch von Menschen aus Halruaa, Myth Drannor und Calimshan praktiziert wurde).
Man arbeitete sogar Tremair-Steine in wertvolle Kleidungsstücke ein, damit die Träger vor Flüchen geschützt waren und im Süden nutzte man Korall aufgrund der heilenden Eigenschaften und in anderen Regionen wurden Rituale mit Aquamarin durchgeführt, um andere Edelsteine zu verfielfältigen.
Agatha mochte die Geschichten für Ammenmärchen halten, aber Fakt war : Abgesehen von einigen Eigenschaften, die oft unbekannt und fehlerhaft waren und die 'natürlich' mit sich geführt wurden, war die Kunst der Edelstein-/Juwel-Magie nahezu verloren gegangen.
Einmal abgesehen von der kleinen Randnotiz, dass in den 1360TZ wohl jemand Wissen entdeckt haben sollte, um eine Armee aus Golems zu bauen, die schlussendlich nicht kontrolliert werden konnten.
Zur Thematik des Sonnensteins konnte sie folgendes nach stundenlanger Recherche in Erfahrung bringen :
Der Sonnenstein, auch bekannt als Oligoklas, war ein Feldspat-Edelstein, der eng mit dem Mondstein verwandt war. Die Variätet 'Aventurin-Feldspat' hat eine rötlich-bräunliche Farbe und glitzert stark durch mikrokristalline Einschlüsse in rot und orange, sodass er in einem warmen goldenen Ton funkelt.
Dieser dekorative Stein war weich und konnte nur als Cabochon (glatt und ohne Facetten) geschliffen werden und war selten mehr als 2cm im Durchmesser groß. Diese Art von Steinen wurden von Anhängern Labelas Enoreth und Sehanine Mondbogen oft als heilig betrachtet und zeigten sich angemessen als Opfergaben oder um sie zu weihen. Nicht selten wurden sie als Zeichen oder gutes Omen der jeweiligen Gottheit gedeutet, wenn man diese fand.
Man konnte diese Edelsteine zu schmuckvollen Talismanen verarbeiten, die auf Untote wirkten, wie gleißendes Sonnenlicht - dazu musste man diesen mindestens einen Tag lang in der vollen Sonne aufladen lassen (etwa sechs Stunden kontinuierliche Belichtung).
Sonnensteine konnten auch Entladungszauber im Zusammenhang mit Licht und Energien aller Art speichern; doch dazu mussten sie sorgfältig vorbereitet und von einem "Juwelenmeister" entsprechend verzaubert werden. Abgesehen davon, brauchte es für einige Wirker wohl diesen Stein, um gewisse Formen von Magie zu wirken - doch welche, blieb ein Geheimnis.
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- Ed Greenwood, Eric L. Boyd (1996). Volo's Guide to All Things Magical. (TSR, Inc), p. 51. ISBN 0-7869-0446-1.
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(Originalposting vom 10.09.2023)
Es zeigte sich, dass Agatha heute sehr viel fröhlicher im Turm ihrem Tagwerk nachging. Sie schien sogar fast so etwas wie einen Hauch von Selbstbewusstsein erlangt zu haben. Ihre Aufgaben erledigte sie wie üblich mit Zuverlässigkeit und Fleiß, aber mit einer neuen, strahlenden Freude in den Augen. Irgendein kürzliches Ereignis schien sie sehr glücklich gemacht zu haben. Sie hatte zudem ein hübsches neues Kuscheltier.
Agatha war bereits wieder emsig am werkeln.
Nachdem das erste Vorführungsmodell ihres magischen Teeservices (bis auf einen kleinen Unfall mit Tasse Nummer fünf) endlich funktionsfähig war, musste nun rasch das zweite Modell geschaffen werden, dieses Mal etwas extravaganter! Dann würde Sarah es in der Oberstadt demnächst bei einer ihrer Teerunden der feineren Gesellschaft vorstellen. Und ehrlich gesagt, war das ja auch genau die Zielgruppe, die Agatha anvisiert hatte. Immerhin war dieses Teeservice in der Herstellung nicht ganz günstig und eigentlich war es in erster Linie ein amüsantes Spielzeug und ein Hingucker. Der normale Fischer oder Bauernknecht würde für so etwas kein Geld ausgeben. Letztendlich konnte die Kanne nichts weiter als selbstständig das ihr zugeführte Wasser auf die richtige Temperatur bringen, die Teeblätter rechtzeitig wieder dem Wasser entnehmen, um dann Tee in die kleinen Tässchen zu schenken, die dann zu den am Tisch sitzenden Personen wanderten... oder in ein scherbiges Ende zu rennen, so wie die unglückselige Tasse Nummer fünf. Glücklicherweise waren die Tassen keine echten Lebewesen, sondern einfach nur animierte Gegenstände. Trotzdem war es traurig für die Tasse Nummer fünf!
Zugleich hingen da auch schon überall Notizen und Pergamente für die Vorbereitung einer Expedition in das Feenreich, der Entwurf für die nächste Illusionsvorführung war als kleines Diorama mit einem Skript bereit und an einer anderen Wand hingen schon die Notizen und ersten Überlegungen zur Erforschung der Möglichkeit einer magischen Esse.
Sie hatte schon einiges vor, hoffentlich übernahm sie sich nicht!