Von Agatha Uldenschlund
Es gibt viele verschiedene Elfenarten, aber drei sind besonders bekannt.
Das sind die Waldelfen oder Kupferelfen, die Mondelfen oder Silberelfen und natürlich die Sonnenelfen oder Goldelfen. Es gibt aber auch noch Meereselfen und Gerüchten zu Folge sogar geflügelte Elfen, die ganz hübsch sein sollen. Leider habe ich noch nie geflügelte Elfen gesehen. Nur einmal dachte ich, dass es so wäre, aber das war dann leider eine Erinnye.
Waldelfen oder Kupferelfen
Die Waldelfen heißen auch Kupferelfen, weil ihre Haut so kupfernfarben ist, manchmal aber auch grün mit nur einem leichten Kupferstich. Sie lieben die Natur noch mehr als die anderen Elfenarten und leben meistens in Wäldern, im Einklang mit ihrer Umwelt. Die meisten von ihnen sind eher scheu und zurückhaltend und wollen mit Menschen nicht viel zu tun haben.
Mondelfen oder Silberelfen
Die Mondelfen oder Silberelfen haben meistens eine helle, fast weiße Haut, manchmal auch mit leichtem Blaustich. Sie haben häufig silberne, weiße oder blaue Haarfarben. Sie kommen von allen Elfen am Besten mit Menschen klar. Wenn man einen Elfen in einer menschlichen Sieldung antrifft, handelt es sich daher meistens um einen Mondelfen. Viele Mondelfen sind trinkfester als ihre Statur vermuten lässt und manche können es sogar mit Zwergen aufnehmen, also Vorsicht.
Mondelfen sind auch diejenigen, die am ehesten Halbelfen zeugen, weil viele Mondelfen auf Abenteuer ausziehen und sich dann in die hüsche, menschliche Schurkin ihrer Abenteurergruppe verlieben, zumindest war das bei Mama und Papa so. Mein Papa war ein Mondelf.
Sonnenelfen oder Goldelfen
Die Sonnenelfen heißen auch Goldelfen, obwohl ihre Haut eher bronzefarben ist. Aber weil sie meistens sehr von sich eingenommen sind, ist es ihnen lieber, wenn man sie als Goldelfen bezeichnet, weil Bronzeelfen implizieren würde, dass sie unter den Silberelfen stehen würden. Sonnenelfen haben oft Probleme mit Menschen, leben aber anders als die Waldelfen nicht in Wäldern, sondern in Städten, die häufig mit extrem mächtiger Magie geschützt oder gar verborgen sind, weil unter den Sonnenelfen mit die mächtigsten und klügsten Magier sind. Leute, die keine Elfen sind, lassen sie selten in ihre Städte rein und sie gehen auch selbst selten in Menschenstädte.
Dunkelelfen oder Drow
Es gibt Uneinigkeit darüber, ob man die Dunkelelfen überhaupt als Elfen bezeichnen soll. Sie haben dunkle, meist obsidianfarbige Haut und weiße Haare. Wenn das Haare nicht ganz weiß ist und zum Beispiel einen Gelbstich hat, dann mag das heißen, dass er nicht ganz reinblütig ist und irgendwann mal in seiner Ahnenfolge sich anderes Blut mit daruntergemischt hat. Darauf sollte man den Dunkelelfen aber nicht ansprechen, weil die dann sehr wütend werden können. Viele Dunkelelfen sind leider sehr böse und sadistisch und hassen alle anderen Elfen. Und alle Menschen. Und eigentlich auch einander. Naja, viele von ihnen hassen halt sehr gerne. Sie müssen wegen einem uralten Fluch unter der Erde leben und haben dort meistens nur Pilze zu essen. Da ist natürlich klar, dass sie häufig schlechte Laune haben.
Elfisches Leben
Die Elfen können sehr alt werden, zehnmal so alt wie die Menschen. Die Dunkelelfen werden meistens nicht so alt wie die anderen Elfen, da sie sich oft gegenseitig umbringen, weil sie sich gegenseitig hassen, meistens schlechte Laune haben und ihre Götter das toll finden. Alle anderen Elfen leben normalerweise ihre volle, lange Lebensspanne.
Die hohe Lebenserwartung führt natürlich zu einem ganz anderen Lebenszyklus. Elfen können sich oft erst so mit 100 Jahren als erwachsen bezeichnen, obwohl sie schon früher die körperliche Reife erlangen. Sie merken, dass sie erwachsen sind, wenn ihre Götter ihnen einen Traum schicken, in dem sie ihnen mitteilen, dass sie jetzt erwachsen sind. Dann denken sie sich einen neuen Namen aus und schauen, was sie mit ihrem weiteren Leben so anstellen, also eigentlich ähnlich wie die Menschen.
Sie haben wegen ihrer Lebenserwartung auch ganz andere Wahrnehmungen vom Verstreichen von Zeit. Wenn ein Elf dich zehn Jahre lang nicht besucht, heißt das nicht, dass er dich nicht mehr mag, es kommt ihm einfach nur nicht wie zehn Jahre vor. Da hilft es, dem Elfen zu sagen, dass man ihn vermisst. Die meisten Elfen haben ein großes Herz und sind ihren Freunden loyal, wenn man es mal geschafft hat, dass ein Elf einen als Freund betrachtet. Dafür braucht es aber auch oft sehr lang.
Anders als wir Menschen oder Halbelfen schlafen Elfen nicht. Sie versetzen sich in so eine Meditiation, die sich Reverie nennt, da dauert dann vier Stunden in denen sie sich kaum mehr rühren, manche machen das im Liegen, aber ich habs auch schon mal im Sitzen erlebt.
Elfische Geschichte
Irgendwann mal vor vielen Äonen hat der elfische Obergott, der Correllon Larethian heißt (elfische Götter haben alle einen Nachnamen, anders als unsere Götter) sich gedacht, dass er jetzt auch mal ein Volk erschaffen soll. Er hat dann aus Sternenlicht und Mondtränen und Lehm die ersten Elfen gebastelt, wobei ich nicht ganz sicher bin, ob das so stimmen kann, weil ich mir nicht vorstellen kann, wie das geht. Allerdings ist er ja auch ein Gott.
Aber er ist auch ein Mann und hat männliche Bedürfnisse. Das führte dann zu einem Problem. Es hat wahrscheinlich schon seine Gründe, warum die meisten Götter eher ledig bleiben. Jedenfalls verliebte er sich in eine weibliche Göttin namens Arau-Schnee und machte sie zu seiner Frau. Das lief wohl auch zuerst einige Zeit lang noch ganz gut, aber Ehen sind halt so eine Sache, vor allem, wenn man ewig lebt, schätze ich. Irgendwann haben sie sich nicht mehr gemocht und wollten nicht mehr zusammen sein. Dann hat Arau-Schnee versucht, Correllon umzubringen, das hat aber nicht geklappt.
Correllon und die anderen Elfengötter fanden das nicht gut und haben gesagt, dass Arau-Schnee weg muss. Und da Götter keine halben Sachen machen, haben sie Arau-Schnee mit einer Spinnengestalt verflucht und in den Abyss weggesperrt, damit sie keinen Ärger mehr machen kann. Arau-Schnee war darüber sehr wütend und nannte sich dann Lolth und gab sich den Beinamen Spinnenkönigin. Leider sah sie die Elfen wohl inzwischen als die gemeinsamen Kinder von Correllon und sich an und wollte dann das Sorgerecht für ihr liebstes Elfenvolk, die Dunkelelfen. Correllon sagte aber dann Nein. Lolth ließ das nicht auf sich sitzen und wartete ab, bis sie eine Chance kriegen würde.
Dann kamen die Kronenkriege. Die Elfen geben allen Dingen immer komische Namen. Insgesamt gab es fünf Kronenkriege. Dabei ging es dabei nicht einmal um Kronen. Während der fünf Kronenkriege haben alle Elfenreiche sich gegenseitig bekämpft, weil sie sich nicht mehr so lieb hatten wie am Anfang, wobei auch einige sagen, dass Lolth hier mit Streit gesäht hat. Dafür gibt es aber keine Beweise. Jedenfalls hat Lolth dann den Dunkelelfen versprochen, dass sie den Krieg gewinnen werden, wenn sie aufhören, zu Correllon zu beten. Das haben dann viele von den Dunkelelfen gemacht. Darüber war dann Correllon so sauer, dass er sie alle mit einem Fluch belegt hat, wegen dem die Dunkelelfen jetzt unter der Erde leben und sich Drow nennen müssen.
Die anderen Elfen waren dann ganz schockiert und haben sich entschieden, dass sie jetzt doch lieber alle wieder nett zueinander sind, bevor Correllon nochmal wütend wird, mit dem ist wohl echt nicht zu spaßen. Deshalb bete ich auch zur Sicherheit einmal täglich zu ihm, obwohl ich nur eine Halbelfe bin, aber man weiß ja nie.
Zu Correllon betet man übrigens immer so um Mitternacht, also ist das praktisch, weil man das kurz vorm Schlafen machen kann. Außerdem mag Correllon es, wenn man jeden Monat dann wenn der Mond im ersten Viertel steht. Correllon findet den Mond zu der Zeit am schönsten, weil sein Symbol ein Sichelmond ist und er meint, dass der Mond wenn er im ersten Viertel steht halt so aussieht wie so ein Sichelmond. Man soll dann singen und tanzen und künstlerische Sachen machen (ich arbeite dann meistens an so verzierten Topflappen).
Die elfische Sprache ist sowas von extrem kompliziert und hat so obskure grammatikalische Regeln, dass es für Menschen fast unmöglich ist, sie vernünftig anzuwenden. Und wenn man es versucht, klingt es wohl für die meisten Elfen eher ziemlich plump oder witzig. Ich selbst hab es auch probiert, aber es klappt einfach nicht wirklich.
Trotzdem gibt es ein paar elfische Grundbegriffe, die man schon verwenden kann, ohne von Elfen gleich schallend ausgelacht zu werden:
Alae – heißt soviel wie Hallo
Namaarie – heißt soviel wie Tschüss
Ava – heißt soviel wie Ja
Neh – heißt soviel wie Nein
Mani – heißt soviel wie Wie
Atara – heißt soviel wie Mama
Atar – heißt soviel wie Papa
Dina – heißt soviel wie Fresse halten
Sha – heißt soviel Freund
Wenn ein Elf dich Sha nennt, dann hast du es geschafft, das wird nur wenigen Nicht-Elfen zuteil und die meisten Elfen brauchen echt verdammt lange, bis sie jemanden mögen. Wenn sie dich ganz, ganz, ganz gerne mögen, fügen sie das Sha sogar an einem Namen an, also würde mich so jemand dann zum Beispiel Agatha’sha nennen.
Fazit
Abschließend kann man sagen, dass man gut mit Elfen klar kommen kann, wobei es unter ihnen halt auch solche und solche gibt. In jedem Fall ist immer eine gute Menge Geduld mitzubringen.