Easifa nahm sich die Zeit nach der Expedition nach Erlenwald für ggf. mehrere Gänge zur Lisfarer Verwaltung.
Ihr erstes Anliegen war der Erwerb einer Bürgerurkunde:
Hier würde Sie angeben, dass sie als Priesterin der Umberlee die Pflege des Schreines übernommen hat und angesichts ihres "fortgeschrittenen" Alters hier in Lisfar heimisch werden würde. Sie hatte die benötigten 500 Goldstücke für den Erwerb dabei.
Ihr zweites Anliegen war das Einfordern des Soldes, das in dem Aushang für Teilnehmer an die Expedition nach Erlenwald versprochen wurde.
Ihr drittes Anliegen war die diplomatische Situation Lisfars:
Als Bürgerin (in spe) wollte Easifa wissen, mit welchen Städten es militärische oder wirtschaftliche Vereinbarungen gab. Insbesondere interessierte Sie aufgrund aktueller Ereignisse die Talländer, die Mondseeregion und die Länder der Drachenweite wie Calaunt.
Ihr viertes Anliegen war der Erwerb eines Grundstückes oder die Nutzungsrechte außerhalb Lisfars und eines Hauses innerhalb Lisfars:
Mit der Bürgerurkunde hätte Sie das Recht ein Eigentum zu erwerben. Sie fragte, ob es im Hafen die Möglichkeit gab ein Haus zu erwerben. Es sollte einerseits dazu dienen für sie als Wohnraum zu dienen, anderseits als Versammlungsort der Umberlee-Gemeinde dienen zu können. Auch plante Easifa dort ihre Dienstleistungen als erfahrene Umberlee-Priesterin anzubieten. Gäbe es ein entsprechendes Gebäude, das zur Verfügung steht?
Anderseits fragte Sie, ob es der Stadt genehm war, wenn Sie nördlich der Stadt, im Bereich des Strandes bei der dem Wasserfall einen weiteren Anbetungsort einrichten würde. Hier wollte Sie mehr als ein Schrein errichten, sondern einen Ort wirklich für intensivere Anbetung.
Ihr fünftes (und vorerst letztes) Anliegen war es, ob eine Prozession durch die Stadt zum Frühlingsanfang eine besondere Genehmigung erforderte.
In der Verwaltung wurde Easifa höflich begrüßt und natürlich gab es auf all ihre Fragen mehr oder minder ausführliche Antworten.
Den ausstehenden Sold für die Expedition erhielt sie umgehend. Die Münzen für die Bürgschaftsurkunde wurden angenommen und im Gegenzug erhielt sie eine gesiegelte Urkunde mit dem Wappen der Stadt und ein dünnes Heftchen mit den Rechten und Pflichten, welche mit dem Bürgertum in Lisfar einhergehen. Ein Gebäude im Hafen durfte sie nun freilich erwerben, jedoch kein Land außerhalb. Für den Hauskauf empfahl ihr Gegenüber sich einmal an den zuständigen Beamten für das Hafenviertel zu wenden. Er konnte ihr gewiss das ein oder andere Gebäude zeigen oder empfehlen.
Dass sie die Pflege des städtischen Schreins übernahm, war löblich, vom Bau eines Tempels sollte sie jedoch absehen. Natürlich durfte in sie in ihren vier Wänden ein Geschäft eröffnen oder sich der Betreuung ihrer Schäfchen widmen. Die politische Lage der Stadt befand sich immer mal wieder im Umbruch. Gerade jetzt im Winter war es schwierig hier passende Auskunft zu geben. Diesbezüglich würde sie also im Frühjahr noch einmal wiederkommen müssen. Zudem war dies auch nicht gerade das Fachgebiet jenes Beamten, der ihr gerade gegenüberstand.
Eine Prozession musste angemeldet werden und würde höchstwahrscheinlich im Marktviertel und der Oberstadt auf keine große Gegenliebe stoßen. Dessen musste sie sich bewusst sein.
Hauptcharakter: Sarah Morgentau - Kind der Meere
Spielleiterzuständigkeit: Marktviertel & Oberstadt
So begab sich auch Agatha schließlich mit nervöser Haltung - wobei das im Grunde ihr Normalzustand ist - in das Rathaus der Stadt Lisfar. Mit dabei hatte sie einen Beutel mit 50 handlichen Platinmünzen, von denen jede einzelne einem Wert von zehn Goldmünzen entsprach, also eine Wertesumme von 500 Goldmünzen. Sie wartete brav ab, bis sie an der Reihe war und schilderte dann dem entsprechenden Beamten ihr Anliegen.
"G-guten Tag, i-ich bin Agatha Uldenschlund, ich b-bin eine Magierin, angestellt im T-turm der Lehren u-und im Magischen Allerlei. I-ich möchte sehr gerne offiziell eine B-Bürgerin dieser Stadt w-werden. Mo-momentan bin ich wohnhaft i-im Turm, a-aber ich werde mir demnächst noch eine W-Wohnung im Hafen kaufen. I-ich habe ein festes Einkommen, bin lieb zu Tieren u-und Leuten, i-ich h-habe die örtlichen Gesetze gelesen u-und werde mich natürlich daran halten. Ich bin reinlich u-und wechsle täglich meine Unterwäsche. M-meine Patronin i-ist die Göttin Lliira. I-ich bin 50 Jahre alt, a-aber vielleicht kann man das in der Bürgschaftsurkunde weglassen? G-gibt es noch Fragen o-oder kann ich Bürgerin werden? I-ich habe auch das Geld hier für die Gebühr."
"Ich will dir die Wahrheit sagen. Ihr Menschen habt gar keine Angst vor dem Teufel. Ihr hofft und wollt, dass es ihn gibt. Denn gäbe es ihn nicht, dann... wäret ihr ganz alleine selbst für all das hier verantwortlich? Kriege, Morde, Vergewaltigungen. Das wäret dann alles ihr selbst, nicht wahr? Ihr wollt einen Bösewicht, weil dann alles ganz einfach ist. Töte den Bösewicht, vernichte das Böse. Wäre es nicht schön, wenn es einen Meisterplan gäbe? Wenn alles Schlechte auf der Welt irgendeinem Algorithmus folgt, wenn es Teil eines Puzzles wäre, das man lösen könnte? Doch was, wenn das gar nicht der Fall ist? Was, wenn viele Menschen nur das tun, was für sie gerade besser ist, ohne auf die Konsequenzen zu achten? Was, wenn viele Menschen die unter dem Egoismus anderer leiden, irgendwann irgendein Ventil suchen, Fanatismus, Rassismus, Amoklauf? Was, wenn viele Menschen überzeugt sind, das Richtige zu tun und alle, die etwas anderes tun, als Diener des Bösen brandmarken? Dann hätten wir einen kollektiven Wahnsinn, ein Karussell der Gewalt, das sich unaufhörlich dreht und völlig willkürlich alles zerfetzt, nicht wahr? Ihr braucht keinen Teufel. Ihr seid euer eigener."
Nach dem morgendlichen Ritual und mit mehr als genug Zeit, bevor die das Tageswerk rief, kehrte Lysiane auf ihr Zimmer im Turm zurück. Sie streift sich ihre blaue Robe über, ersetzte aber das Kettenhemd durch eine wärmende Weste und wählte das saubere Schuhwerk. Es war nur ein kurzer Weg zwischen Turm und Rathaus, sodass schmutzige Schuhe trotz der Jahreszeit direkt ins Auge fallen würden. Durch ihre Wahl der sauberen Gewandung herausgeputzt, die Haare nach dem Bad im Meer gewaschen, gekämmt und die Frisur gerichtet, machte sie sich auf den Weg zum Rathaus. Dort angekommen, mit einem handlichen Lederbeutel voll Münzen, mit einem kleinen Büchlein zum Zeitvertreib ausgerüstet und auf eine längere Wartezeit offensichtlich vorbereitet, reihte sie sich am Vormittag in die Schlange ein und wartete geduldig, bis sie an der Reihe war.
Als sie an die Reihe kam, klappte sie ihr Büchlein zu und trat mit einem höflichen Lächeln vor, um ihr Anliegen vorzutragen. "Guten Morgen, mein Name ist Lysiane Marner. Ich bin Mitglied im Turm der Lehren und möchte gerne die Bürgerschaft und ein Haus in der Nähe des Steinwald-Gehöfts, am besten in der Siedlung, erwerben. Mit was für Kosten habe ich für den Grunderwerb zu rechnen? Steht vielleicht eines der Häuser frei oder für einen Tausch zur Verfügung?". Kaum dass die Fragen gestellt waren und offensichtlich gespannt auf die Antwort, nahm sie den klimpernden, mit einer abgezählten Anzahl Münzen beladenen Beutel in die Hand, bereit die Kosten für die Bürgerschaft direkt zu begleichen.
Der Verwaltungsbeamte lauschte Lysiane aufmerksam und nickte an passender Stelle das ein oder andere Mal. Eine Bürgerschaft zu erwerben stellte bei ihren Referenzen überhaupt kein Problem dar. Sollte sie die notwendigen Münzen bereits dabeihaben, könnte man das entsprechende Dokument gleich aufsetzen.
Was ihren Wunsch betraf bei den Höfen zu siedeln, so hatte sie Glück. Tatsächlich war während der Angriffe der Slaadi ein kinderloses Bauernehepaar verstorben und deren Kate stand nun leer und zum Verkauf. Sofern Lysiane Interesse an dem Gebäude hatte, würde man ihr eine Wegbeschreibung anfertigen und den Schlüssel ausleihen, damit sie sich das Haus einmal in Ruhe ansehen konnte.
Hauptcharakter: Sarah Morgentau - Kind der Meere
Spielleiterzuständigkeit: Marktviertel & Oberstadt
Gut vorbereitet wie sie war, enthielt der Beutel bereits die benötigten Münzen und so wurde dieser direkt der Verwaltungsbeamten überreicht.
Das Angebot, sich das Haus in Ruhe anzusehen, nahm sie mit freudigen Blick an and erklärte sich bereit einen Pfand für den Schlüssel zu hinterlegen.
In einem eleganten Gewand gekleidet betritt die blauhäutige Tieflingsdame Siniy Lev das Gebäude, sowohl das Emblem ihrer Herrin Sharess stolz und offen tragend, sowie einen lavendelfarbenen, parfürmierten Brief mit sich führend. So sie aufgerufen wird, mit sowohl Misstrauen als auch offenkundiger Neugier ob ihrer ungewohnten, attraktiven Erscheinung, reicht sie beides an die Verwaltungsbeamten, freundlich erklärend dass sie als neue Priesterin der Sharess in Lisfar berufen wurde und im Schreingebäude zu wohnen gedenkt. Die erforderlichen Münzen wechseln den Besitzer, und sie bedankt sich mit den neuen Dokumenten.
Siniy befand sich auf dem Weg zum Rathaus schon in einer seltsamen Situation. Sie hatte das Gefühl, dass die Bürger sie teilweise edel oder einfach anders dachten, sie argwöhnisch beobachteten. Das Klischee wurde ihr zum Opfer, sie war anders und Menschen wie sie wandelten, schienen Angst oder Argwohn für sie zu empfinden. Die Sache wurde dann aber noch schlimmer. Die zwei Wachen am Eingang zum Rathaus glotzten sie erst einmal irritiert an und lieferten ihr einen Dialog, der nichts gutes verheißen ließ.
Wache 1: "Was zur?... "
Wache 2: "Oh... das ist neu."
Wache 1: "Ihre Haut ich blau ich schwöre sie ist eine von diesen Mischblütern!"
Wache 2: "Sicher? Sie trägt ein Kleid und wirkt gebildet, eventuell sie nur eine Magierin die Pech hatte? Schau, sie trägt ein Emblem von Sharess."
Wache 1: "Das heißt garnichts, sieh mal, sie hat ein Anliegen, es könnte aber auch eine tückische Absicht sein!"
Wache 2: "Wir hatten zuletzt viel Ärger, da könnte es diesesmal genau so sein." *Zustimmend nickten die Beiden.*
Wache 1: "Heda! Grüße, ihr dürft das Ratsgebäude nicht betreten. Wir ahnen schon was ihr wollt, ihr seid bestimmt noch so eine Edle mit viel Gold, sowelche hatten wir schonmal! Ihr benötigt einen Bürgen, falls ihr die Dienste der Stadt selbst zu beanspruchen gedenkt."
Wache 2: "Was? Nein! Zwei Bürgen!" *Die Beiden wechselten skeptische Blicke, waren sich offenbar uneins.*
Wache 1: "Ich bin mir ziemlich sicher... ahhhäääähh schön zwei Bürgen!"
Sie war ein wenig Bosheit der Menschen ihrer Art gegenüber sicher gewohnt. Für den Moment schienen sich die beiden Wachen zumindest auch einig wegen ihr und das nicht im guten Sinne.....
Natürlich hatte Siniy Zeit ihre Situation zu erklären. (Gerne ig weiter)
Ein gut gekleideter - vor allem sauber gekleideter - Herr betrat eines schönen Morgens die Verwaltung, mit dabei hatte er einen wahren Wulst an Formularen. Nach wohl geraumer Wartezeit, würde er sich dann auch bei seinem Gegenüber höflich vorstellen.
"Mein Name ist Vincent Kendell. Ich helfe zeitweise im Talländer als Koch aus und helfe der Alchemistin Veronia bei der Beschaffung diverser Kräuter und Ingredienzien für ihre Tränke."
Dafür wanderten direkt die ersten unterzeichneten Formulare, welche eben dies bestätigten auf den Tisch - alle in mehrfacher Ausführung.
"Hier sind die Formulare für meinen Bürgerschaftsantrag und zusätzlich beabsichtige ich, die seit längerem leerstehenden Wohnräume über der Bäckerei zu erwerben. Der derzeitige Inhaber der Bäckerei hat keinerlei Einwände."
Dazu legte er entsprechend wieder einige Formulare in mehrfacher Ausführung auf dem Tisch ab, zusätzlich dazu einen Beutel mit dem Betrag für die Bürgerschaft.
Und damit wartete er dann auch geduldig ab, ob es noch Fragen an ihn gab.
So betrat der halborkische Waldschrat Thogrim die Verwaltung der Stadt und verkündete Hinweise bezüglich des Aufrufs am Schwarzen Brett zu haben. Höflich erbat um ein Gespräch mit "wer auch immer in dieser Sache das Sagen hat". Auch wenn er sich sichtlich Mühe gibt aber städtische Eigenheiten sind sogar nicht sein Ding...
Zufrieden kamm Kassandra aus dem Gebäude und dreht sich nochmal kurz um.Endlich gab sie die höffliche lächelnde Maskerade auf und grinste frech, als sie sich an die großen Augen des älteren Paares erinnerte als sie ihre Bürgerschaft bekamm und wie jene getuschelt hatten. Für einen Moment zuckte es ihr in den Klauenspitzten zurückzugehen und vor diesen alten Leuten den Armreif abzuziehen. Der Gedanke gefiel ihr. Aber dennoch ging sie zurück in den Kupfertaler.