((Bezugnehmend auf die Geschehnisse in Erlenwalde - Spielereinflüsse/Aktionen/Handlungen))
Endlich durfte man von diesem Schiff runter, endlich konnte man etwas anderes tun, als dieses elende Geschunkel und Geschaukel ertragen zu müssen, das sich nur umso schlimmer anfühlte, weil man gezwungen war unnütz rumzusitzen, und sich vor dem geistigen Auge auszumalen, wie das Dörfchen zwischenzeitlich zur Gänze ausgeräuchert und die möglichen Überlebenden - falls es denn noch welche geben sollte - qualvoll erschlagen wurden oder gar auf großen Pfählen zur Schau gestellt wurden.
Kaum, dass das Schiff angelegt hatte, war Lyn für den restlichen Tag auch schon verschwunden und erst am Abend wieder zurück im Dorf. Dank der Verständigungsringe würde sie ja mitbekommen, sollte ihre Hilfe benötigt werden, man sich zum Rückzug aufmachen oder wo sich schließlich eben gesammelt werden sollte.
So verschwand die Halbelfe also auch schon hinter den nächsten Bäumen und Büschen. Kundschaftete die weitere Umgebung aus, die nicht direkt im nahen Umfeld lag und überließ dem Rest eben, was es sonst zu tun gab. Dabei wurde nach einiger Zeit schmerzlich bewusst, dass morsche Äste sich nicht zum Klettern eigneten, aber ebenso, dass es kaum einen schlechter zu verteidigenden Punkt gab. Zumindest auf den ersten Blick. Denn offensichtlich zeigten sich in der Umgebung viel zu viele Versteckmöglichkeiten, Deckungsmöglichkeiten und dann auch noch Spuren, die hier und da deutlich zeigten, dass man von allen Richtungen aus angegriffen wurde oder wenigstens werden konnte. Ausschließlich der direkte Süden und Südwesten schienen sicherer zu sein aber das war in dem Fall auch keine große Hilfe.
Was aber gewiss eine Hilfe sein konnte, waren die Fallen, welche Lyn an verschiedenen Orten aufstellte. Ob nun eine mitgebrachte Falle, eine provisorisch zusammengeschusterte oder einfach eine Grube, in die man fallen konnte. Alles war recht und alles könnte schließlich helfen. Stabiler wirkende, tiefer hängende Äste wurden kurzerhand nach unten gebunden und mit einem kleinen Auslösestrick verbunden, sodass besonders abergläubische Leute vielleicht glauben konnten, der Wald würde sich auflehnen - aber das war ziemlich unwarscheinlich. Wichtiger hingegen waren diverse Säurefallen und Gruben, deren Boden kurzerhand zu Schlamm wurden, sodass ein einfaches Entrinnen verhindert würde.
Wieder einmal stellte man dabei fest, dass Glöckchen so unglaublich hilfreich sein könnten, man aber wie immer nur eines dabei hatte und das würde man gewiss nicht für derartiges verschandeln. Stattdessen wurden hier und da noch zusätzlich ein paar Fallstricke gelegt - jemanden stolpern zu lassen konnte schließlich auch manchmal ganz praktisch sein.
Obgleich man unterschiedliche Spuren sichten konnte, war nichts zu sehen, das zu den Spuren gehörte. Am Abend sollte sich dann herausstellen, dass der Grund dafür schlicht war, dass man selbst den Feind umgangen hatte und zu weit weg war, um ihn zu sehen. Immerhin hatte man ein paar Fallen aufgebaut!
Als Lyn sich dann schließlich wieder dazu gesellte, um die Informationen ihrerseits weiterzugeben und sich vom Rest informieren zu lassen, löste der mit einer Schaufel winkende Richard ein willkommener Anblick. Also grub man kurzerhand wahlweise auf konventionelle Weise mit, dann wieder als Erdkoloss und hob einen stattlichen Graben aus. Dass sie es sich dabei nicht nehmen ließ, als Erdkoloss dem werten Herrn Schützen irgendwann ein knospendes Blümchen mitsamt Erdballen zu bringen und wohl sonst auch sichtlich Spaß daran hatte, die "Dreckarbeit" zu machen, hob ihre miese Stimmung von der vergangenen Nacht ungemein. Zusätzlich wühlte man sich durch den Boden jenseits des Grabens, um das Gelände unwegiger zu machen. Immerhin hatte sich bei Elfenbaum damals gezeigt, dass auch sowas überaus praktisch sein konnte!
Bei den zerstörten Gebäuden machte man sich zumindest die Mühe, soweit es eben möglich war, kurz nach etwas Brauchbarem Ausschau zu halten. Beutel, Seile, Stricke, Glöckchen, Glocken... Anzeichen, die möglicherweise auf die Angreifer schließen lassen würden. Immerhin gehen Abzeichen oder Erkennungssymbole gern mal verloren oder werden irgendwo hingeschmiert. Ungemein viel Zeit würde man dafür allerdings nicht aufwenden, früher oder später würde sich ja schließlich zeigen, womit man es zu tun hätte.
Die Gerüchte, dass man es womöglich mit Zentharim und Fernbergern zu tun haben könnte, ließen ihre Stimmung nicht gerade steigen. Und als offenbar jemand diese sogar noch zu rekrutieren versuchen wollte, um irgendwas zu bewachen - oder jedenfalls die Idee dazu in den Raum warf - führte zum einen dazu, sich anschließend zunächst bei dem Baum zu entschuldigten, auf den sie deshalb eingeschlagen hatte und zu anderem zu einem tiefen, aufflammenden Zorn, der da wieder Fuß fasste.
Mit dem nächsten Sonnenaufgang machte man sich dann daran, in direkter Nähe zum Dorf sowohl einen Alarmzauber als auch einen unsichtbarer Wachhund zu platzieren, sodass man immerhin auf wenigstens zwei von gefühlten hundert Seiten gewarnt werden sollte, falls sich etwas anbahnt.
Die Stadträtin hatte man indes, sehr zu ihrer Unzufriedenheit, in der Taverne untergebracht und so blieb ihr lediglich die Möglichkeit sich bei der Versorgung der Verwundeten behilflich zu machen und die ein oder andere Arznei (natürlich aus mitgebrachten Vorräten) herzustellen. Was sie auch gerne und gewohnt routiniert tat.
Sehr zum Verdruss ihrer Aufpasserin Leyana, zog es Sarah jedoch auch hin und wieder hinaus zum Fluss. Die Enge in der Taverne setzte ihr zu und sie brauchte einfach dringend frische Luft und sei es nur unter dem Vorwand frisches Wasser zu holen. Dabei betrachtete sie auch die Gräben, spendete Magie für die Arbeiten und holte Informationen ein. Zusätzlich führte sie das ein oder andere Gespräch mit den Dorfbewohnern, hielt sich jedoch ansonsten eher im Hintergrund, um nicht weiter aufzufallen.
Hauptcharakter: Sarah Morgentau - Kind der Meere
Spielleiterzuständigkeit: Marktviertel & Oberstadt
Der erste Versuch von Tabea, etwas Licht in das Mysterium Rund um den angeblichen Verräter in den Reihen der Erlenwalder zu bringen, konnte zum Glück schon in der ersten Nacht gestartet werden. So plötzlich, daß zunächst kein Magiewirker ihren Wunsch nach einem kleinen, tierischen Spion erfüllen könnte. Weder die Druidin Esafia, noch Sarah. Aber halt, dann hatte sie doch noch Glück. Eine der beiden Nevaliahs hatte ihren Vertrauten dabei, eine fette Ratte. Also eine große Ratte. Das Wort Fett störte die Ratte ganz offenbar, denn auch Ratten haben Gefühle wenn es um ihre Figur geht.
Während die anderen Lisfarer sich daran machten die Gräben auszuheben und andere Vorbereitungen zu treffen, bereitete Tabea sich auf ihren Spähauftrag vor. Nochmal etwas essen, nochmal für kleine Waldläufer gehen. Das hier würde eine erste, lange, kalte Nacht werden. Doch sie musste vor dem Nachteinbruch los. Die Angreifer waren gut ausgebildet, und ihre Späher sicher rechtzeitig in der Gegend um herauszufinden was man von diesen Neuankömmlingen aus Lisfar zu halten hatte.
Eingehüllt in ihren dunklen Umhang, der wunderbar mit der Farbe des verbrannten Holzes des zerstörten Turmes harmonierte. Oder war es einst eine Mühle gewesen? Egal, jetzt war es ihr Ausguck. Selbst jetzt mit den letzten Resten des Tageslicht war sie dort verborgen kaum noch zu sehen. Mit Blick auf einen riesigen Baum, von dem sie Gonzo erzählt hatte, sie würde sich heute Nacht auf ihm befinden. Und mit Blick auf eine zerstörte Scheune, von der Lea, die als ein Verräter in Frage kam, dachte Tabea hätte sich dort für die Nacht auf die Lauer gelegt.
Sie konnte es kaum erwarten ob jemand den Köder geschluckt hatte, und den Räubern die falsche Information weiter trug. Mehr noch, ob überhaupt ein Späher oder Trupp zu ihrer Ergreifung auftauchte.
Nur sie, mit einem Dunkelsichtzauber, einem Fernglas, eingehüllt in ihren Umhang. Atem ein, Atem aus. Stunde um Stunde. Und Lynch. Der darauf wartete ob er gebraucht werden würde, um sich an die Fersen von Angreifern zu heften.
Der Schmied Dämmerstein hatte recht bald nach der Ankunft in Erlenwalde eine Runde durch das verschneite Unterholz abgelaufen und nach Spuren gesucht. Die damit verbundene Warnung hatte er den Verbündeten aus Lisfar mitgeteilt – der Feind ging bisher in kleinen Gruppen bis maximal acht Personen vor, hatte ausgezeichnete Ausrüstung und wusste genau was er tat. Durch die offene Landschaft war es zudem ein Leichtes sich Erlenwalde ungesehen zu nähern.
Nach seiner Rückkehr ins Dorf hatte er mit Renard und Navaliah den Verlauf für die Verteidigungsanlagen abgesteckt. Nach einer deftigen Brotzeit ging es dann mit den Anderen auch schon an die Arbeit. Nachdem die Dorfbewohner vorgewarnt wurden, kamen Erdkolosse, Erdelementare und sogar Schaufeln zum Einsatz. Es gab mehr als genug zu tun, sodass jeder der sich in die Befestigung einbringen wollte auch eine geeignete Beschäftigung finden konnte.
Der Hauptwall war aus aufgeschütteter Erde gefertigt, nämlich dem Aushub eines Wassersgrabens der auf der Außenseite der neuen Befestigung lag. Im Inneren des Dorfes waren ein paar Erdhügel, Karren und auch Baumstämme zum Einsatz gekommen um im Falle eines Gefechts ausreichend stabile Deckung zu bieten.
Abgesehen von seinem örtlichen Schmiedekollegen hatte sich Dämmerstein bisher nicht übermäßig mit den Dorfbewohnern unterhalten. Er blieb scheinbar aufmerksam und beobachtete die Routinen und Abläufe des Dorfes.
Von so fleißigen Buddlern umgeben, die das Graben mit Hilfe von Magie deutlich schneller bewerkstelligen konnten, als er, besann sich Renard auf die Dinge, die er wirklich gut konnte. Da Bogenschießen gerade nicht gefragt und Gutaussehen eine eher passive Angelegenheit war, versuchte er sich, Bauernlümmel der er war, ein Wenig unter das Dorfvolk zu mischen und einfach da mit anzupacken, wo Hilfe gebraucht wurde.
Entsprechend sah man ihn in den Stunden, während um das Dorf herum ein ansehnlicher Graben samt Wall entstand, wie er dem ein oder anderen Dorfbewohner bei recht alltäglichen Arbeiten zur Hand ging. Er half beim Ausmisten des Kuhstalls, reparierte eine kaputte Bank und nachdem er sich von all dem Dreck, den er so angesammelt hatte, gereinigt hatte, sah man ihn in einem frischen Hemd, wie er noch frischere Wäsche für eine ältere Dame aufhing. So verbrachte er die Zeit, die das Ausheben des Grabens brauchte, mit allerlei Hilfstätigkeiten, bis er schließlich wieder zu den anderen stieß und beim Feinschliff an den Befestigungen mithalf.
Easifa hatte nachdem sie sich nach dem ereignisreichen Tag zur Ruhe legte, am neuen Morgen eine neue Priorität. Sie möchte wissen, wo die Räuber sich versteckt hielten. Sie verstand nicht, weshalb die Räuber nicht das Gasthaus besetzten und dort den Winter überlagerten. Die Räuber, so vermutete Easifa, mussten wohl eine bessere Lagerstätte haben.
Jedenfalls hatte Easifa eine Idee, wie Sie die Räuber und ihr Versteck besser ausfindig machen konnte. Als Druidin hatte sie da ihre Möglichkeiten.
Als erstes suchte Sie den Mann auf, der mit den vermißten Frauen verwandt war. Sie benötigte von im persönliche Gegenstände oder noch besser Körperteile der Frauen. Easifa fragte daher offen den Bauern, ob er so etwas noch im Besitzt hatte. Easifa benötigte dies für einen Zauber, um die Frauen aufzuspüren.
Falls der Mann ihr etwas geben könnte, würde Sie den Zauberspruch Ausspähung in Druidischer Manier zaubern. Dafür begab sie sich alleine, zu dem Teich im norden. In der Hoffnung, dass dieser Teich natürlichen Ursprungs war.
Auch wenn der erste Spruch funktionierte, und Sie durch die Ausspähung mehr über den Zustand und Aufenthalt der Frau wusste, würde sie den zweiten Spruch wirken, um den möglichen Aufenthalt genauer zu erfahren. Sie verschmolz mit der Natur, um mehr über das Gelände, den Aufenthaltsort aller möglichen Personen und unnatürlichen Kreaturen zu erhalten.
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Allgemein gesehen würde sich Easfia besonders als Heilkundige verstehen, abgesehen von oberen Zaubern, gab sie ihr Rat und Tat, jedoch eher weniger und hielt sich für etwaige Kämpfe bereit, indem sie sich ausruhte. Hin und wieder fragte Sie andere Mitreisende über ihre Meinung zu den Dorfbewohner. Diese Hinweise notierte sie dann auf eine Liste.
((obiger Post konnte nicht mehr bearbeitet werden, daher sorry für Doppeltpost))
Nach der ersten Konfrontation mit den Räubern, versorgte Easifa etwaige Brandopfer. Anschließend würde sie Lea ausführlicher befragen, was sie genau außerhalb des Dorfes in der Nähe der Räuber machte. Sie ging dabei nicht sonderlich lieb oder nett vor, sondern ernsthaft, kalt und nicht ohne die Drohung: "Wenn du mich jetzt belügst, wirst du ohne jede Gnade wie die anderen Räuber enden. Du hast ja gesehen, was wir mit den Räubern machen werden." Lea sollte alles erzählen, was sie über die Räuber wusste oder eben ihre Entschuldigung vortragen.
Ebenfalls würde Easifa die Toten, nach dem sie zunächst nur nach Hinweisen durchsucht hatte, nochmals anständiger aufbahren. Die nicht Götterwirkende würde Sie in der Nähe des "ehemaligen" Chauntea-Scheins hinschaffen. Während der Götterwirkende, wohl ein Kleriker der Roten Ritterin, weiterhin mit seinem Körper am Fluß, den Kopf getunkt dalag. Die anderen behandelte Easifa deutlich besser, sie säuberte die Leichname und bedeckte diese, so notwendig mit entsprechenden Kleidung, so dass kein Vorwurf einer Entehrung der Leichen bestand hätte.
Sollte die folgende Nacht ohne Zwischenfälle erfolgen, würde sie weitere Zauber vorbereiten und diesen, so es möglich war, auf den "Boten" der Räuber wirken. Es handelte sich dabei um eine Befragung der Toten. Sie wusste, dass ein willensstarker Toter, seine Antworten verweigern konnte. Daher hatte sie mehrere Zauber vorbereiten, um im Fall des Falles, die andere Räuber befragen zu können. Ihre sieben ((CL/2)) Fragen waren:
1. Wo sind die Geiseln?
2. Wie viele umfasst eure ganze Truppe?
3. Wie viele Lager habt ihr?
4. Wo ist euer Hauptlager?
5. Wie viele Götterwirker habt ihr?
6. Wie viele Arkane habt ihr?
7. Wie ist der Name eures Anführers?
Zwischenzeitlich hatte man also nach dieser vollkommen unsinnigen Darbietung dieses Möchtegern-Nicht-Unterhändlers, der offenbar einfach nur zeigen wollte, wie groß und dick sein Gemächt sei und der Gruppe anbot, wenn man abziehe würden sie ein Jahr warten ehe sie wiederkommen, dieses kleine Absturz-Aufbruchs-Abriss-Lager gefunden. Dort hatte man Verletzte, wenigstens eine Geisel und einen komischen Kerl mit nur einem Bein mitgenommen, der immerhin ein paar Informationen dafür preisgab, dass er nicht durch einen unglücklichen Zufall in ein Schwert oder dergleichen stolpern musste. Die ältere Dame war also gerettet und durfte die Rückreise auf Renards Rücken in einer hübschen Huckepack-Formation antreten, Marek nahm sich den Einbeinigen vor, während Lysiane, Tabea, Navaliah und Navaliah und Easifa sich um den Rest kümmerten. Richard wurde von letzterer gewarnt, dass sich ein Trupp in deren Richtung aufgemacht hatte und er würde schon wissen, was er tut. Womöglich hatte er die Angreifer am Ende sogar hübsch zu einem Mittelfinger aufgetürmt oder sie zum Ringelreihe-Tanzen verdonnert. Wer würde schon wagen, ihm zu widersprechen in einer wenig freundlichen Konfrontation?
Während der Rest also auf dem Rückweg war, beschloss Lyn dank des Zaubers von Navaliah die verbleibenden Stunden der Wirkdauer zu nutzen und folgte dem großen Tross, dessen Spuren kaum zu übersehen waren. Zwischen Bäumen, Büschen, dem ein oder anderen Dornenstrauch hindurch und mal den ein oder anderen Fels als Versteck nutzend, kam sie gut voran und konnte diesem beinahe durch den ganzen Wald folgen.
Die Gruppe war überraschend gut organisiert. Ein paar langsamere natürlich hinten, wobei da die Vermutung nahe lag, dass es sich vorwiegend um Späher oder Fallensteller handeln könnte, um mögliche Verfolger ausfindig zu machen oder zu verlangsamen. Die Wagen mit schwerer Last und vielleicht sogar weiteren Geiseln vorn und ringsrum gut verteilte Kämpfer, sodass man nicht ungesehen an die Transportmöglichkeiten heranreichen konnte.
Zumindest waren es etwa um die dreißig Personen, welche die Halbelfe grob zählen konnte. Aber wer kann schon sagen, ob und wie viele sich vielleicht in den Wagen befinden?
Immer wieder ließ man sich etwas zurückfallen, um von weiter oben einen besseren Überblick zu haben, ehe man wieder folgte. Als sich dann jedoch abzeichnete, dass man das großzügige Waldstück alsbald nach Norden hin verlassen würde und ohnehin schon reichlich Zeit vergangen war, zog Lyn es vor, zurückzukehren. Selbst wenn sie sich jetzt durch den halben Cormanthor, an Lisfar vorbei und weiß der Geier wohin zurückziehen würden, allein wollte man es nicht noch riskanter werden lassen, als es ohnehin schon war.
Auf dem Rückweg durch den Wald, hinterließ man hier und da einzelne Markierungen. Zudem hatte man noch ein absolut schräges Eichhörnchen in der Nähe, das vielleicht oder vielleicht auch nicht hilfreich sein konnte, auch wenn man es nicht wirklich mochte.
Selbst als Lyn erst viele Stunden nach der Gruppe das Dorf wieder erreichte, ging ihr zum einen dieser Trottel nicht aus dem Kopf, der es erst zustande brachte irgendwas sinnvolles zu sagen, als er schon Pfeile in den Beinen hatte, was ihm selbstverständlich auch nicht mehr half. Zum anderen war da die Tatsache, dass man das verlassene Lager nach etwas mehr als einer Stunde erreicht hatte und man von den dortigen Personen die Information bekam, dass das Lager vor mehr als einer Stunde vom Rest verlassen wurde. Bedenkt man die Spuren diverser Mannschaftszelte, die Dauer des Weges und das dumme Geschwafel dieses "Möchtegern-Nicht-Unterhändlers".... hatte man nie vorgehabt, der Gruppe ein Angebot oder eine Möglichkeit in Aussicht zu stellen, denn sie mussten ja schon aufgebrochen sein, ehe man selbst von Erlenwalde aus losgezogen war.
In Sichtweite zum Dorf drang ein leises Lachen aus ihr heraus, obgleich erschöpft und angespannt, betrachtete sie Richards anhaltenden Sturm durchaus amüsiert und zog schließlich die Landung vor, ehe man sich durch den Sturm ins Dorf hin kämpfte, um die gesammelten Informationen weiterzugeben, nachdem man zunächst eine Karte hübsch umgestaltete, die bei einer Erklärung wenigstens geringfügig helfen sollte.
Der rötlich-pinkfarbene Punkt sollte dabei Erlenwalde markieren.
Die kleine orange Markierung knapp über Harrowdale war das verlassene Lager.
Der Weg nach Norden hin zeigt die Strecke an, über die Lyn gefolgt war.
Der nördliche orange Punkt gibt an, wo sie die Verfolgung abgebrochen hatte.
Absolut sicher war sie ob des Weges natürlich nicht. Doch ist sie sicher, den Weg wiederfinden zu können, nicht zuletzt wegen der tiefen Wagenspuren im Schnee und natürlich auch der eigenen Markierungen, die man hier und da hinterlassen hatte.
Und natürlich tat sie ihre Sorge kund, dass die ursprünglichen Angreifer sich nun auf halben Weg in Richtung Lisfar befanden und wer weiß schon wohin sie noch wollten. Immerhin waren sie schnell, trotz der Lasten die sie dabei hatten.
Nachdem Erlenwalde nun evakuiert war, machte sich Lyn wenige Tage danach wieder auf den Weg dorthin, um ihre Fallen einzusammeln und abzubauen oder schlicht auszulösen. Schließlich sollte niemand Unbescholtenes einfach in eine davon rennen und im schlimmsten Fall daran zugrunde gehen. Immerhin sollte man davon ausgehen, dass sich in zwei Tagen dort nicht die Hölle auftut.
So manche Stunde verbrachte die Halbelfe damit, ein wenig aufzuräumen und den Blick in der Umgebung wandern zu lassen. Immerhin wollte man nicht überrascht werden und zumindest so weit wachsam sein, dass man mögliche Gefahren noch rechtzeitig mitbekam. Doch war dafür gewiss auch Renard in der Lage, der mit seinen Luchsohren ja ohnehin sogar Ameisen furzen hören konnte.
Gemeinsam machte man sich daran, zumindest Kleinigkeiten etwas auszubessern, sofern möglich. Immerhin hatte man gewiss nicht alles an Material wieder mit zurück nach Lisfar geschleppt. In einigen Zehntagen, wenn der Frühling dann wirklich da war, sollte man auch deutlich problemloser per Schiff oder Karren fehlendes Material heranbringen können und womöglich sogar mithilfe der Leier des Bauens das ganze beschleunigen können, damit die Dörfler wieder zurück in ihre Heimat könnten. Zumindest war das der grobe Plan. Sollten sich natürlich wieder vermehrt räuberische Individuen an dem kleinen Dörfchen gütlich tun wollen, müsste man sich wohl noch etwas anderes einfallen lassen.
In jedem Fall blieben weder Lyn noch Renard untätig in der Zeit. Ein paar "freie Tage" konnte man sich ja durchaus leisten und wenn man es schlicht mit der Sicherung des Dörfchens begründete, wofür gewiss der ein oder andere Verständnis haben würde.
Nachdem Agatha gemerkt hatte, dass Lyn nicht so Recht zum Feiern zumute gewesen war auf der Veranstaltung und sie auch die nächsten Tage nicht wie sonst im Turm der Lehren oder im Magischen Allerlei anzutreffen war, stellte sie Erkundigungen an und nach deren Ergebnis erschuf sie sich erneut ein magisches Phantomross, nachdem sie das Schnittmuster und die Maßangaben für das Kettenhemd bei Richard Dämmerstein gegeben hatte. Natürlich hätte sie auch mit Lysiane gesprochen, falls diese mitkommen hätte wollen und ihr ebenfalls ein solches Pferd erschaffen. Danach flog sie ein weiteres Mal über das Land, hielt dabei Ausschau, nach eventuellen weiteren von der Höhe aus bemerkbaren Truppenbewegungen der übrigen Räuber oder das Vorhandensein eventueller Lager. Kleinere Gruppen oder Zeltlager mögen ihren gelben Augen dabei leicht entgangen sein, aber größere Truppen hätte sie vielleicht bemerkt. Schließlich in Erlenwald angekommen war sie Lyn und Renard gerne behilflich (und dementsprechend die Tage danach nicht mehr in Lisfar anzutreffen).
Mit großer Körperkraft war sie nicht gesegnet, aber was sie nicht vermochte, das konnte die von ihr gewirkte Magie vollziehen. Sie konnte magische Helfer beschwören oder aber Dinge mit Hilfe ihrer Zauberkunst reparieren oder Instand setzen. Und ein klein wenig konnten auch ihre Hände bewerkstelligen. So half sie Lyn und Renard wo sie konnte und versuchte einen Beitrag dazu zu leisten, dass die Dörfler irgendwann einmal wieder hier einziehen konnten. Zwar konnte sie kein niedergebranntes Haus neu bauen, aber zumindest das eine oder andere an den lediglich beschädigten Häusern richten, Türen und Fenster reparieren oder Zäune neu bauen. Und natürlich dabei helfen, Ausschau zu halten, ob noch weitere der bösen Räuber wiederkommen um ihr finsteres Werk fortzusetzen.
Renard verfolgte in den ersten Tagen in Erlenwalde vor Allem das Ziel, die Schäden, die bisher entstanden waren sorgfältig aufzulisten und zu erörtern, was genau an Materialien nötig war, um das Dorf zum Einen wieder aufzubauen und zum Anderen so abzusichern, dass es für zukünftige Angriffe gewappnet war.
Er wusste nicht genau, was ihn mehr beunruhigte. Die Tatsache, dass es wohl üblich für diesen Landstrich war, in den Wintermonaten von marodierenden Räuberbanden heimgesucht wurde, oder die Gleichgültigkeit, mit der diese Information an sie heran getragen wurde. Fest stand jedoch, dass Lisfar Erlenwalde gegenüber eine Verantwortung trug und er mehr als gewillt war, dem Dorf zu helfen, wo er eben konnte.
Kleinere Reparaturen nahm er sofort vor und mit dem anbrechenden Frühling konnte man sich, sobald die nötigen Baumaterialien vorhanden waren, um das Wiedererrichten der Häuser kümmern und den provisorischen Wall durch eine anständige Palisade ersetzen. Die Schäden, welche von den dreisten Tieren in den paar Tagen angerichtet wurden, nahm er gelassen hin und die Landstreicher versuchte er freundlich davon zu überzeugen, entweder weiter zu streichen, oder sich als Anstreicher und andere Handwerker zu versuchen um sich ihren Aufenthalt im Dorf zu verdienen. Die Nachricht von der Ankunft der Feldarbeiter, überbrachte er an den Dorfvorsteher in Lisfar. Letztendlich mussten die Bauern selbst entscheiden, wann sie zurück gingen.
Entsprechend verschwand Renard immer mal wieder aus Lisfar, aber dank Lyn war der Weg nach Erlenwalde kaum ein nennenswertes Hindernis.
Als Lyn der Landstreicher gewahr wurde, beschloss sie, diesen zunächst eine warme Mahlzeit zukommen zu lassen. Mit Speck fängt man bekanntlich Mäuse und mit einer warmen Mahlzeit womöglich Arbeitskräfte. Und wenn Erlenwalde am Ende um einen kleinen Schwung Landstreicher reicher würde, konnte das der Population gewiss nicht schaden. Jeder konnte irgendwas und wenn sie nur dazu taugten, ein paar zerbrochene Fenster zu vernageln oder ein wenig aufzuräumen, war der Halbelfe das schon genug. Immerhin hatten da mal wieder zwei Idioten den gleichen Gedanken und vielleicht mochten Renard und Lyn ja gemeinsam die werten Herren und möglicherweise auch Damen dazu bewegen können, sich nützlich zu machen. Fortjagen wollte man sie jedenfalls nicht.
Die Auflistung der Dinge, die zum Wiederaufbau und zur Reparatur nötig waren, überließ man dabei schlicht Renard. Er konnte immerhin gut mit Holz, hat das Dach seines Eigenheims repariert und war handwerklich überaus geschickt, was nicht zuletzt die kleinen Katzenhäuschen in der Fuhrmeisterei deutlich machten. Und spätestens wenn jemand aus dem Dorf hier wieder hierher kam, konnte man die Liste ja nochmal überarbeiten und dringend benötigtes nachordern.
Die Listen würden früher oder später gewiss auch dem Rat vorgelegt und über die Fuhrmeisterei damit begonnen, Preise in Erfahrung zu bringen, wo man wie viel von welchem Material bekommen kann und wie man es am schnellsten und einfachsten transportieren konnte. Ferond machte das schließlich nicht erst seit gestern und so dürfte es ihn nicht besonders viel Mühe kosten, den Rat davon zu unterrichten, wenn er damit fertig wäre.
Dass die Tür zu Heidel..brechts... Haus nur angelehnt war, mochte zumindest für Lyn etwas beunruhigend sein und so sah sich darin um, ob nicht womöglich etwas abhanden gekommen war. Immerhin war man schon einmal drin gewesen und vielleicht konnte einem ja etwas auffallen, das so nicht sein sollte.
Mit Agatha, Renard und vielleicht noch anderen, konnte man immerhin etwas bewegen und so sollte es für die allergröbsten Dinge nicht ungemein lange dauern. Ein Dach abdichten, Schutt beiseite schaffen, das restliche verbliebene Material aufbrauchen... und mit etwas zusätzlicher Magie, sollte das auch nochmal etwas besser funktionieren. Unsichtbare Diener konnten einfach soooo praktisch sein!
Den Erntehelfern würde man ihren Lohn natürlich zusprechen und in Erfahrung bringen, ob sie nicht vielleicht schon damit anfangen könnten, die Felder zumindest vorzubereiten. Es waren immerhin Erntehelfer, die wohl nicht zum ersten Mal dorthin kamen und gewiss würden sie wissen, was sie zu tun hatten, auch wenn die Bauern noch nicht anwesend waren. Immerhin dürfte es nicht sonderlich lange dauern, ehe Renard die Nachricht nach Lisfar zu den entsprechenden Herren durchdringen würde, dass ihre fleißigen Helfer anwesend waren.
Ob man nun beobachtet wurde oder nicht, war Lyn wohl recht egal. Wenn sie gerade nicht da war, war Renard zugegen oder Agatha. Vielleicht auch Lysiane oder gar Tabea. In schöner Unregelmäßigkeit wurde das Dorf jedenfalls wieder verlassen und erneut aufgesucht. Mal war man nur einen Tag weg, dann drei oder vier, dann blieb man über deutlich längere Zeit dort... es gab also keinen wirklich ersichtlichen "Plan" den man daraus hätte erkennen können, wann das Dorf von den "Helden" besucht wurde und wann nicht.
Es waren bereits einige Ritte vergangenen, nachdem die Slaads bekämpft und die neue alte Normalität zurückgekehrt war, dass Lysiane bei Ceratharil auftauchte und sich nach dem Fortschritt mit den Büchern und ob Hilfe benötigt wird, erkundigte.
Hatte sie nach dem Gespräch mit Lyn und Renard vor der Invasion aus der Urne doch Wort gehalten und mehreren Stapeln (jeweils Original, lesbare Abschriften und Notizen) an Ceratharil übergeben.
Die Vorarbeit, wenn man die bisherigen Bemühungen als solche denn abtun möchte, waren weit fortgeschritten. Die größten Lücken lagen bei den stark beschädigten Originalen, denen Dreck, Blut und nicht zuletzt auch Schnee und Wasser zugesetzt hatten.
Zwischen den Notizen neben der Zuordnung der Zeichen, die der Identifikation der Handschriften diente, fanden sich auch einige abgepauste Zeichnungen. Diese waren in einem kaum besseren Zustand als das Original, boten sie doch weniger Details, da die feineren Linien nicht auftauchen. Rückschlüsse auf die kartographierte Gegend wären so für einen Fachkundigen deutlich einfacher möglich.