Die Stadt Lisfar ist eine Handelsstadt, die aus vier unterschiedlichen Vierteln besteht, dem Marktviertel, der Oberstadt und dem Hafen, darüber hinaus gehört auch das nähere Umland zum Einflussgebiet der Stadt, der offizielle Gründungstag Lisfars ist der 30. Mirtul im Jahr der Schlange, 1359.
Insgesamt besteht die Bevölkerung aus 3000-3500 Einwohnern die sich wie folgt auf die unterschiedlichen Viertel aufteilen
Marktviertel: 1100-1300 Einwohner
Oberstadt: 150-250 Einwohner
Hafen: 1500-1700 Einwohnern
Umland: 150-250 Einwohner
Marktviertel
Das Marktviertel Lisfars ist ein belebter und beliebter Ort für Reisende und Einheimische.
Nahezu jeden Tag lassen sich am Kohlebecken vor dem Wehrhaften Talländer interessante Bekanntschaften machen. Als zentraler Treffpunkt für Neuankömmlinge, Reisende oder alteingesessene Lisfarer ist der Platz überaus beliebt.
Zum einen, da man an dem offenen Verkaufsstand des Gasthauses immer die ein oder andere Leckerei erbeuten kann, zum anderen, weil man den Markt gut im Blick hat und bei Sonderangeboten schnell zugreifen kann!
Auch der Biergarten des Gasthauses lädt immer zum Verweilen ein. Mit umherschwirrenden Bedienungen, die nur all zu oft reichlich zu tun haben und einem nicht ganz freiliegendem Blick zum Markt, kommt sowohl das Gefühl von Geselligkeit, als auch angemessener Privatsphäre zugleich auf.
Wem der Biergarten zu öffentlich ist hat die Möglichkeit, bei der Blumenhändlerin Erina Zugang zu deren Balkon zu erlangen, um den Blick in aller Ruhe über den Markt wandern zu lassen und dem bunten Treiben zuzusehen. Obgleich Erina keine Lebensmittel anbietet, darf man sich gern Verpflegung mit nach oben nehmen.
Als zentraler Punkt im Marktviertel findet sich der Tempel der Triade, in dem man sowohl so manchen Gottesdienst besuchen, als auch medizinische Hilfe erhalten kann. Mit einem ausladenden Bereich für Verletzte und Kranke, ist der Tempel bestens gerüstet, wenn besonders zu den kalten Wintermonden vermehrt Hilfe benötigt wird. Hochwürden Nathaniel Lichtenberg kümmert sich stets sorgsam um alle Arten von Anfragen und auch Beichten werden bei ihm abgenommen. Manche munkeln, die Augenklappe würde er nur tragen, um damit verwegen auszusehen und bei der Frauenwelt bessere Karten zu haben, widerum andere sagen, er würde sie nur tragen, um mit den Kindern im Waisenhaus besser Pirat spielen zu können.
Nebst zahlreicher Handelsstände regionaler Produkte auf dem Markt, von unterschiedlichster Kleidung, Waffen, Ausrüstung und Proviant aller Art, ist auch für den unnachgiebigen Spieltrieb der kleinen und großen Kinder gesorgt. Sei es bei überaus tymoragefälligem Ziehen bunter Lose, Dosenwerfen oder indem man kleine Magierhüte auf Miniaturtürmchen oder auch zeternde Minimagier wirft. Für Kunst ist selbstverständlich auch gesorgt. So kann ein jeder sich bei Emil portraitieren lassen, ein Gemälde nach Wunsch anfertigen lassen, bereits fertige kaufen oder sich das Gesicht bemalen lassen.
Wer des abends oder nachts doch noch etwas für den Eigenbedarf benötigt, kann sich dies in der Krämerei am nördlichen Stadttor besorgen. Der kleine Gemischtwarenladen erfreut sich besonders zu später Stunde zahlreicher Kundschaft. Diese wird von der ehemaligen Inhaberin des Stadtjuwels Freija betrieben, welches einst hafenseitig am inneren Stadttor zu finden war. Warum jedoch aus der einstmals blonden Schönheit mit Sinn für Luxus eine schwarzhaarige Wilde wurde, die sich gern mal die Hände dreckig macht, wissen wohl nur die Götter. Ob der Verkauf des Juwels etwas damit zu tun hat?
In der Handwerkerhalle gibt es immer viel zu tun und jede helfende Hand ist gern gesehen. Ob nun bei der Reparatur von Instrumenten, alten Stiefeln oder Waffen, ganz banaler Suche nach schlichter Kleidung oder Informationen darüber, welches Material man wann wie und wo am besten nutzt, ist man hier immer gut beraten.
Für den geneigten Abenteurer mit etwas lockererem Goldsäckchen findet sich mit dem Magischen Allerlei nahezu alles, was das Herz begehrt. An- und Verkauf magischer Gegenstände, sowie diversen Edelsteinen. Doch nicht nur das wird dort geboten, auch der dort ansässige Goldschmied kommt hier auf seine Kosten. Es darf ein magischer Anhänger in besonders ausgefallener Form sein? Kein Problem - Wünsche werden stets entgegengenommen und sobald das Schmuckstück die gewünschte Form gewonnen hat, lässt sich dies auch mit einer Verzauberung belegen. So sorgen die beiden Inhaberinnen Navaliah und Lyn immer für ausreichend magische Unterstützung. Während Navaliah mit höchster magischer Expertise die Auswahl bei Beratungen vereinfacht, fallen aus Lyns Gedanken zahlreiche Ideen, wie irrsinnig und oft auch wahnwitzig man so manches darstellen könnte. Hinter vorgehaltener Hand wird behauptet, Navaliah hätte zudem eine Zwillingsschwester, welche auch in Lisfar lebt - Elfenzwillinge? Das ist doch absurd!
Für den Großteil der dort angebotenen Waffen und Rüstungen besteht eine Kooperation mit dem Dämmerstein-Emporium, dessen Inhaber man nachsagt, er würde Drachen mit nur einem Schlag zur Strecke bringen können! Aber ob das wirklich wahr ist? Vermutlich war es nur ein kleiner Drache, oder vielleicht sogar nur eine Schneeskulptur? Der Schmied nimmt auch Sonderanfertigungen für Rüstungen und Waffen an, damit die persönliche Ausrüstung natürlich perfekt sitzt und dem stolzen Abenteurer bestens dienlich ist.
Für den Transport und teils auch die Beschaffung und Verteilung der Waren innerhalb und ausserhalb der Stadt, hat sich die Fuhrmeisterei im Herzen des Viertels bewährt. Unter der Leitung von Aren Jago kommt man so auch an speziellere Exportgüter, wie feinste Gewürze aus südlichen Landen, besten Marmor aus Zwergenhand oder edelste Teesorten aus östlichen Ländern. Während Aren sich mit den größeren Kalibern herumschlägt, bei denen ihm Ferond stets zur Seite steht - oder ist es umgekehrt? - sieht man Lyn in den frühen Morgenstunden durch die Stadt eilen, um die täglichen Botengänge zu erledigen, bei denen sehr häufig auch eine schwebende Scheibe oder eine merkwürdige Truhe mit Füßen - ja Füßen! - zum Einsatz kommt. Während man sich über den Fuhrmeister fragt, wo er eigentlich seine Hände nicht im Spiel hat, könnte man behaupten, dass der Museumsturm, welchen er ausgebaut hat, mehr verbirgt, als auf den ersten Blick zu sehen ist. Wohingegen man sich bei Lisfars-Lieblingsbotin berechtigterweise fragen kann, ob es irgendeinen Schleichweg oder eine Abkürzung gibt, welche sie nicht kennt und wie viele davon sie sich selbst erschaffen haben mag.
Für Medizin und Tränke aller Art ist die beste Anlaufstelle Sarahs Apotheke, direkt neben der Dämmerstein-Schmiede. Mit reichlich Herzblut und bestem Fachwissen über eine enorme Vielzahl von Kräutern und Wirkungsweisen steht die Stadträtin ihren Kunden nicht nur bei einer Erkältung bei. Auch sorgt man sich dort um das Wohlergehen unterschiedlichster Patienten, wenn der Tempel der Triade besonders hohen Zulauf hat oder die Dienste von diesem einfach nicht in Anspruch genommen werden wollen. Häufig will man die Apothekerin und Stadträtin schon gesehen haben, wie sie morgens im Meer verschwindet. Was sie da wohl macht? Bisher ist sie jedenfalls immer wieder zurückgekehrt.
Um einen guten Überblick über Lisfar und die Geschichte dahinter zu erhalten, stehen jedem Besucher die Türen des Museums offen, welches der Fuhrmeister Aren Jago ausgebaut hat. Vom Balkon des Turms hat man einen hervorragenden Ausblick, welcher bis in den Hafen reicht. Fraglich ist jedoch, wie genau die Angaben auf den hübschen Schildern dort oben sind und wer sich dafür die Finger wund gemeisselt hat.
Direkt am Tor zum Hafen findet sich die Bäckerei. Täglich lässt sich dort dem Bäcker dabei zusehen, wie er seine kleinen und großen Kunstwerke fertigt und in die Öfen ausserhalb des Gebäudes schiebt. Der kleine Aussenbereich erfreut sich besonders zu den Abendstunden der wärmeren Jahreszeiten hoher Beliebtheit. Nebst einfachen Keksen und Broten, werden hier auch ausladende Torten und Süßteilchen gefertigt. Dabei wird immerzu darauf geachtet, dass es nicht nur schmeckt, sondern auch hervorragend aussieht. Dass die Waren dabei recht günstig zu bekommen sind, mag an so mancher guter Beziehung zu dem ein oder anderen Händler und Lieferanten liegen.
Hafenviertel
Im Hafenviertel trifft man allerhand Gestalten. Diese reichen von freundlichen Händlern, über noch freundlichere Damen und auch manchen Herren, welche mit Versprechungen süßester Wonnigkeiten verlocken, bis hin zu Bettlern und - wie sollte es auch anders sein - so manchem Dieb. So man den Hafen vom Marktviertel aus betritt, gelangt man direkt zum Glückstreffer, welcher seinen Namen nicht zuletzt daher hat, dass er bei einem Glücksspiel gewonnen wurde. Der Inhaber, Renard Morvan, soll ein reichlicher Schwerenöter sein, dem Glücksspiel äusserst zuträglich und zudem sagt man ihm eine gewisse Leichtgläubigkeit und ein viel zu großes Ego nach. Direkt angrenzend an den Glückstreffer, befindet sich der Sharess-Schrein. Irrwitzigerweise sogar im selben Gebäude, jedoch nur zugänglich über den Aussenbereich mit Biergarten. Hat da der Schwerenöter etwa was damit zu tun?
Folgt man dem Pfad des Hafens weiter, gelangt man durch eine schmale Gassen zum Waisenhaus, diversen Lagerhäusern, der Hafenmeisterei und dem Fischmarkt. Nahezu täglich kann man dort den eifrigen Leuten beim Fischfang zusehen oder auch dem Gerber bei seiner wenig wohlriechenden Arbeit den ein oder anderen Witz abringen. In schöner Regelmäßigkeit wird frische Fischsuppe gekocht - auch wenn so mancher schwören könnte, dass genau dieser eine Fischkopf da, schon letzten Zehntag darin herumschwomm. Dennoch lässt es sich dort gemütlich Platz nehmen und bei einer kleinen Mahlzeit die See betrachten. Doch gibt es selbstverständlich nicht nur Fisch, auch wenn es sich Fischmarkt schimpft. Exotische Kräuter und Teewaren lassen sich ebenfalls dort finden, die einen nicht immer kurzen Weg zu Schiff hinter sich gebracht haben.
Beim fröhlichen Pilgern über die Docks lässt sich so manches Schiff begutachten, bis hin zur etwas abgeschieden gelegenen Werft, die in Lisfar reichlich zu tun hat. Neue Schiffe, Reparaturen, ausgefallene Galionsfiguren oder auch die neuesten Segel der Mondscheininseln! Irgendwer muss das ja alles anbringen und da haben die Schiffsbauer alle Hände voll zu tun! Zentral an den Stegen findet sich der Kupfertaler, dessen Inhaber Harald Kupfertaler als reichlich zwielichtig verschrien ist. Wen er mag, dem macht er gute Preise, wen er nicht mag, lässt er das deutlich spüren - oder schmecken. Manch einer will schon gesehen haben, wie er in die Gläser gespuckt hat! Pfui!
Ein Stück neben dem Kupfertaler findet sich das Gebäude des ehemaligen Eisenthrons, welcher für geraume Zeit in Lisfar einen Sitz hatte. Mittlerweile treiben sich dort jedoch vermehrt zwielichtige Gestalten herum, die allerdings wenig gesprächig scheinen.
Nebst diversen Schreinen, welche am Hafen ihren Platz gefunden haben, ist auch der Istishia-Schrein immer einen Besuch wert. Unter Aufsicht der Stadträtin Sarah Morgentau erfolgt dort zuweilen Schwimmuntericht, Lehrstunden zu diversen wassernahen Themen und gerade zu den wärmeren Jahreszeiten lässt es sich dort auch hervorragend zur Abkühlung schwimmen.
Hat man genug vom Wasser und der Seeluft, zieht man sich gern entweder in die örtliche Brennerei zurück oder genießt deren Waren ein Stückchen weiter mit musikalischer Untermalung wieder im Glückstreffer, womit sich der Kreis des Hafens wieder schließt und auch der Weg zur Bäckerei im Marktviertel nicht weit ist. Der Inhaber der Brennerei, soll ein trinkfester Nord sein, der dort tatsächlich seinen ganz eigenen Schnaps nach ganz eigenen Rezepten - oder auch Kundenwünschen! - ansetzt und sogar spezielle Varianten für den Glückstreffer selbst erschaffen haben soll.
Oberstadt
Die überaus beschauliche Oberstadt Lisfars findet sich großzügig bebaut auf einem Hochplateau. Mit dem vielen Grün und der Aussichtsplattform ist es immer eine Flanierrunde wert. Findet sich beim Betreten der Oberstadt zunächst der Sitz der Stadtgarde, so trifft man nur wenige Schritte weiter auf das vielbesuchte Badehaus, welches in den Fels gebaut wurde und mit Wasser aus heißen Quellen zum Entspannen einlädt. Hat man den recht steilen Aufgang dann geschafft, gelangt man zu den einigen der ersten Gebäude der Oberstadt, auch "untere Oberstadt" genannt. Mit dem kleinen beschaulichen Brunnen in der Mitte und den sorgsam gepflegten Bäumen, ist die kleine Häusersiedlung fast schon ein eigenständiges Örtchen des Stadtteils.
Ein Stück weiter den Weg entlang gelangt man zum Rathaus. Dort lassen sich Bürgerschaftsurkunden erwerben und allerhand Dinge in Erfahrung bringen, wenn man sich einen Wohnsitz mieten, kaufen oder bauen möchte. Von hier aus ist es auch nicht mehr weit bis zur Aussichtsplattform, welche besonders in warmen Nächsten eine große Besucherzahl anzieht und man sich die guten Plätze regelrecht erkämpfen muss. Mit einem atemberaubenden Blick über die Stadt und so mancher Bank, lädt der Ort wärmstens zum Verweilen ein.
Dann bleibt auch schon nicht mehr viel übrig auf der kleinen Rundreise durch die Oberstadt. Gewaltige Villen, die von eindeutig gut betuchten Händlern oder einfach Familien stammen, das ein oder andere Handelshaus und der Apfelgarten warten noch darauf, erkundet zu werden. Böse Zungen behaupten, wenn man jemand loswerden wollen würde, stieße man ihn einfach von dort über die Klippen hinab - oder anders: "Dich soll der Apfel wanken lassen!". Nicht jedem ist diese feiste Drohung geläufig, doch irgendwann wird sie sicher in aller Munde sein.
Zu guter Letzt bleibt noch der Turm der Lehren, welcher derart hoch emporragt, dass man ihn sowohl vom Hafen, als auch vom Markt aus stets erblicken kann. Einem aufrechten, stolzen Wächter gleich thront er auf dem Hochplateau und berherbergt sowohl alteingesessene Magier, als auch junge Studierende. Zwar sagen viele, Magier wären nur staubige Sesselfurzer, die sich nur in ihren phallischen Gebäuden verstecken würden, doch wer weiß schon so genau, was hinter dessen Türen tatsächlich so geschieht?